Ende des „Zweiten Weltkrieges“ wurden in Hamburg durch die Terrorbomber der Alliierten viele Wohnhäuser in Schutt und Asche gelegt. Um den ausgebombten Bürgern eine neue Unterkunft zu geben, stellte man durch KZ Insassen Betonfertigteile her.
Die Betonfertigteile für die Häuser wurden im Klinkerwerk des KZ Neuengamme hergestellt. Zur Montage der „Plattenhäuser“ wurden Frauen des KZ-Außenlagers Sasel eingesetzt. In diesem Lager waren 500 Frauen untergebracht, die trotz Hunger und Schwäche... weiterlesen
diese schwere Arbeit leisten mussten.
Diese Plattenhäuser standen in Poppenbüttel, dort, wo sich jetzt das Alster Einkaufs Zentrum (AEZ) befindet. Zwei der damaligen Plattenhäuser stehen noch da und man kann sie sonntags kostenlos besichtigen. Ein weiteres Plattenhaus wurde in Hamburg Sasel demontiert und auf dem Gelände des KZ Neuengamme wieder aufgebaut.
Nur wenig Hamburger wissen von dieser KZ Gedenkstätte in den Plattenhäusern. Siehe Golocal Eintrag über die Plattenhäuser.
Anwohner aus Sasel wussten zu berichten, dass sich das Aussenlager Sasel in der Nähe des Aalkrautwegs befunden haben soll. Dort befände sich noch eine Gedenktafel/-stein.
Heute wollte ich zur Alten Mühle fahren und bog mal kurz in den Aalkrautweg ab. Dort fand ich den Gedenkstein auch an der Ecke Feldblumenweg 1 mit der Inschrift:
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Die Tafel mit dem Hinweis „Erinnern an das Frauenaussenlager in Hamburg Sasel“, kam erst zustande, als sich Schüler des Gymnasiums Oberalster 1980/81 im Rahmen eines Projektes, die Geschichte des Aussenlagers nachforschten. 1982 wurde dann der Gedenkstein aufgestellt. Es war eine wirkliche Fleissarbeit der jungen Schüler, die die Geschichte des KZ aufdeckten.
Die Saseler und Poppenbüttler hielten sich in all den Jahren bedeckt.
Später brachte man noch eine Infotafel an mit dem Text:
KZ Aussenlager Sasel
Von September 1944 bis Kriegsende befand sich auf diesem Areal ein Aussenlager des KZ Neuengamme. 500 jüdische Frauen aus dem Ghetto Lodz waren über das KZ Auschwitz hierher gebracht worden.
In der Nähe des Poppenbüttler Bahnhofs mussten sie „Plattenhäuser“ errichten. Andere Frauen wurden in Rüstungsbetrieben oder zu Aufräumungsarbeiten eingesetzt.
Anfang April 1945 deportierte die SS die Frauen in das KZ Bergen-Belsen. Danach wurde das Lager mit weiblichen Gefangenen aus Langenhorn und Helmstedt- Beerendorf belegt.[verkleinern]