Eigentlich ist das griechische Restaurant „Dionysos“ eine Traditionsgaststätte, jedenfalls was den Standort angeht. Seit 1904 gibt es hier am 1879 eingerichteten Bahnhof Fangschleuse (Land Brandenburg / ca. 7 km östlich von Berlin) an der 1842 eröffneten Bahnstrecke Berlin-Frankfurt/O-Breslau eine Gaststätte, damals mit dem Namen „Waldschänke“.
Uneigentlich ist es aber ein neues, 2020 eröffnetes griechisches Restaurant in dem alten restaurierten Fachwerk-Backstein-Gebäude.
Seit fast 120... weiterlesen
Jahre wird hier nun Gastronomie betrieben – mit wechselnden Betreibern und immer wieder unterbrochen von z.T. langen Schließzeiten. Vor den nun griechischen Gastronomen hatte 2018 der vorherige Betreiber an diesem örtlich schwierigen Standort aufgegeben.
Da die Bahnstrecke ziemlich geradlinig von Berlin nach Frankfurt/O geführt wurde, befinden sich die kleinen Bahnhöfe auf der Strecke z.T. nicht in den jeweiligen Orten, sondern weiter entfernt – die Bahn wollte keine Schlangenlinien fahren und die Orte sagten sich, lieber ein entfernter als gar kein Bahnhof.
So liegen auch der Bahnhof Fangschleuse und somit die Gaststätte 2,5 Straßenkilometer von Fangschleuse und 2 Straßenkilometer von Grünheide/Mark entfernt.
Das Restaurant liegt an der Nordseite des Bahnübergangs am Bahnhof Fangschleuse. Es gibt einen kleinen hauseigenen Parkplatz sowie einen P+R-Parkplatz für den Bahnhof, der aber auch mitgenutzt werden kann.
Vorm Haus ist ein großer, von hohen Hecken gegen die Straße etwas abgeschirmter und von hohen alten Bäumen beschatteter Biergarten.
Im Haus befindet sich der dezent griechisch dekorierte Gastraum.
Der Service war personell reichlich aufgestellt, freundlich und aufmerksam. Die Karte ist recht üppig und bietet zahlreiche, auch von anderen griechischen Restaurants bekannte Gerichte im mittleren bis leicht gehobenen Preissegment.
Ich entschied mich den Rhodos-Teller (Gyros, Bifteki gemisto, Zaziki und Knoblauchkartoffeln) für 15,90 €uro und Köstritzer Schwarzbier vom Fass (0,4 Liter für 3,90 €uro). Die etwas längere Wartezeit, die zeigte, dass trotz der umfangreichen Karte das Essen frisch zubereitet wird, wurde durch einen Ouzo aufs Haus und einen gemischten Salat überbrückt.
Die Portion war sehr reichlich – fast hätte ich‘s nicht geschafft. Geschmeckt hat‘s mir gut, nur ein Fan dieser knoblauchisierten gebratenen bzw. gerösteten Kartoffelscheiben bin ich auch diesmal nicht geworden. Aber das ist persönliche Geschmackssache.
Mit der Rechnung wurde noch ein Ouzo, oder wahlweise ein Espresso, aufs Haus angeboten. Ich nahm dann sicherheitshalber den Espresso ...
Fazit: auch wenn‘s etwas außerhalb der Homezone gelegen, werde ich das „Dionysos“ gerne wieder besuchen und ich hoffe, dass es sich trotz der Corona-komplizierten Situation und auch noch abgelegenen Lage halten kann.[verkleinern]