Für einen absolutistischen Herrscher das barocken Zeitalters war die Selbstdarstellung nach außen von wichtigster Bedeutung. Jeder Landesherr, sei sein Gebiet ja noch so klein, wollte dem Vorbild aus fernen Frankreich nacheifern, sodass mit der Zeit etliche repräsentative Bauten entstanden. Über die, die in Potsdam zu sehen sind, habe ich bereits geschrieben.
In einem solchen „gestalteten Rahmen“ waren die Wasserspiele zugleich ein Vorzeige-Prestigeprojekt, als auch eine Machtdarstellung,... weiterlesen
dass man über das nötige „Know-How“ verfügt und es sich leisten kann. Das was so spielerisch aussieht, war eine ausgeklügelte Technik von Nöten, die nur von Fachleuten zu stemmen gewesen wäre!
Tja, sich etwas ausdenken ist das eine, doch es in die tat umzusetzen, ist was völlig anderes! Das was heute weiterhin in den Potsdamer Schlossgärten vor sich hin sprudelt, ist kein Werk aus dem 18. Jahrhundert... denn daran, dass muss an der Stelle gesagt werden, ist Friedrich der Große kläglich gescheitert! Zu viele Probleme haben sich ergeben: die damaligen Pumpen waren nicht kräftig genug, die Entfernung zum Wasserreservoir womöglich zu weit entfernt, sowie die gewünschte Steigung konnte nicht überbrückt werden!
Was macht man, wenn eine Aufgabe scheitert?! Zugesstehen, nein, niemals, so wendet sich der Herrscher neuen Aufgaben und läßt es bei dem Ergebnis, das sich (anscheinend) nicht ändern!
Das 19. Jahrhundert war durch die geänderte Selbstverständnis einzelner, heute namhafter, Unternehmer kaum vorstellbar. Wenn sich so ein Mann, wie Borsig es gewesen ist, mit dem träumerischen König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen zusammensetzen, dann wird erst ein „Projekt“, wie dieses realisierbar. Es ist schon beachtlich, was dabei herausgekommen ist!
Manchmal fragt man sich, was hat es mit bestimmten Gebäuden auf sich, die man zu sehen bekommt. Im protestantisch geprägten Preußen ist es schon mehr als ungewöhnlich eine Moschee mitten in einem Wohngebiet zu finden. Trotz das sich bestimmte Ideen bezüglich der jeweiligen religiösen Ausrichtung geändert haben, doch eine Moschee... das war eine kühne Idee des Königs gewesen und war somit nur eine Kulisse!
In den Jahren 1841-43, als es errichtet wurde, war es in Europa eine Mode gewesen, Gebäude zu errichten, die an den Orient erinnern sollten. Sie sollten als Blickfang dienen und gleichzeitig die Technik schützen, die dort untergebracht worden ist. Da Friedrich Wilhelm in jungen Jahren zahlreiche Reisen unternommen hatte, schwebte ihm ein Bau vor, der an die maurischen Vorbilder erinnern sollten. In diesem Fall strand die Alhambra von Granada, als „Pate“ dafür.
Wie man sich vorstellen kann, sind nicht alle Details pure Zierde, sondern haben ihre Funktion. So diente z. B. der Minarett als ein Schornstein. Trotz das weitere Bauten dieser Art an verschiedenen Orten errichtet worden sind, in Potsdam und Umgebung ist es definitiv einzigartig!
Für die damalige Zeit, war die Dampfmaschine das beste, was es zu haben konnte! Die stand von vorne herein im Vordergrund, um die große Fonatnne im Schlosspakt von Sanssouci betreiben zu können. Erst seit der Zeit konnte sie in die Höhe von 38 Metern emporsteigen. Heute sind 81 PS (60 kW) ein Klacks, wenn es um Fördertechnik anbelangt, daran merkt man, dass alles einem Wandel unterzogen ist!
Persönlich kenne ich diese wunderschöne architektonische „Extravaganz“ nur von außen, doch an Tagen, wie dem des offenen Denkmals ist eine Innenbesichtigung möglich. Je nach Seite heißt es aber auch, dass nach vorheriger Voranmeldung dies ebenfalls möglich sein sollte. Bei Interesse am besten bei der Verwaltung diesbezüglich nachfragen.
Für die, die neugierig geworden sind, entweder selbst hin fahren (dennoch nicht diese Woche) oder sich die Fotos auf der hier hinterlegten Seite anschauen. Wenn ich meine eigenen finden werde, füge ich sie selbstverständlich hinzu.[verkleinern]