Ob man es glaubt oder nicht, ich war noch nie bei Kentucky schreit fi ... ähem fried chicken. (Auch wenn der Witz schon soooooo´n langen Bart hat, finde ich ihn immer wieder putzig.)
Nun hat auch endlich eine Filiale dieser Hähnchenteilefritiererei in der aufstrebenden Metropole Nordhessens eröffnet. Harland D. Sanders sei Dank.sei Dank. Nun befindet man sich hier nicht mehr im Tal der Fastfood - Ahnungslosen.
Dementsprechend groß ist der Andrang um die Mittagszeit, da sich diese... weiterlesen
Fastfoodschmiede insbesondere bei Schülern besonderer Beliebtheit erfreut und offenbar Kassels Mütter entlastet. Vor allem Schüler prallen hier um die Mittagszeit auf - der Gourmet - Nachwuchs sozusagen.
Nur all zu gerne wird dann die Kochwurst , der Krautkopf oder das Weckewerk gegen Burger mit Namenwie B.O.S.S. oder Zinger bzw. panierte und fritierte Hähnchenteile und Coleslaw eingetauscht.
Klingt doch viel besser, aber schmeckt es auch besser?
Meine Erwartungen hatte ich sehr niedrig angesetzt.
Um es vorweg zu nehmen, ich war positiv überrascht, was den Geschmack angeht und das will was heißen, denn ich bin kein Fan von schnell zusammen gehauenen Burgern und tue mir das nur dann an, wenn es gar nicht anders geht.
Aber ich hatte ja auch die Mission 9 Schnellrestaurants im Foodpoint auszuprobieren.
1. Besuch
Zur Stoßzeit gegen 13.30 fand ich schon eine ordentliche Traube auf die Auslieferung des bestellten und bezahlten Essens vor, während ein Mitarbeiter, der etwas überfordert wirkte, kassierte und eine Mitarbeiterin, die bestellten Menues zusammen stellte, dann und wann hektisch auf einem Monitor herumtippend.
Irgendwann wird die auf dem Bon befindliche Nummer ausgerufen. Der Kunde ist hier also eine Nummer.... hm, nun gut. So wartete ich .... und wartete ....und wartete ... es waren bestimmt so an die 10 Minuten ...
Mittlerweile hatte ein teilweiser Personalwechsel statt gefunden, so dass ich mir, erlaubte, nachdem Nummer, 1445, 1446,1447 ,1448 mich Nr. Eintausendvierhundertirgendunddreißig überholt hatten, mal nachzufragen, ob man mich vergessen hatte. Tatsächlich tauchte Nr. Eintausendvierhundertirgendunddreißig auf dem Monitor nicht mehr auf, aber dann ging es zum Glück schnell.
Mittlerweile hatten sich die Sitzplätze im Foodpoint gefüllt, so dass ich mit meinem Tablett etwas umherrirrte, bis sich doch noch ein Plätzchen in einem Eckchen neben der Geschirrablage fand. Warum dieser Platz bislang noch nicht okkupiert war, stellte sich auch sogleich heraus, denn es landete gefühlt minütlich ein klapperndes Tablett in der Ablage. In Ruhe und gemütlich Speisen ist anders ...
Der B.O.S.S. Burger war von der Komposition her eratunlich gut ausgewogen - kein Wunder, es handelte sich ja um das Harlandsche Originalrezept, die Pommes waren okay und die Cola light aus dem Pappbecher schmeckte, wie so Cola aus Pappbecher halt schmeckt. Das "Menue" kostete - wenn ich mich recht erinnere, so um die 7 €. Das war akzeptabel.
2. Besuch
Diesmal war ich früher, also vor Schulschluss dran und es herrschte noch nicht viel Andrang.
Nun sollten auch noch die Filet - Bites getestet werden. Das sind eine Art Chicken - Nuggets. Ich bestellte 9 Happen und hatte die Auswahl zwischen Barbecue, Salsa, Curry und einer sweet- hot ... Sauce. Nein, nur 9, keine 18 Filetbites ...kein Menue .... nein kein extra - Ketchup ... nein auch kein Getränkt ... Ich finde diese unendliche Abfragerei immer wieder nervig ... die war mir bei der Menue - Bestellung letztens erspart gewesen. Dazu wählte ich einen kleinen Cole - Slaw (150 g), der satte 2,49 € kostete.
Für das Wenige wurden 8,68 € aufgerufen. Ganz schön happig. Besser man hält sich an die angebotenen "Menues".
Ich reichte 10 € über den Tresen. Da das Mädel bei "gegeben" 8,68 € eingab, statt 10 € war sie anschließend so überfragt mit dem herauszugebenden Wechselgeld, dass sie schnell ihren Kollegen aus der Küche herbeirufen musste.
Innerlich grinste ich mir eins. Äußerlich blieb ich natürlich gelassen wie Mona Lisa. ;-)
Den Inhalt der whatsapp - versehen mit einem Tränen lachenden Smiley -, den ich meiner Tochter anschließend schickte, kann sich jeder denken. Den Wechselgeldbetrag ließ ich bewusst weg .... mal schauen ...Meine Whatsapp war noch nicht richtig angelandet, da kam auch schon "1,32" mit einem eben solchen Smiley dran gehangen zurück.
Auch im Büro sorgte die kleine Anekdote für allgemeine Erheiterung ...
Ach so, nun hätte ich fast vergessen, Geschmack und Qualität zu beurteilen. Nun ja, wirklich knusprig waren die Teile in dem Pappbecher nicht, dafür waren sie weniger fettig, als ich mir vorgestllt hatte. Die abgepackte Sauce schmeckt nur süß Der Coleslaw in einem Plastikbecher, der mit einem Haltbarkeitsdatum versehen und oben mit Folie verschlossen war, war essbar, aber nicht der Kracher. Die dazu gereichte Plastikkabel erleichterte die Nahrungsaufnahme.
Positiver Aspekt war, dass es sich bei den Filet - Bites - laut Werbung vor Ort frisch paniert und gegart - tatsächlich um Fleischstücke und nicht um eine durchgemahlene und zusammengefügte Masse handelte.
Darüber, wo man täglich derartige Massen Hähnchenfleisch herbekommt und wie dieses großgezogen wird, will ich mir keine Gedanken machen und blende diesen Gedanken mal aus, ebenso wie die Müllberge vor dem inneren Auge ...
Geschmacklich ist das Essen durchaus gut, aber der meines Erachtens katastrophale Service reißt es dann doch runter, so dass ich mit viel wohlwollen auf ein "Okay" komme, was drei golocalen Sternchen entspricht.
Die Wiederholung eines Besuches ist für mich nicht zwingend.[verkleinern]