Die barocke Schlossanlage Schleißheim, die sich in Oberschleißheim befindet, umfasst drei Schlösser: das alte Schloss, das neue Schloss und das Schloss Lustheim. Gegründet wurde die Anlage um das Jahr 1600. Sie wurde von den verschiedenen bayerischen Herrschern aus- und umgebaut. Während der Regierungszeit des Kurfürsten Max Emanuel (1680 – 1726) wurde eine pompöse barocke Residenz geschaffen. Die ausführliche Geschichte ist auf der Website nachzulesen.
Das größte der drei Schlösser, das neue... weiterlesen
Schloss, besichtigten wir an einem Regentag. Der dazugehörige Schlosspark war im strömenden Regen nicht so einladend. Uns war nicht bewusst, dass diese Schlossanlage neben dem bekannteren Nymphenburg in München eine der größten barocken Schlossanlagen in Bayern ist. Wir erwarteten ein eher kleines Schlösschen und wurden schnell eines Besseren belehrt.
Der Eingang zum neuen Schloss befindet auf der rechten Seite des Erdgeschosses. Wir bezahlten den Eintritt nur für das neue Schloss. Man kann auch Karten für alle drei Schlösser erwerben. Das war uns Zuviel des Guten, zumal sich Schloss Lustheim mit einer Sammlung von Meißner Porzellan am Ende des weitläufigen Schlossparks, ca. 1 km entfernt, befand. Wer sich die komplette Anlage mit allen drei Schlössern ansehen möchte, kann gut einen ganzen Tag dort verbringen.
Ausgestattet mit einer Eintrittskarte in Form eines Lesezeichens, natürlich mit dem neuen Schloss darauf, sowie einem Plan der Räumlichkeiten begannen wir den Rundgang im Erdgeschoss. Wir bewunderten das für barocke Anlagen typische, riesige Treppenhaus, das mich an die Würzburger Residenz erinnerte. Auch die anderen Räume waren sehenswert, alles weitläufig gestaltet und natürlich erlesen eingerichtet.
Das Hauptgeschoss befand sich im 1. OG. Dorthin gelangte man durch das erwähnte Treppenhaus oder mit einem Fahrstuhl. Hier befanden sich die Repräsentier- und Wohnräume der Kurfürsten. Entsprechend war es noch edler eingerichtet als im Erdgeschoss. Besonders die große Galerie hatte es mir angetan. Ein Traum in Rot und Gold. Rechterhand ging es in die Räume des Kurfürsten, links von der Galerie in die der Kurfürstin. Da alle Türen geöffnet waren, konnten wir die gesamte Zimmerflucht von einer Seite zur anderen bewundern. Insgesamt 160 m lang, wie auf einer Tafel zu lesen war.
Es waren nicht alle Räume möbliert. Dafür hingen fast in jedem Raum alte Ölgemälde. Außerdem gibt es gerade eine Ausstellung „Im Dialog mit dem Barock“. In einem Teil der Räume waren Schmuck und Skulpturen zeitgenössischer Künstler ausgestellt. Auch ein paar zur Ausstattung der Räume passende Kleider der britischen Modedesignerin Vivienne Westwood konnten wir bewundern.
Da das Fotografieren, wenn auch nur ohne Blitz, gestattet war, habe ich ein paar Fotos eingestellt.
Am Eingang gab es selbstverständlich einen kleinen Shop. Hier waren die „amtlichen Führer“ der bayerischen Schlösserverwaltung erhältlich. Ich erstand jeweils einen der Führer für die Schlösser Nymphenburg und Schleißheim. Für fünf Euro gab es ein Buch mit vielen Fotos der Anlagen sowie passender Erklärungen.
Das Personal haben wir zuvorkommend und in den Räumen dezent-zurückhaltend erlebt. Die Aufpasser waren schon präsent, aber so, dass es nicht störte. Auf einer Tafel wurde darauf hingewiesen, dass die Räume videoüberwacht seien. Die kostbaren Möbelstücke und die vielen alten Gemälde in den Räumen wollten geschützt werden.
Am Eingang gibt es eine Rampe und im Schloss den bereits erwähnten Fahrstuhl. Rollstuhlfahrer und weniger mobile Menschen können sich problemlos in den Räumlichkeiten bewegen.
Parkplätze befinden sich vor dem alten Schloss. Zum neuen Schloss muss man von dort ein Stück laufen.
Natürlich gibt es auch einen Biergarten im Komplex des alten Schlosses für die Rast zwischendurch oder die Stärkung nach einer größeren Tour durch die Schlösser und den Park.
Insgesamt können wir einen Besuch der Schlossanlage Schleißheim nur empfehlen.[verkleinern]