Ich würde diese Location als eine der mittlerweile berühmt-berüchtigten LOST PLACES bezeichnen.
Damit sich da vielleicht etwas ändert, schreibe ich hier meinen Besuchsbericht, weil ich finde, dass dieses Kleinod den Verfall nicht verdient hat. Wer jetzt weiter liest hat meinen Besuchsbericht und meinen Gedanken vor Augen:
An meinem Lieblingsort in Deutschland, der Ostsee ist der ältesten Seebadeort Deutschlands, Heiligendamm, ein Stadtteil von Bad Doberan. Mitten im Heiligendammer Wald,... weiterlesen
ziemlich nahe an dem Molli-Bahnhof Heiligendamm steht eine ehemalige Kapelle, die historische römisch-katholisches Herz-Jesu-Kapelle, eine kleine neugotische Backsteinkirche, die für etwa 50 Gläubige Besucher ausgelegt war.
Architekt dieses Kleinodes war der in Zwickau geborene Gotthilf Ludwig Möckel (1838 -1915), der mit seinen geschaffenen Wohnhäusern, 18 Kirchen und 4 Schlössern über die Grenzen Sachsens bekannt wurde. Er schuf eine Saalkirche, mit Chor-Rotunde das innen ein Fächergewölbe für die Dachkonstruktion hat. Diese wird von einem kleinen Turm, wie ein Ausguck abgeschlossen. Seitlich befindet sich noch ein kleiner Turm mit einem separaten Eingang.
Der Haupteingang ist im Westen und führt uns durch einen Vorbau, an dem die Inschrift:
Hic Domus Dei est et porta Coeli
(„Hier ist das Haus Gottes und das Tor des Himmels“)
zu lesen ist.
Erbaut wurde sie 1887/88, als etwa 20 Jahre nachdem der Großherzog Friedrich Franz II. den Bau genehmigt hatte. Die Weihe war am 23. August 1888.
Sie wurde aus Spendenmitteln errichtet , deren Sammlung von dem großherzoglichen Badeintendant Kammerherr Hermann von Suckow initiiert und begonnen wurde.
Ein Findling auf einem Buchenstuben an der Lichtung, auf der die Kirche steht trägt die Gravur:
„DEO GRATIAS!
Kammerherr von Suckow
am 23. August 1888
zur Weihe“
und drückt den Dank der Menschen mit dem Bewahren des Namens aus.
Im Zuge der Wende wird diese Kapelle nicht mehr für Gottesdienste genutzt. Das Gebäude verfällt langsam. Das liegt aber nicht nur an Wind und Wetter. Viele Innereien der Kirche wurden nach der Nutzung entwendet, so wurde zum Beispiel 2001 das Gestühl der Kirche entwendet.
Ich finde das sehr schade, kann es doch hier drin sehr schön gewesen sein.
Man kommt heute als normaler Tourist nicht mehr hinein, aber ein Blick ins Innere ist möglich und zeigt auch den innerlichen Verfall.
Inwieweit das Gebäude weiter genutzt werden soll oder kann oder nun nur noch dem Verfall Preis gegeben ist konnte ich nicht herausfinden. Für mich sieht es momentan eher nach der zweiten Variante aus. Allerdings gibt es einen „Verein zur Förderung , der Waldkirchen in Heiligendamm e.V.“ , dem ich hiermit auch helfen wollte und viel Erfolg wünsche.
Mehr beschreibe ich hier nicht, damit ihr vielleicht doch auch Lust bekommt, den Ort aufzusuchen.[verkleinern]