Wir hatten kaum regenfreie Tage während unseres einwöchigen Urlaubs im Bayerischen Wald und schien die Sonne mal oder es war trocken, nutzten wir den Moment, um uns eben auch dieses Freilichtmuseum in Finsterau anzusehen. Das Auto auf dem kostenlosen Parkplatz in unmittelbarer Nähe abgestellt, machten wir uns die knapp hundert Meter auf zum Eingang. Wir zahlten pro Erwachsenen 6.00 Euro und machten uns auf den Weg in das Museum unter freiem Himmel.
Es gibt viele Bauernhäuser, die aus den... weiterlesen gesamten Bayerischen Wald hierher geholt wurden. Es ist interessant sich in die Vergangenheit zu begeben und zu sehen, wie früher gelebt und gearbeitet wurde. Man kann in jedes einzelne Haus hineingehen und zeitweise hat man das Gefühl, man sei mittendrin. Da sind Stuben mit Ofenecken, die fast immer die einzigen beheizbaren Räume der Häuser waren. Es gibt vollständige Höfe, die in ihrer Gesamtheit das Leben und die Arbeit auf den Höfen widerspiegeln.
Schlafstätten, Waschküchen, Werkstätten, Scheunen, Ställe und vieles mehr, kann man auf dem großen Gelände sehen. Wie wurde einst in der Schmiede gearbeitet und was machte der Schreiner? Gerätschaften von den Bauern, von Pferdewagen bis Schlitten. Wie wurde aus Flachs letztendlich die Stoffe gemacht? Hier erfährt man alles von Handwerk, Brauchtum und Kunst zu der Zeit von einst. Ob es nun der Kappl-Hof, der Petzi-Hof, das Schanzer-Häusl, die Hirschkopfhütte oder das Raidl-Haus ist, man findet überall spannendes und interessantes. Das Bienenhaus, den Backofen, den Granitstall, den Dörrboden oder die Köhlerhütte, alles zeigte das Leben von einst und ließ uns neugierig von einem zum anderen Haus gehen.
Eine kleine und sehr schöne Holzkapelle und eine Straßenwirtschaft namens „Ehrn“. Letztere lädt noch heute Gäste ein. Es ist ein sehr schönes Museum, denn hier wird man neugierig, geht in jedes Haus, Treppen hoch in die oberen Etagen und hat so einen kleinen Überblick, wie die Menschen hier einst in Schlichtheit und einfachen Verhältnissen lebten. Möbel, Geschirr und Dinge, die das Leben der Menschen hier begleiteten.
Das Gelände ist weitläufig und wir verließen erst nach fast vier Stunden, total begeistert dieses Museum. Hier finden mehrmals im Jahr Feste und Märkte statt. Es gibt Sonderausstellungen und Veranstaltungen, wo das Handwerk von einst gezeigt wird. Es ist ein richtig schönes Wind- und Wettermuseum, das jeden Besuch wert ist. Die Besucher-Toiletten waren zwar einfach, aber sauber und ordentlich.
Die Öffnungszeiten sind saisonal und daher schreibe ich sie hierher.
25.12. bis April: 11.00-16.00 Uhr
Mai bis September: 9.00-18.00 Uhr
Oktober 9.00-17.00 Uhr
Wöchentlich finden hier die verschiedensten Aktionen statt. So zum Beispiel wird im Kappl-Hof von Mai bis September, jeden Mittwoch, ab 9.00 Uhr Brot gebacken, welches dann ab 12.00 Uhr verkauft wird. Von März bis Oktober, wird jeden Dienstag von 13.00-16.00 Uhr in der alten Dorfschmiede geschmiedet und von Mai bis September, wird jeden ersten und dritten Donnerstag, jeweils von 13.00-16.00 Uhr, im Kappl-Hof Wolle gesponnen. Es wird hier also auch anschaulich vermittelt, wie die Handwerker früher arbeiten, um so ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Wer noch mehr Infos zu den einzelnen Häusern haben möchte, der kann auch die Homepage des Freilichtmuseums besuchen. Dort wird einzeln und genau erklärt, woher das jeweilige Gebäude kam und zu was es genau nutzte. Informationen, die wenn ich alle in den Beitrag schreiben, den Rahmen sprengen würde.
Fotos habe ich allerdings ein paar mehr mitgebracht. Sie ersetzen jedoch nicht den Besuch in diesem interessanten Freilichtmuseum. Wer nicht die Möglichkeit hat, dieses Museum zu besuchen, der freut sich vielleicht über die Fotos.[verkleinern]