Zwischen zwei Museumsbesuchen verspürten wir Lust eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen. Eigentlich wollten wir zu einer anderen Adresse, doch da die Öffnungszeiten dort in kürze zu Ende sein sollten, überlegten wir spontan eine Entscheidung zu treffen. Eher durch Zufall haben wir das „Il Convento Restaurante Pizzeria“ bei unserem Spaziergang entdeckt. Es ist nicht das erste mal, dass ich mitbekommen habe, dass ein einstiger Sakralbau während seiner Bestehenszeit „zweckentfremdet“ wird. Bei den... weiterlesen
heißen Temperaturen stand uns der Sinn sich draußen zu setzen, doch es kam anders! Die Mittagskarte vor dem Lokal klang vielversprechend und vor allem günstig, sodass wir beschwingt rein gegangen sind. Der Innenraum wirkte einladend, doch als wir mitbekommen haben, das es einen Innenhof (mit einer wunderschönen „Kulisse“ gibt), da wollten wir selbst hin. Wie es so ist, waren die meisten Plätze besetzt. Uns wurde zwar angeboten uns zu anderen Gästen hinzu zu setzen, doch das haben wir nicht in Anspruch genommen. Da zudem wir beide Nichtraucher sind, hat es uns zu sehr danach gerochen und wir haben uns für einen Tisch im Innenbereich entschieden. Damit jegliche Missverständnisse von vorne herein ausgeschlossen sind, wurde das einem der Kellner mitgeteilt. Leider war es anscheinend der „falsche“, denn danach wurden die Speisekarten einfach nur auf dem Tisch geknallt! Das kenne ich von meinem Favoriten in der eigenen Stadt aber deutlich besser! Wir schoben es einfach auf das Temperament zurück, bevor es an die Auswahl ging.
Noch bevor es so weit war, mussten wir beide zur „obligatorischen Kachelabteilung“ ziehen. Das ist erneut so ein Problemchen: es ist nicht barrierefrei erreichbar. Dafür waren sie sehr sauber gewesen. Dafür könnte der Service deutlich aufmerksamer sein können. Anscheinend handelte es sich bei unseren (indirekten) Tischnachbarn um Stammgäste, die sobald sie den Gastraum betreten haben, sofort „umsorgt“ wurden. Das hätte ich mir auch an unserer Stelle gewünscht! Nun ja, da sich der Magen gemeldet hatte, schauten wir uns die Mittagskarte genauer an.
Bereits bevor wir das Lokal betreten haben, war mein Partner von den Tortellinis angetan, die er auch hinterher bestellt hatte. Diese haben gerade mal 6,50 € gekostet, dafür war aber die Portion eher so wie eine Vorspeise bemessen. Doch nach einer Rücksprache war es an jenem Tag völlig ausreichend gewesen. Nach einigem hin und her stand mir der Sinn nach den hier angebotenem Fisch für 9,50 €. So dolle fand ich es dennoch nicht!
Guter Service fängt da an, wo ich mich als Gast nicht wie ein solcher wahrgenommen und so behandelt werde und nicht als „Bittsteller“. In der Hektik eines solchen Betriebs, fällt es um so deutlicher auf, wenn eine Auskunft sich als völlig unzutreffend erweist! Das habe ich mir deutlich kompetenter vorgestellt :-(. Zum einen schien es mir, dass nicht alle Servicekräfte in gleichem Umfang der deutschen Sprache mächtig gewesen sind. Es soll keine Miesmache sein, sondern ein Hinweis, um Verwirrung, die bei uns entstand, zu vermeiden! Das war nicht nur einmal der Fall gewesen, doch dazu etwas später mehr!
Fragen kostet zwar bekanntlich nichts, doch hier endete es in einer ernüchternden Erkenntnis: darauf scheint hier kein Verlass zu geben. Da auf der Karte meine Dorade erwähnt wurde, erkundigte ich mich nach einer Beilage dazu, ob sie zusätzlich geordert werden soll (oder muss). Wenn ich wüßte, dass es sie bei dem Gericht gar nicht gibt, hätte ich dementsprechend darauf reagiert. Hinzu kam, dass sowohl der Fisch, als auch die dazugehörigen Kartoffeln ziemlich trocken gewesen sind. Irgendwie schade…
Mein Partner war einzig von der „Langsamkeit,“ die an den Tag gelegt wurde, sauber, weil mehr als 20 Minuten auf 2 so kleine Gerichte warten, das fanden wir grenzwertig. Dazu kommt, dass die Tortellini nach einem Fertigprodukt geschmeckt haben sollen. Kann ich nicht beurteilen, weil ich sie gar nicht probiert habe. Die Schinken-Tomatensoße soll lecker gewesen sein. Was dabei ein wenig „komisch“ vorgekommen ist, waren die drin erhaltenen Erbsen.
Nach einer solchen Kleinigkeit hat man noch noch Platz für ein Nachtisch: leckere Cassata! Es ist eine Süditalienische Eisspezialität mit kandierten Früchten, die wir beide sehr mögen. 6,90 € fand ich angemessen. Hier war es erneut ein Fertigprodukt :-(. Wie ich inzwischen gesehen habe, wird es auf der Karte gar nicht mehr angeboten. Das gleiche gilt auch für den Rosinenwein – Marsala, deren Preis ich jetzt nicht mehr genau benennen kann. Hinterher, als ich bezahlen wollte, zog sich die ganze „Prozedur“ erneut in die Länge. Für einen Plausch mit Stammgästen um so mehr! Es ist irgendwie fraglich, ob es bei der nächsten Visite in Kassel einen weiteren „Versuch“ geben wird. Bei der Vielzahl an verbesserungsbedürftigen Erfahrungen in den einzelnen Teilbereichen ist es eher keine (weitere) Option für mich, auch wenn mein Partner einer anderen Ansicht gewesen ist. Bei der „Leistung“ habe ich hinterher die Summe nur aufgerundet, weil wenigstens der Mann, der uns die Getränke gebracht hatte, freundlich gewesen ist.
Allgemein ist zu sagen, dass die hier mehrmals erwähnte Mittagskarte ausschließlich Montag bis Freitag in der Zeit 11:30-16 angeboten wird. Die regulären Preise sind wesentlich höher und mein Gericht hätte fast das doppelte gekostet! Wie ich zusätzlich mitbekommen habe, wird zu den Hauptspeisen ein Brotkörbchen gereicht, der bei den meisten nicht mal „testweise“ probieren wollten und es danach in der gleichen Form zurückgenommen wurde.
Nach Rücksprache mit meinem Partner (dem es besser gefiel als mir) kommen wir insgesamt auf eine Gesamtwertung von 3 Sternen zusammen. Meine Favoriten kommen aber im „Anschluss“ ;-)![verkleinern]