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Neueste Bewertungen für Petersberg b. Halle / Saale im Bereich Hobby & Freizeit

  1. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Die Ruine der Alten Kapelle steht auf dem 250m hohen Petersberg (bis ins 14. Jahrhundert Lauterberg genannt) über dem Ort Petersberg (ca. 10 km nördlich von Halle/Saale) neben der Stiftskirche St. Peter.

    Der Weg zur Kirche ist schlecht ausgeschildert und die Straße ist eng und in nicht sonderlich gutem Zustand. Einige wenige Parkmöglichkeiten gibt es unterhalb der Stiftskirche.
    Man findet die Kapelle nördlich neben der Stiftskirche. Der Zugang erfolgt über den Klosterfriedhof Petersberg.

    Vermutlich befand sich auf dem Lauterberg/Petersberg bereits vor dem 8. Jahrhundert ein slawischer Burgwall mit einer Kultstätte.
    Im Zuge der Christianisierung entdeckte der Magdeburger Erzbischof Graf Hartwig v. Spanheim (um 1045-1102) die exponierte Lage des Lauterberges für seine Zwecke und ließ vor 1100 eine erste Kapelle als Rotunde mit Apsis im Osten auf dem Berg errichten. Sie ist der älteste Bau auf dem Petersberg und zählt zu den ältesten Gebäuden der Region.

    Als 1124 Graf Dedo IV. v. Wettin (vor 1100-1124) auf dem Petersberg ein Augustiner-Chorherrenstift gründete, wurde die Kapelle zunächst provisorische Klosterkirche. Dazu wurde sie nach Westen um ein kleines Langhaus mit Turm erweitert und erhielt Pfarrrechte.
    Nach der Fertigstellung der Stiftskirche St. Peter um 1150 blieb der nun „Capella Vetus“ (Alte Kapelle) genannte Bau die Petersberger Pfarrkirche.

    Nach der Reformation und der Säkularisierung des Augustiner-Chorherrenstifts in den Jahren 1538 bis 1540 blieb die Kapelle Pfarrkirche. Ein Großbrand zerstörte 1565 die meisten Klosteranlagen. Auch die Alte Kapelle wurde beschädigt und wurde aufgegeben.

    In den folgenden Jahrhunderten verfielen Kapelle und Klostergebäude immer mehr. 1834 stürzte schließlich der Westturm der Kapelle ein.

    Heute sind nur noch wenige Mauerreste des Langhauses sichtbar. Von der Rotunde, der Apsis und dem Turm existieren nur noch heute überwachsene bzw. verschüttete Fundamentreste. Die einstige mittelalterliche Innenausgestaltung ist nicht überliefert.

    Fazit: Zusammen mit den alten Gräbern des Klosterfriedhofs ist die Ruine ein im wahrsten Sinne des Wortes wildromantischer Ort neben der Stiftskirche.
    Pluspunkt: Die vorbildliche Dokumentation der Kapelle auf einer Infotafel vor Ort.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Kultur in Petersberg bei Halle an der Saale

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    Ausgeblendete 7 Kommentare anzeigen
    eknarf49 Diese Anlage gefällt mir auch ausgezeichnet. Wie schön, dass man wenigstens das erhalten hat.
    Puppenmama Danke für Deinen mal wieder tollen Bericht. Sehr informativ geschrieben.
    Herzlichen Glückwunsch zum grünen Daumen.
    Sedina Das klingt irgendwie abenteuerlich.
    Glückwunsch zur interessante Geschichte und zum Grünen Daumen!

    bestätigt durch Community

    1.
  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

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    Petersberg liegt ca. 10 km nördlich von Halle an der Saale. Auf dem 250 m hohen gleichnamigen Berg steht der 1902 nach Plänen des Architekten Wilhelm Kreis (1873-1955) erbaute, 15 m hohe, rechteckige Bismarckturm.
    Bei den Kämpfen am Ende des 2. Weltkrieges wurde der Turm schwer beschädigt. Die DDR-Oberen hatten an einem Wiederaufbau des Turms kein Interesse und so dauerte es bis 1999, bevor der Turm instandgesetzt und restauriert wurde.
    Dazu gehört auch das große farbige Wappen der Familie v. Bismarck, das ein deutscher Reichsadler in den Fängen hält.

    Heute ist der Turm kostenfrei wieder begehbar. Eine Kasse des Vertrauens am Eingang bittet um Spenden für den Erhalt.
    Über eine 60-stufige stählerne Wendeltreppe erreicht man die Aussichtsplattform. Von hier hat man eine herrliche 360°-Aussicht auf die nähere und weitere Umgebung.
    Etwas stört dabei der benachbarte, alles überragende Fernmeldeturm aus dem Jahr 1965.
    Sehr störend, weil es genau in der Sichtachse zur mittelalterlichen Stiftskirche St. Peter (St. Petrus) steht, ist das 7-stöckige Fernmeldehochhaus, auch Stasi-Turm genannt, aus DDR-Zeiten.

    Den Turm zu finden ist nicht so ganz einfach, fehlt im Ort doch ein deutlicher Hinweis. Auch der Zugang von der Zufahrtsstraße zum Fernmeldehaus ist unbeschildert und der kurze Weg von dieser Straße zum Turm erinnert mehr an einen verwilderten Waldweg.
    Parken ist Glückssache. Am besten man stellt das Auto ab wo man Platz findet.
    Turm und Zufahrt sind nicht barrierefrei.

    Fazit: Wegen der fehlenden Hinweise mehr ein Geheimtipp, aber man wird mit der tollen Aussicht belohnt.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Petersberg bei Halle an der Saale

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    grubmard Aus der "mobilen" Bewertung eine ausführlichere gemacht: überarbeitet, ergänzt, erweitert

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