07.09.2017
Kürzlich besuchte ich zusammen mit einigen meiner Arbeitskolleg/Innen die Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe.
Die Wasserkunst findet nicht ständig statt, sondern an bestimmten Tagen zu bestimmten Zeiten in der Sommersaison. Ich empfehle, die genauen Daten und Zeiten im Internet zu erfragen. Wir haben sie an einem Mittwoch Nachmittag besucht.
Wir hatten eine Führung gebucht, welche 120 € für eine Gruppe von bis zu 20 Personen kostet.
Die Führung hat sich gelohnt, da die... weiterlesen
Führerin uns nicht nur mit interessanten Informationen versah, sondern uns zum richtigen Zeitpunkt an die jeweiligen Stationen führte zu den Stellen, von denen man den besten Blick auf das nasse Spektakel hat. Buchbar ist so eine Führung, zu der wir uns am Besucherzentrum am Herkules trafen, z.B. über die Touristinformation.
Der Bergpark mit dem Herkules und den Wasserspielen , welcher neuerdings zum Weltkulturerbe erklärt ist, ist kostenlos frei zugänglich. Wer jedoch oben am Herkules parken möchte, muss 7 € Gebühr entrichten.
Ich empfehle daher die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Wir nahmen die Straßenbahnlinie 3 (Druseltal) vom Königsplatz und fUhren vorbei am ICE Bahnhof Wilhelmshöhe über das gleichnamige Kasseler Villenviertel bis zur Entstanden Druseltal und von dort weiter mit der Buslinie 23 zum Besucherzentrum am Herkules.
Am Sockel der Herkulesstatue konnten wir zunächst einen herrlichen Ausblick auf Kassel genießen und über die Sichtachse zu Schloss Wilhelmshöhe, welches im Miniaturvormat am Fuße des Berparks schlummert.
Unser Weg führte uns zur sanierten und seit kurzem wieder zur besichtigenden Vexierwassergrotte mit der Statue des Pan.
Gefühlte 1000 Treppenstufen führte uns ab nun der steile Weg bergab entlang der nun beginnenden Wasserspiele, die von zwei trometenden Faunen am ersten Becken begleitet wurden. Die Töne kamen etwas schräg und es war auch nicht gerade ein Ohrenschmaus. Das Konzert erinnerte eher an das Warnsignal bei Bahnstreckenarbeiten. Da es weithin ertönte, bereitete es die unzähligen Zuschauer jedoch auf das alsbald über Kaskaden und künstlich geschaffene Wasserfälle heranströmende, fließende und rauschende Wasser vor.
Auf unserem Weg Treppen entlang der Kaskaden nickte uns so mancher über den Rand springender Wassertropfen, der in Haar und Kleidung hängen blieb, weil er nicht mehr Teil der 60.000 Kubikmeter der sich bergab bahnenden Wassermassen sein wollte.
Ganz besonders zauberhaft und romantisch fand ich den Steinhöfer Wasserfall, wo das Wasser sich an mit Farnen und anderen, die Feuchtigkeit des Waldes liebenden Pflanzen Überspringen herabstürzt.
An manchen Stellen des sich anschließenden künstlichen Bachlaufes hörte man das Toßen des Wassers, bevor es herangeschossen kam und das Bächlein in einen reißenden Wildbach verwandelte, der unter der Teufelsbrücke hindurchströmte und sich in die Tiefe warf, um über ein nachgebautes römisches Aquädukt zu strömen und am Fuß des Berges im Fontänenteich als über 50 Meter hoher Geysir 15 Minuten lang in die Höhe zu springen .
Dank unserer Führerin waren wir den gewaltigen Wassermassen immer einige Minuten voraus, so dass wir das Schauspiel jeweils gespannt erwarten und von Anfang an betrachten konnten.
Dabei wurde unserer Fitness arg auf die Probe gestellt und es gab auch eine Polandung auf den rutschigen Stufen eines Waldpfades.
Unten am Fontänenteich angekommen schmerzten uns trotz festen Schuhwerkes die unteren Gliedmaßen, aber wir waren glücklich, uns diese kleine Tortur angetan zu haben.
Wir waren überrascht und erstaunt zu erfahren, dass dieses über 300 Jahre alte Meisterwerk der Technik gänzlich ohne Pumpen auskommt und nur aufgrund von Wasserkraft funktioniert.
Das ist Weltweit einmalig.
Auf dem Weg zum Schloss mit der Galerie alter Meister, welche ich bereits vor geraumer Zeit bewertet hatte, bekamen wir noch einige botanische Besonderheiten gezeigt, wie eine eichenblättrige Buche, die sowohl Buchen- wie auch Eichenblätter an ein und demselben Ast als Laune der Natur trägt und nicht nachgezüchtet werden kann.
Erschöpft aber begeistert beendeten wir unsere Tour mit einem letzten Blick auf die in sich zusammen sackende Fontäne, also wir uns von der netten Stadtführerin verabschiedeten.[verkleinern]