Ohne den Hinweis an der Allee von Neuruppin nach Flecken-Zechlin würde vermutlich Niemand auf das Denkmal aufmerksam werden. Den Spaß es aufzusuchen wird Etlichen auch bei der Zufahrtsstraße nach Basdorf (10 km westlich von Rheinsberg und 20 km nordwestlich von Neuruppin) vergehen, vor allem Besitzern tiefergelegter Karossen. Die Straße (nennen wir sie mal so) stammt scheinbar noch aus der Zeit, als es in der deutschen Armee Kavallerie gab. Und der Zustand ist entsprechend.
Ist man dann... weiterlesen
knapp 2 km auf der Straße bis ins Dorf gerumpelt, steht gleich hinter dem Ortseingangsschild das Denkmal mit der Widmung
„Für den Frieden – Den Menschen des 21. Jahrhunderts“
Das Denkmal ist eine verkleinerte Nachbildung des Friedensdenkmals, daß 1995 an der Minsker Chaussee, 72 km vor Moskau in Erinnerung an den hier 1941 gestoppten deutschen Vormarsch auf die sowjetische Hauptstadt, errichtet wurde.
Das Denkmal ist eine Mischung aus Kreuz für den Krieg und Blume für den Frieden.
Warum nun dieses Denkmal ausgerechnet im abgelegenen Basdorf? Am Rande der Kyritz-Ruppiner Heide (auch Wittstocker Heide) gelegen, litt das Dorf am Ende des 2. Weltkrieges. Es wurde von den Todesmärschen der KZ-Häftlinge, die von der SS 1945 durchs Land getrieben wurden, genauso tangiert wie von den Kämpfen zwischen Wehrmacht und Roter Armee. Hunderte deutsche Flüchtlinge sowie Soldaten kamen hier bei den Kämpfen am Ende des 2. Weltkrieges ums Leben.
Ab den 1950er Jahren wurde die Heide sowjetisches Sperrgebiet und Übungsplatz für Artillerie, Panzer und Bombenabwürfe. Später bürgerte sich der Begriff „Bombodrom“ ein. Nach dem Ende der DDR und dem Abzug der russischen Truppen wollte die Bundeswehr das Bombodrom weiter betreiben. Dagegen formierte sich eine breit aufgestellte Bürger- und Friedensinitiative, die „Freie Heide“, die erreichen wollte, daß nach Jahrzehnten die Wittstocker Heide frei von Militär- und Kampflärm werden sollte. 2009 verzichtete die Bundeswehr auf die Weiternutzung der Heide als Truppenübungsplatz.
Das Friedensdenkmal wurde in der heißen Phase der Auseinandersetzungen um den Übungsplatz auf Initiative eines Privatmanns aufgestellt und privat finanziert.
Fazit: Leider zu abgelegen, als das sich viele Leute hierher verirren.[verkleinern]