Als wir das Mittelalterfestival 'Sündenfrei' in Herne besuchten, war ich vom Äußeren des Schlosses und dem Schlosspark wirklich begeistert. Über das Innere des Baus werde ich gern berichten, wenn ich die darin untergebrachten Sammlungen des Emschertalmuseums besichtigt habe.
Diesmal geht es aber nur um den Außenbereich. Es handelt sich hier um ein typisches westfälisches Wasserschloss, umgeben von einer Hauptgräfte, die jedoch, wie ich erfahren habe, erst in der zweiten Hälfte des 20.... weiterlesen
Jahrhunderts wieder hergestellt wurde, nachdem vorher durch menschliche Eingriffe, die Zuflüsse zum Versiegen gebracht worden waren. Von den verschiedenen Nebengräften existieren nur noch wenige Reste.
Bei unserem Besuch gefielen mir die schlichten Formen des Baus besonders, die nur durch wenige architektonische Elemente wie Erker aufgelöst oder aufgelockert wurden. Währen des Festivals war der Schlosshof auf zwei Wegen zu erreichen, einmal durch den befestigten Weg, der direkt zum großen Tor mit Bogengang führt. Das Tor öffnet sich dann in den mittelgroßen Schlosshof. Der zweite Weg führte über eine Hilfsbrücke für Abenteurer. Luftgefüllte Kunststoffkanister waren zwar sicher aneinandergefügt, und dicke Seile dienten als Geländer, doch das Ganze war eine wackelige Angelegenheit.
Über dem Tor zum Schlosshof prangt das große steinerne Wappen der Herren von Strünkede, und ganz in der Nähe sprudelt in der Hauptgräfte eine Fontäne. Um das Schloss herum gibt es wunderbare Einblicke in den Park, der wohl neu angelegt wurde. Da gibt es neben naturnahen Elementen auch streng geometrisch angelegte Beete, die mit Buchsbaum eingefasst sind.
Ich will auf keinen Fall die Texte über das Schloss hier zusammenfassen. Gerne gebe ich aber den Link zum ausgezeichneten Wikipedia Artikel an:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Str%C3%BCnkede
Geschichtsbegeisterte werden den wahrscheinlich gern lesen, denn die Baugeschichte reicht bis in das 10. Jahrhundert zurück. Was die Familiengeschichte angeht, so findet man viele in Westfalen bekannte Namen wieder. An all den Intrigen und Kämpfen waren unter anderem selbstverständlich die Grafen und Herzöge von Kleve, der Herzog von Berg, die Grafen von der Mark und natürlich das Bistum Köln beteiligt. Erst 1948 gelangte das Schloss in den Besitz der Stadt Herne.
Ein sehr interessanter Bau ist auch die zur gleichen Zeit restaurierte Schlosskapelle, deren Ursprung im Jahr 1272 anzunehmen ist. Nach allem, was ich über Schloss, Kapelle und Museum gelesen habe, ist für mich vollkommen klar, dass zumindest ein weiterer Besuch fällig sein muss.[verkleinern]