Wer in Dresden vom Schlossplatz die große Freitreppe mit ihren 41 Stufen zu der Brühlschen Terrasse (aus Richtung der Hofkirche (Kathedrale Sanctissimæ Trinitatis - der Heiligsten Dreifaltigkeit) hinaufsteigt, ist an ihnen vorbei gegangen, möglicherweise ohne sie zu beachten. Dafür oder besser dagegen gibt es jetzt den Hinweis. Für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen ist ein Fahrstuhl vorhanden, man sieht den Hinweis auf einem der letzten Fotos.
Wer weiß, dass das... weiterlesen
„Sandsteingeländer“ von allegorischen Skulpturengruppen gesäumt werden, die die 4 Tageszeiten symbolisieren sollen?
Das sind die Plätze:
~ oben links steht der MORGEN mit Erwachen und Morgentau,
~ rechts der MITTAG mit Arbeit und Streben,
~ unten links sitzt der ABEND mit Musik und Tanz und
~ rechts ruht die NACHT mit Schlaf (Hypnos) und Traum (Morpheus).
Die vier die Tageszeiten symbolisierenden Figurengruppen aus Sandstein wurde von 1861 bis 1868 von dem sächsischen Bildhauers Johannes Schilling (1828 – 1910) geschaffen und vom deutsch-böhmischen Bildhauer Franz-Joseph Schwarz (1841 – 1911) aus dem Stein herausgeschlagen. Ein Versuch, sie zu vergolden schlug damals fehl.
Die Darstellungen der Tageszeiten ersetzten zwei Sandsteinlöwen, die ihrerseits als neuen Standort das südliche Ende der Querallee des Großen Gartens bezogen.
Die Figurengruppen wurde Ende des 19. Jahrhunderts von König Albert an Chemnitz verschenkt. Dort zogen sie 1936 endgültig in den Chemnitzer Park am Schloßteich um.
Ihren angestammten Platz an den 4 Eckpunkten der Freitreppen nahmen ab 1908 Bronzeabgüsse ein.
Jede schwarz brünierte Tageszeitgruppe hat eine zentrale Hauptfigur.
* Der MORGEN wird von einer nach vorn schauenden stehende Frau mit zwei Mädchen dargestellt, deren seidene Gewänder locker im Wind wehen. In ihrem Haar glänzt ein Morgenstern.
* Den MITTAG wird von einem Mann mit einer Strahlenkrone, einem Lorbeerkranz in der rechten und Früchten in der linken Hand tragend sowie zwei Jungen symbolisiert.
* Der Mann des ABENDs ist ein sitzender muskelöse Mann mit einem sechseckigen Stern im Haar, zwei Mädchen mit Musikinstrumenten schauen ihn an.
* Die NACHT wird von einer sitzenden herabblickenden Frau dargestellt, die den Mondsichel im Haar trägt und mit ihrem Gewandt einen an ihrem Schoß sitzenden / schlafenden Junge schützt, der andere ist offensichtlich der beflügelte Mopheus.
Ohne diese Beschreibung bin ich bisher immer einfach so an dene vorbei gegangen. Dieses Mal war es anders...
Für Interessierte habe ich die Koordinaten herausgefummelt, 51°3'12"N und 13°44'20".[verkleinern]