21.07.2016
Während wir über die Lange Reihe in St. Georg mit ihren zahlreichen kleinen Geschäften, Cafés und Kneipen schlenderten entdeckten wir auch das "Vasco da Gama", benannt nach dem Portugiesischen Seefahrer des 16. Jahrhundert.
Wir assoziierten richtig. Hier wird iberische Küche angeboten. Auf Tafeln vor dem Restaurant wurden nicht nur Tapas beworben, sondern auch eine bis 16 Uhr geltende Mittagskarte mit moderaten Preisen - günstiger als die Abendkarte, wie mein Schatz nach... weiterlesen
dem Studium einiger Bewertungen beisteuern konnte.
Da laßen wir von Fasanenbrust, Kaninchen, Lachs und Tintenfisch und uns lief schon das Wasser im Munde zusammen.
Da wir zwar Appetit bekamen, aber noch keinen richtigen Hunger verspürten, ließen wir uns eine Visitenkarte aushändigen, um eventuell einen Tisch in dem gut besuchten Lokal zu reservieren.
Am nächsten Tag waren wir mit einer befreundeten Geocacherin und ebenfalls golocal - Nutzerin für eine Cachetour durch St. Georg verabredet und als wir uns am vereinbarten Treffpunkt trafen, kamen wir überein etwas später im Vasco da Gama gemeinsam etwas zu essen.
Die Zeit war günstig am frühen Nachmittag und so bekamen wir etwas später noch einen Tisch auf dem Bürgersteig vor dem Lokal.
Wir setzten uns an einem Tisch für 6 Personen - ein anderer Tisch, an dem drei Personen Platz haben würden, war nicht frei - so, dass wir unsere Taschen zwischen uns auf einem Stuhl platzieren konnten.
Sogleich wurden wir - war es nun der Inhaber oder ein Kellner - etwas barsch aufgefordert, aufzurücken, da man den kleinen 2er - Tisch, der direkt dran stand noch anderweitig " verkaufen " müsse.
Wir rückten zusammen und taten das, wovor immer gewarnt wird - wir hängten unsere Taschen über die Stuhllehnen. (Es passierte nichts, sehen ja auch nicht gerade aus wie " Opfa". ;-) )
Der Tisch blieb übrigens während der gesamten Zeit, in der wir dort saßen frei. Im Bedarfsfall hätte man ja höflich fragen können, ob noch jemand dazu platziert werden darf. Wir hätten wohl nicht abgelehnt.
Anderen potentiellen Gästen war es wohl unangenehm Fremden " auf dem Schoß" zu sitzen, bei der beengten Situation und dem einsetzenden Regen, zumal die vorderen Plätze schon einige Spritzer abbekamen.
Die gereichte Speisekarte war extrem unübersichtlich.
In der mehrseitigen, gebundenen Karte lagen mehrere handschriftliche, laminierte und lose Einlegeblätter. Sie sah ehrlich gesagt aus wie Kraut und Rüben.
Eine Neuauflage der Speisekarte und zwar in abgespeckter Form könnte der Übersichtlichkeit dienen.
Dem mir ausgehändigten Exemplar lag erst gar keine Mittagskarte bei, so dass ich dann auf der meines Tischnachbarn nach Pulpo schaute und auch fündig wurde. Die anderen beiden entschieden sich jeweils für eine Fischplatte zu ca. 14 €. Mein gegrillter Tintenfisch mit Kartoffeln und Gemüse kostete etwa 12 €.
Die geforderten Getränke wurden ohne Nachfrage als große 0,4 l Getränke geliefert. Ich hatte eine Flasche Mineralwasser, von der ich noch abgab, als später nicht mehr nach Getränkewünschen gefragt wurde.
Die Wartezeit vertrieben wir uns mit einer Portion Ajoli, Weißbrot und den vorab servierten Beilagensalattellern. Beides war nicht spektakulär, aber frisch und ordentlich.
Auch über die Fischplatte und den Tintenfisch konnte man geschmacklich nicht meckern, wenngleich die Portionen recht überschaubar waren.
Die geführten Gespräche und ein heftiger Regenschauer, den wir unter der Markise trocken überstanden, brachte es mit sich, dass wir noch einen Cappuccino bestellten und etwas länger hier hängen blieben.
Der Service machte sich nun rar, aber nachdem wir uns bemerkbar gemacht hatten, konnten wir recht bald zahlen.
Das Lokal ist eine Alternative zu den gastronomischen Einrichtungen im sog. Portugiesenviertel, wenn man sich gerade in diesem Stadtteil aufhält und den Weg bis ins Portugiesenviertel nicht extra auf sich nehmen möchte.
Der Service könnte zur Laufkundschaft freundlicher sein.
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