Während wir eines Ausflugs nach Warnemünde, sahen wir auf dem Leuchtturmplatz diese riesige Plastik. Man nennt sie „Lotsenehrung“ und sie ist zu Ehren von Stephan Jantzen errichtet worden.
1976 schuf der Künstler Reinhard Dietrich, diese Plastik aus Beton. Sie ist überlebensgroß und wirkte auf mich irgendwie einfach, aber recht imposant. Die drei Figuren sind etwas unförmig in ihrer Figur, in dem großen Boot und mit dem zur Ostsee gerichteten Blick.
Wieder zu Hause angekommen, versuchte... weiterlesen ich etwas über die Plastik, über Stephan Jantzen und über den Künstler Reinhard Dietrich herauszubekommen.
Stephan Jantzen ,wurde am 20.7.1827 in Warnemünde geboren und starb am 19.7.1913, auch hier in seiner Heimat. In der Zwischenzeit, verbrachte er als junger Mann die meiste Zeit auf See. Schon nach seiner Konfirmation, ging Stephan Jantzen im Alter von 14 Jahren, zur See. Im Jahr 1842, unternahm er seine erste Schiffsreise, nach Petersburg. 1848 legte er Steuermannsprüfung für Große Fahrt ab. Bis 1956 fuhr er so als erster Steuermann. Er entwickelte sich weiter und bestand auch die Prüfung zum Schiffer auf großer Fahrt und über die wurde im gleichen Jahr Kapitän der 38-Meter-Bark „Johannes Kepler“ und umsegelte mit ihr zweimal die Welt.
Im Juni 1863 kam Jantzen mit seiner Bark an der Küste Nordamerikas, in die Nähe eines portugiesischen Schiffes, das nach einer Kollision mit einem anderen Schiff zu sinken drohte. Zusammen mit seiner Besatzung gelang es Jantzen, die 14-köpfige Mannschaft zu retten. Für diese, seine erste Rettungsaktion wurde Stephan Jantzen vom portugiesischen König mit dem „Jesus-Christus-Orden“ ausgezeichnet.
Die Heimat zog ihn jedoch wieder in die Heimat und so arbeitete Jantzen, von 1866 bis 1896, als Lotsenkommandant in Warnemünde. Er rettete in dieser Zeit 80 Menschen das Leben und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Russischen und der Schwedischen Rettungsmedaille.
Ihm zu Ehren und als Dank für seine Rettungstaten, erinnert nun die Plastik "Lotsenehrung" als Stephan-Jantzen-Denkmal, auf dem Warnemünder Leuchtturmplatz.
Der 1932 in Breslau geborene Reinhard Dietrich hatte von 1953 bis 1958 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden studiert. Seit 1964 war er freiberuflich künstlerisch tätig. Von 1964 bis 2003 lebte er in Kneese Ausbau bei Rostock. Jetzt wohnt er in Pillnitz bei Dresden.
Das Denkmal ist meiner Meinung nach, optisch schon sehr gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte jedoch, finde ich sehr interessant.[verkleinern]