Koblenz, der Ort, an dem die Mosel und der Rhein zusammenfließen, liegt eine der ältesten und schönsten Städte Deutschlands. Hier haben die Römer, Franken, Franzosen und auch die Preußen ihre Spuren hinterlassen. Trotz der starken Zerstörung von ca. 85 % nach dem zweiten Weltkrieg, spiegeln die alten erhaltenen, oder liebevoll rekonstruierten Sehenswürdigkeiten die bedeutsame Tradition des Ortes. Malerische Winkel in der Altstadt, die sich bis zur Mosel hin erstrecken, machen es zum beliebten... weiterlesen Ausflugsziel für viele Touristen aus dem In- und Ausland.
Die Stadt weist eine Geschichte von mehr als 2000 Jahren auf. Der römische Name Koblenz lautete Castorum ad Confluentes - das Lager an den Zusammenfließenden bedeutet. Dies lässt sich ins Jahr 9 vor unserer Zeitrechnung belegen.
Von der Landspitze am Zusammenfluss von Rhein und Mosel hat man einen herrlichen Blick über die Stadt und auf die Festung Ehrenbreitstein. Der Name „Deutsches Eck“ für diese Landspitze erinnert an den Deutschen Orden, der unweit von dieser Stelle nach 1216 seine Ordenshäuser gründete, deren Ruinen man noch heute bewundern kann.
Zwischen 1893-97 wurde inmitten der Landspitze das Kaiser-Wilhelm-Denkmal errichtet, zu Ehren des im Jahre 1888 verstorbenen Kaisers Willhelm I. von Preußen.
Bis zur Wiedervereinigung in den Jahren 1953 bis 1990 diente es als Mahnmal der Deutschen Einheit.
Vom Deutschen Eck gelangt man durch das Nordtor zu der in den 1950- er Jahren wieder aufgebautes Gebäude des Deutschritter Ordens. Nachdem die Ritter im späten 18. durch die französischen Revolutionstruppen vertrieben wurden, diente es dann als Kaserne, Magazin und ab 1895 Stadtarchiv. Nach der Wiederherstellung 1953 beherberg es die Straßenbauverwaltung.
In Sichtweite beider Flüsse kann man die imposante Basilika St. Kastor bewundern. Die im karolinger Stil gebaute Kirche ist im Jahre 836 geweiht worden. Sie wurde im Auftrag der Karolinger errichtet, es verwundert als nicht, dass sie und auch die Stadt Koblenz zum bevorzugten Aufenthaltsort avancierten. Ihr jetziges romanisches Aussehen erhielt sie im 12. Jahrhundert. Sie war die bevorzugte Ruhestätte der Trierer Bischöfe im 17. Jahrhundert. Ihre Gräber befinden sich in den gotischen Nischen des ehemaligen Klosters.
Der Vorplatz wird von dem „Kastorbrunnen“ bestimmt: Er wurde 1882 aufgestellt und sie stammt laut Inschrift aus Frankreich.
Westlich davon liegt am Florianmarkt die gleichnamige romanisch-gotische Kirche. Sie wurde zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert errichtet. Der gotische Chor wurde aber erst im 15. Jh. aufgebaut. Besondere Beachtung verdienen die original erhaltenen runden Bleiglasfenster aus dem Jahr 1330, die ursprünglich in der Kirche in Dausenau an der Lahn stammen.
Während der Besetzungszeit der Franzosen wurde die St. Florianskirche als Schlachthaus benutzt. Erst nach dem Wiener Kongress wurde das Rheinland und somit auch Stadt Koblenz zu Preußen gehörig. Nach 1818 diente sie folglich der evangelischen Militär- und Zivilgemeinde. Nicht zu verachten sind auch die 1950 während der Restaurierungsarbeiten in drei Nischen des südlichen Vorchors wieder entdeckten Fresken aus dem 14./15. Jahrhundert.
Zurück auf dem Floriansmarkt fällt der Blick auf das alte gotische Kauf- und Danzhaus. Dieses wurde Anfang des 15. Jahrhunderts als Stapel- und Warenhaus erbaut. 1675 verlegte die Stadt ihre Verwaltung
In das repräsentative Gebäude, in dessen Sälen einst Gerichtssitzungen und Festlichkeiten abgehalten wurden. Heute ist hier das Mittelrhein-Museum untergebracht, das eine der bedeutendsten Sammlungen rheinromantischer Gemälde und Exponate der Frühzeit bis zum 20. Jahrhundert beherbergt. Das Kauf- und Danzhaus bildet zusammen mit dem angebauten Schöffenhaus von 1528 eines der schönsten Gebäudeensembles der Stadt.
Ein Touristenmagnet ist jedoch mit einer Zwiebelhaube gekrönter Uhrenturm des Kauf- und Danzhauses der »Augenroller«. (Separater Beitrag kommt noch)
Die Häuser an der Kreuzung zwischen der Marktstraße, dem Altengraben und der Löhrstraße bezeichnet man als „vier Türme“. Sie wurden zwischen den Jahren 1669-93 errichtet. Alle sind mit kunstvollen Erkertürmchen versehen. Nach dem Krieg wurden sie nach historischem Vorbild wiedererrichtet. An den Häusern sind hübsche Schmuck-Details zu entdecken. Eines der Eckhäuser trägt, so verkünden ein Schriftzug und eine Bronze-Tafel an der Fassade, den Namen Eierstockhaus. Hier befand sich bis 1848 der Sitz der Hauptwache. 1954 gründete Armin Eierstock in diesem Gebäude das Teppichhaus Eierstock.
Folgt man der Mehlgasse in südlicher Richtung, gelangt man zur Liebfrauenkirche im Herzen der Altstadt. Die fünfachsige Pfeilerbasilika wurde 1180 bis etwa 1250 im gotischen Stil erbaut. Die Barocken Zwiebeltürme stammen aus dem Jahr 1693. An der Stelle der heutigen Kirche befand sich bereits zu Zeiten Kaisers Valerians (346-375) eine antike Halle, die im 5. und 6. Jahrhundert von Christen als Kirche genutzt wurde. Die Liebfrauenkirche brannte im Zweiten Weltkrieg nieder und wurde kurz darauf wieder aufgebaut und mit den welschen Hauben 1950 vervollständigt. Sehenswert in ihrem Innern ist etwa eine wertvolle steinerne Muttergottesfigur auf einer Weltkugel in einer Nische im zweiten Stockwerk, die weiße Marmorbüste auf dem Grabmal des kaiserlichen Gesandten im Haag, Johannes Kramprich von Kronefeld, oder aber das gotische Glasgemälde »Christus am Kreuz mit Maria und Johannes« im nördlichen Seitenchor. Wer das Altarbild des Nikolausaltars genauer betrachtet, kann auf dem von einem Engel gehaltenen Pergament eine alte Stadtansicht von Koblenz entdecken, die der Künstler hier geschickt eingefügt hat.
Die über den Flüssen thronende Festung Ehrenbrandstein bestimmt das Stadtbild von Koblenz schon von weitem. Durch die Rheinbrücke kommt man zum gleichnamigen Stadtteil. Die Bastion erhebt sich auf einen 118 Meter hohen Felsen, der die Flüsse überragt.
Seit dem Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert gab es eine Burg, die zeitweilig von den Kurfürsten von Trier bewohnt wurde. Im Jahre 1801 ist sie von den französischen Revolutionstruppen geschleift worden. Zwischen 1817 – 32 wurde die Festung durch die Preußen unter dem Offizier-Ingenieur Carl Schnitzler neu errichtet. Sie wurde bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs 1918 militärisch genutzt. Heute dient ein Teil als Museum und Jugendherberge. Zu erwähnen ist auch, dass die Anlage seit dem Jahr 2002 ein Teil des Unesco Weltkulturerbes „Mittelrheintal“ darstellt.
Durch den kleinen Ortskern von Ehrenbrandstein mit einigen restaurierten Fachwerk- und Barock-Gebäuden von dort sind es nur ein paar Schritte zum Mutter-Beethoven-Haus in der Wambachstraße. Hier wurde 1746, glaubt man der Gedenktafel an dem restaurierten Gebäude, Maria Magdalena Keverich, Mutter des berühmten Komponisten, geboren. Seit 1975 ist das Haus Beethoven-Gedenkstätte und Museum, in dem unter anderem die weltweit größte Beethoven-Sammlung das sich in Privatbesitz befindet, wird hier gezeigt.
Der Mittelrhein bietet so viel an Sehenswertem, das war ein kleiner Einblick auf die Hauptstadt des Bundeslandes Rheinlandpfalz. Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel das Interesse an Koblenz erwecken konnte und die Stadt besuchen werdet…[verkleinern]
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