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Neueste Bewertungen für Gadebusch im Bereich Kunst & Unterhaltung

  1. Userbewertung: 3 von 5 Sternen
    von Nike

    10.08.2016

    Die jüngere Geschichte von Schloss Gadebusch liest sich wie die aller anderen Schlösser, Guts- und Herrenhäuser in Mecklenburg und darüber hinaus.

    Diese Anwesen wurden zum Ende des Zweiten Weltkriedes zunächst meist zur Unterbringung von Flüchtlingen aus Pommern und Ostpreußen genutzt, enteignet und in den Jahrzehnten darauf oft zu Wohnzwecken, als Schulen oder Verwaltungsgebäude genutzt, aber dem Denkmalschutz wurde kaum oder gar nicht Rechnung getragen. Immerhin bewahrte sie die Nutzung vor dem Abriss.

    So wurde man auch nicht der historischen und architektonischen Bedeutsamkeit dieses Renaissance Schlosses aus dem 16 Jahrhundert gerecht und es ist leider, obwohl es nach der Wende vom Bundesvermögensamt zunächst in private Hand eines Verlegers und seit 2012 in die Hand eines Vereins gelangte, der hier ein Projekt für Gewaltopfer verwirklichen will, bis zum heutigen Tag dem Verfall preisgegeben.

    Zuletzt musste die Denkmalbehörde Sicherungsmaßnahmen erzwingen.

    Wie man sich denken kann, ist es leider nur von außen zu besichtigen.
    Parken kann man direkt davor.

    Dabei hat dieses Schloss eine interessante Geschichte vorzuweisen:

    An Ort und Stelle befand sich ursprünglich eine slawische Burganlage mit Ringwall.
    Auch Vorgängerbauten befanden sich an diesem strategisch bedeutsamen Platz.
    Das heute zu sehende Schloss, welches in den Jahren 1570 - 1573 errichtet wurde ist eine typische Anlage der norddeutschen Renaissance im sog. Johann - Albrecht - Stil. Die Ausführung erfolgte in dem noch heute bewährten Material Backstein. Die architektonische Besonderheit besteht in der Gestaltung der Fassade, die umlaufend und mehrgeschossig mit Terracotten aus der Lübecker Werkstatt des Niederländers Status von Düren (ca. 1520 - ca. 1579) stammen. Sie zeigen Köpfe Deutscher Fürsten, Szenen der römischen Mythologie, Putten, aber auch biblische Szenen.
    Die Arbeiten erfolgten im Auftrag von Herzog Christoph Albrecht zu Mecklenburg (1537 - 1592) und wurden geleitet von dem Baumeister Christoph Haubitz ( 1520 - 1587), welcher auch am Umbau von Schloss Schwerin mitgewirkt hatte.
    Nicht immer war das Schloss in Mecklenburgischer Hand. In den Jahren 1734 - 1768)gelangte es in kurzzeitig in Hannoverschen Besitz.
    Im Jahre 1903 erfolgte eine umfassende Renovierung. Aus dieser zeit stammen die halbrunden Giebelabschlüsse und es wurden zerstörte Terracotten durch Repliken ersetzt.

    Nach dem zweiten Weltkrieg rückte das Schloss im Jahre 1945 nochmals als Ort der Unterzeichnung des Barber- Ljaschtschenko - Abkommens in´s Licht, mit dem die endgültige Demarkationslinie zwischen Britischer und Sowjetischen Besatzungszone festgelegt wurde.

    In dem Zustand, in dem es sich aktuell befindet, sind leider nur drei Sternchen mit viel Wohlwollen möglich. Schade!

    geschrieben für:

    Kultur / Vereine in Gadebusch

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    Ausgeblendete 20 Kommentare anzeigen
    Nike Einen herzlichen Dank an alle spätabendlichen Leser und Schalotte und Puppenmama für die Kommentare.
    Es freut mich, dass meine Berichte über Schlösser euer Interesse finden.
    kisto Ein toller Bericht!
    Schade, dass das Schloss nicht in einem besseren Zustand ist.
    Nike Danke sehr, La Segreta und kisto!

    Ja, es ist ein großer Jammer. Seit ich das verfallende Herrenhaus in Rubow - östlich des Schweriner Sees - entdeckt habe, interessiere ich mich für die Geschichte und den aktuellen Zustand bzw. die derzeitge Nutzung der Schlösser, Herren- und Gutshäuser im Nordosten Deutschlands, insbesondere in Mecklenburg und Brandenburg und verfolge dies auch im Internet regelmäßig.
    Hier und dort haben wir im letzten Urlaub mal einen Blick geworfen und nun bleibt auch etwas davon auf golocal und für die Interessierten hängen.
    LUT Interessanter Beitrag, Nike. Ich finde es immer wieder schade, dass so viele Schlösser nicht zu besichtigen sind.
    Nike Ja, finde ich auch LUT, aber in den neuen Bundesländern lohnt es meist auch nicht, weil die Original - Inneneinrichtung nicht mehr vorhanden ist wegen der Enteignung und anderweitigen Nutzung nach 1945.
    Ich erfreue mich dann von außen und an der Umgebung.
    Ein golocal Nutzer Man lernt bei dir ein Menge. Ich denke wir bekommen noch mehr solch interessante Geschichten von Burgen, Schlösser und Herrenhäuser. Ich rufe hier mal nach einem Daumen. bearbeitet
    Nike Danke sehr, Andrew uns sorei!

    Ja, das eine oder andere werde ich noch vorstellen, aber es ist fast nicht möglich sämtliche Guts- und Herrenhäuser sowie Schlösser am Wegesrand zu besuchen und zu bewerten. Es gibt unzählige und daher werde ich mich auf diejenigen beschränken, die mir aus dem einen oder anderen Grund interessant erscheinen.
    ubier ...und dafür zahle ich jetzt seit zwanzig Jahren Soli?!? Beantrage hiermit Mitspracherecht zur Mittelverwendung.
    Nike Nunja, wenigstens gibt es jetzt vernünftige Autobahnen für die Schlaglochsuchgeräte. Da kannst du nicht noch Schlösser mit goldenen Kloschüsseln verlangen, ubier. ;-))
    ubier Sechsspurig ins Nirgendwo... Aber bestehende Kulturdenkmäler verfallen lassen. Von fehlenden Klos egal welcher Farbe reden wir noch gar nicht. Ein Fall für den Bundesrechnungshof...
    joergb. So schön geschichtlich herausgearbeitet, wo bleibt da denn der grüne Schloß-Daumen ?
    Nike Die Auszeichnung freut mich, auch eure Kommentar und Glückwünsche und Likes - ja überhaupt das Interesse. Da hat sich das Zusammentragen der Informationen gelohnt! :-)

    bestätigt durch Community

    1.
  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen
    von Luigi

    Das besondere an einem Rauchhaus als Restaurant ist die unverwechselbare Duftnote des Geräucherten, bei der man denn so Essen geht. Und was gibt es dort wohl Besonderes: Schinken, Würste und andere Leckereien, die eben aus dem Rauch kommen.
    Die Rezepte der Speisenkarte stammen aus Großmutters Fibel und als Denkmalanlage läßt sich vermuten, dass der Hof schon etwas älter ist. Liebevoll restauriert und dennoch urig sitzt man in der großen Diele oder in kleinen Stuben. Für die Kinder gibt es draußen einen Kleintierzoo und natürlich auch einen kleinen Spielplatz.
    Mein Tipp: Ein schönes Ausflugsziel für die Familie, da etwas versteckt gelegen.

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Museen in Gadebusch

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    2.
  3. Userbewertung: 4 von 5 Sternen
    von Luigi

    Das besondere an einem Rauchhaus als Restaurant ist die unverwechselbare Duftnote des Geräucherten, bei der man denn so Essen geht. Und was gibt es dort wohl Besonderes: Schinken, Würste und andere Leckereien, die eben aus dem Rauch kommen.
    Die Rezepte der Speisenkarte stammen aus Großmutters Fibel und als Denkmalanlage läßt sich vermuten, dass der Hof schon etwas älter ist. Liebevoll restauriert und dennoch urig sitzt man in der großen Diele oder in kleinen Stuben. Für die Kinder gibt es draußen einen Kleintierzoo und natürlich auch einen kleinen Spielplatz.
    Mein Tipp: Ein schönes Ausflugsziel für die Familie, da etwas versteckt gelegen.

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Museen in Gadebusch

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    3.