Das Kreismuseum Plön liegt direkt an der Bundestraße 430, die hier unmittelbar am Ende der Fußgängerzone "Lange Straße" die Stadt durchquert.
Der Straßenverlauf markiert hier auf einigen hundert Metern die frühere Außengrenze der Stadt Plön, vielleicht gab es hier auch ein mal eine Stadtmauer.
Außerhalb dieser Stadtgrenze stand das ursprüngliche Haus bereits im 13. Jahrhundert und war Wohnsitz verschiedener Adelsfamilien. Mit dem Bau des Plöner Schloßes wurde 1636 das Gebäude aus... weiterlesen
Backstein ebenfalls neu errichtet, diente danach als Wohnsitz für Hofbeamte der Plöner Herzöge und wurde zwischen 1685 und 1704 als Waisenhaus genutzt.
Nachdem die Plöner Herzogslinie weitestgehend ausgestorben war und nur noch wenige Familienmitglieder hier wohnten, das Haus wurde damals Witwen- bzw. Prinzessinenpalais genannt, erwarb 1776 der Kunstmaler Dominikus Gottfried Waerdigh das Gebäude, wohnte und arbeitet hier.
Später bezogen die Plöner Hofapotheker über viele Jahrzehnte hinweg das Haus, wohnten und arbeiteten hier ab 1803, als der letzte Apotheker seinen Geschäftssitz mehr in Richtung Innenstadt verlegte, verfiel das nun leerstehende Gebäude ab 1928 zusehends.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden hier für einige Zeit Flüchtlinge untergebracht, danach wieder Leerstand. Dem Verfall preisgegeben sollte in den 1970er Jahren der Abriss erfolgen.
Die Stadt Plön erhielt jedoch Unterstützung vom Kreis Plön und so konnte eine grundlegende Rekonstruktion durchgeführt und die "Alte Apotheke" 1982 als Kreismuseum in neuem Glanz eröffnet werden.
Das Museum selbst ist etwas älter, denn 1955 wurde am Schloßberg in Plön ein Heimatmuseum eröffnet. Da die Region um Plön herum für die Glasmacherkunst bekannt und berühmt war, entstand eine schnell wachsende Sammlung an Glaswaren aller Art. Da die Räumlichkeiten bald nicht mehr ausreichten konnte 1969 der Umzug in das nebenan ebenfalls am Schloßberg befindliche alte Rathaus erfolgen.
Die finanziellen Mittel, welche die Kreisverwaltung der Stadt zur Verfügung stellte, um das alte Palais zu rekonstruierten, ermöglichten schließlich 1982 den erneuten und bis heute endgültigen Umzug in die "Alte Apotheke".
Veränderte Bedingungen ließen allerdings ab 2003 dunkle Wolken über dem Museum aufziehen. Der Kreistag kürzte die Fördermittel erheblich, welche für den Betrieb eines Museum unerlässlich sind. Die Weiterführung schien sogar in Frage gestellt. Mit einer neuen Museumsleiterin stellte sich ab 2006 das Museum neu auf. Mit neuen Ideen wurden die Besucherzahlen gesteigert, der Anteil der eigenerwirtschafteten Mittel stieg wieder an.
Heute ist das Museum eine anerkannte Stätte zum Lernen, Anschauen und zur Bewahrung der alten Geschichte und Kultur von Stadt und Region.
Neben heimatgeschichtlicher Dauerausstellung hat man hier eine der größten norddeutschen Glassammlungen vorzuweisen. Es gibt außerdem Funde aus der Steinzeit, es wird auf die Geschichte der Gold- und Silberschmiede des 18./19. Jahrhunderts und auf die Handwerkerschaft eingegangen. Das Schloß Plön und seine Kadettenanstalt werden thematisiert, Gemäldesammlung, Silberschatz der Schützengilde und Keramikfunde werden gezeigt.
Als Reminiszenz an die jahrzehntelange Nutzung ist ein Apothekengeschäft aus früherer Zeit nachgebaut.
Die Eintrittspreis bewegen sich mit 4 Euro ( 2 Euro ermäßigt ) auf niedrigem Niveau. Für Schulklassen des Kreises Plön ist der Besuch sogar kostenlos.
Für Interessenten regionaler Kultur ist dieses gepflegte Museum sehr zu empfehlen.[verkleinern]