Ein Museumstag kann lang, sehr lang ausfallen, da braucht man sich nicht wundern, wenn man einen kleinen Appetit auf einen Happen verspürt. Nach Stunden schrien meine Knochen regelrecht nach einer Pause... Hier muss aber unbedingt erwähnt werden, dass man so einfach ohne weiteres nicht von der Straße aus, rein spazieren kann, denn die "Destille" - wie das Café heißt, liegt in der 1. Etage des MKG, für das die Abkürzung steht-Museums für Kunst und Gewerbe! So kann man zwei Vergnügen miteinander... weiterlesen
verbinden, bei einem Eintritt von 10 € (doch beides lohnt sich)!
Was passt denn besser thematisch zusammen, als Jugendstil und ein Café nach Wiener Art mit den typischen Stühlen und Kunst an den Wänden und Inventar, das an die K&K-zeit erinnert. Ein Träumchen! Hier und da kleine Tische, an der Wand Polsterbänke, wo wir auch platz genommen haben, besser gesagt mein Freund, denn für mich hieß es sich hinter dran anstellen, um seine Order an der Theke abgeben zu können. Tja, wir waren schließlich nicht die einzigen, die auf die Idee gekommen sind, so hieß es (nicht nur für mich) warten und sich in Geduld üben!
Als ich meinen Blick durch den Raum schweifen ließ, entdeckte ich nur Touris, sondern auch (der Sprache nach zu urteilen) auch etliche kunstbefliessene ältere Damen, die sich munter bei ihrem Käffchen unterhielten und scheinbar die zeit dabei vergaßen.
Bei uns sollte es Kuchen und Schoko für mich geben und für meinen Freund ein Espresso. Die Preise fand ich keineswegs, wie in der Kaffeemetropole Wien in einer stilvollen Menükarte wieder, sondern ganz hanseatisch nüchtern auf einem schnödem Blatt Papier, das an eine Säule angeklebt worden war! Dazu an einer Stelle, die (scheinbar) als einzige dazu geeignet schien, angebracht zu werden - an einer Säule (wenn ich mich recht entsinne, der einzigen im ganzen Raum...)
Diesmal war ich dran es zu begleichen, so fand ich es nicht wirklich günstig :-(! Dazu etwas mehr. Am späten Nachmittag, schien es nicht die beste Idee zu sich sich auf dem ziemlich leeren Büffet bedienen zu wollen, denn die fast leeren Schüsseln und Tiegel "sprachen" vom guten Appetit der Besucher, die vor uns da gewesen sind.
Bis dahin wußte ich nicht mal, dass man mit Geschirr / Lebensmitteln so wunderbar meditieren kann... dabei beschäftigte mich die Frage, was für unterschied, abgesehen von dem Preislichen, zwischen einer Tasse und einem Becher wohl in ml bedeuten würde?! Irgendwann wurde meine Frage auch beantwortet, von einer ziemlich kecken Bedienung, die sich bei meinem Vormann schon lustig darüber machte, dass er ein Tablett für seine Bestellung hat... den Rest erspare ich mir lieber!
Hinterher war es nicht die Jubo-Milchkaffeetasse, wie ich dachte, sondern nur ein 0,2 l Becher, den die meisten aus der eigenen Küche her kennen. Dafür waren (mit Sahne) 3,50 € fällig! Vom Geschmack eher wasserlasitig, hab schon bessere, für weniger getrunken. Mein Freund war von seinem Doppelten Esspresso begeistert. Kein Wunder, denn dieser wurde stilecht (mit Profimaschine mit Siebträger) her gezaubert für 3,80 €. Da alle vor mir ein Trinkgeld gaben, bin ich deren Beispiel gefolgt, auch wenn es mich hinterher nicht besonders überzeugt hatte.
Leider, wie man lesen kann, ist aus meinem Kuchengenuss nichts daraus, denn es hieß, dass dieser bereits Mittags ausverkauft gewesen sei und Brownies sind nicht so ganz das, was ich gerne hätte.
Was definitiv für einen Besuch spricht ist die Atmosphäre und die nostalgische Präsentation, die wirklich ihren Charme verspürt, doch die forsche Art der Bedienung muss man mögen, wenn man sich drauf einläßt. Mal schauen, ob uns mal Mittags hierhin verschlägt, dann kommt ggf. eine bessere Benotung zustande, denn jetzt ist es (vor allem wegen der Optik) ein kleiner Geheimtipp, auf den ich gerne verweisen möchte.[verkleinern]