Ja, ich war als Kind eine bekennende Wasserratte. Es gab kein Bächlein und kein Gewässer, das nicht den inneren Drang geweckt hat, hineinzusteigen, drin herumzuwaten, irgendetwas drauf schwimmen zu lassen, einen Damm zu bauen und gelegentlich auch mal aus Versehen drin zu liegen… je nachdem, wie veralgt die Steine waren.
Ja, es gibt sie, diese magischen Orte der Kindheit, an die ich mich heute noch gern erinnere und die ich auch noch genauso gern besuche. Auch heute sind diese Orte noch ein... weiterlesen wenig magisch und haben von ihrer früheren Anziehungskraft nur wenig verloren.
Ja, es gibt auch noch Ort und Dinge, die hinter Reutlingen liegen. Zum Beispiel Pfullingen, denn da musste man früher durch, um zur Echazquelle zu kommen. Tatsächlich gibt es auch noch hinter Pfullingen Ortschaften… Unterhausen zum Beispiel. Und sogar dahinter kommt noch was – Honau. Dort, im schmalen Honauer Tal, türmen sich bereits über dem Ort die steilen Hänge der Albkante auf. Als Kind hatte ich immer das Gefühl, dass sich die Hänge fast oberhalb des Ortes berühren. Das ist natürlich nicht so… Aber in diesem herrlichen Panorama klebt auch die Burg Lichtenstein am Hang. Honau besteht weitestgehend aus Forellenrestaurants. Ganz am Ortsausgang von Honau, Richtung Albsteige, führt eine haarnadelartige Spitzkehre hinunter in ein kleines Tal. Dort liegt die Echazquelle.
Nein, so schnell findet man sie nicht. Zuerst kommt eine Forellenzucht, die die ortsansässigen Forellenlokale mit frischem Fisch versorgt. Daneben führt ein kleiner Weg in ein schmales Tal. Wer ihm folgt, kommt zur Echazquelle.
Nein, es gibt nicht nur eine Echazquelle. Dort hinten in dem kleinen Tal gluckert und gluckst es an vielen Stellen. Unzählige kleine Quellen blubbern rechts und links des Spazierweges. Es tropft vom Moos, es quillt aus Spalten, es gluckert unter Steinen. All die kleinen Rinnsale und Rinnsälchen formen sich nach und nach zu einem kleinen Bächlein – der noch jungen Echaz.
Ja, es gibt viel zu entdecken. Viele verschiedene Pflanzen grünen und blühen rechts und links des Bächleins und auf den Wiesen an Stellen, wo das Tal sich zur Forellenzucht hin öffnet. Es summt und brummt. Aurorafalter und Bläulinge flattern zwischen Blumen und Disteln umher... Und mitten im Bächlein liegt eine Insel. Je nach Regenlage auf der Schwäbischen Alb führen die kleinen Quellen mal mehr und mal weniger Wasser. Ist die Regenmenge hoch, so umspült die noch junge Echaz eine kleine Insel, auf der ein Baum steht. Bei wenig Regen wird das Inselchen zum Halbinselchen. Als Kind war das das Paradies. Auch heute noch ist es wunderschön.
Ja, man kann hier auch sitzen, genießen und grillen. Entlang des kleinen Weges steht eine Grillstelle zur Verfügung. Zahllose Bänklein laden auch die zum Verweilen ein, die nicht zwischen den kleinen und großen Kalksteinblöcken in der Echaz umherturnen wollen. An heißen Sommertagen ist das kühle Tal eine wahre Wohltat.
Nein, die Echazquelle ist kein Thermalbad. Das Wasser, das da aus dem Fuße der Schwäbischen Alb sickert, ist jämmerlich kalt. Badetemperatur wird das Wasser wohl nie erreichen… die Vulkane der Alb sind schon viel zu lang erloschen.
Macht es trotzdem Spaß? Ja, ja und nochmals ja! Dieses feine Stückchen Natur weitab vom Trubel ist einfach wunderschön. Ich bin nicht mehr so oft hier, wie früher. Aber ich komme immer wieder gern zurück. Und auch heute noch muss ich mindestens einen Finger, eher aber mehr ins Wasser halten.
Ja, Parkplätze gibt es vorne beider Forellenzucht. Nach ein paar Minuten Fußweg ist man im kleinen Tälchen und kann die Seele baumeln lassen. Absolut top![verkleinern]