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Es wundert mich wirklich, dass noch keiner über die St. Martinskirche in Trier geschrieben hatte! Sie liegt zwar in der Nähe der Porta Nigra aber gleichwohl ein wenig versteckt! Das liegt darin begründet, dass man diese in einem Wohngebiet unweit der Mosel errichtet worden ist. Auch, wenn ihr Äußeres auf ein jahrhundertealtes Gemäuer mit langer Vergangenheit hindeutet, davon soll man sich nicht täuschen lassen! Sie wurde in den Jahren 1912-15 gebaut. An der Stelle finde ich erwähnenswert, dass... weiterlesen sie ebenfalls dank einer großzügigen Stiftung vom Pfarrer der Nachbargemeinde St. Paulin, Friedrich von Kloschinsky (1827-1908) erst möglich gewesen ist. Dieser hat den Grundstück beigesteuert, auf dem sie seitdem zu finden ist. Wie man es an den Lebensdaten erkennen kann, hat er nicht mal ihren Baubeginn miterleben können.
Wenn ich ehrlich sein soll, ohne die Bilder, die ich von Inneren im Netz gesehen habe, würde ich höchstwahrscheinlich nicht mal so gezielt gesucht. Falls sich jemand wundern sollte, dass hier diese nicht zu sehen sind, dem sei gesagt, dass das gar nicht an jenem Tag möglich gewesen ist! In Netz habe ich auch den Grund ggf. gefunden: dadurch, dass sich ein Teil der Decke gelöst hatte und um zu verhindern, dass das erneut passiert und jemand deshalb verletzt wird, wurde sie vorsorglich für mehrere Monate komplett geschlossen! Was ich leider vergeblich gesucht habe, waren Infos über die allgemeinen Öffnungszeiten dieser Kirche! Kann mir vorstellen, dass es sich wie mit den meisten in den Wohnvierteln, dass sie ausschließlich nur während der Gottesdienste offen steht! Das ist nur meine Vermutung, die ich nicht „beweisen“ kann.
Das Gebäude mit den Backsteinen ist, wenn ich darüber nachdenke, ziemlich imposant! Als ich mir die architektonischen Elemente angeschaut habe, kamen mir recht bekannt vor! Sie haben den Eindruck erweckt, dass es sich um welche aus der Romanik stammen könnte. Dennoch aufgrund der dreischiffigen Bauweise sprach gleichzeitig einiges dagegen. Im Laufe des gleichen Tages habe ich auch das „Vorbild“ weiter innerhalb der Altstadt gefunden: diese Skulpturen, die ich im speziellem meine, sind ein Teil des Fassadenschmucks der hier vor einigen Jahren vorgestellten Liebfrauenkirche. Vor allem habe ich dies anhand der gleichen Kreuzigungsgruppe erkannt. Die Baukunst ist ebenfalls Zeitströmungen unterworfen, wie die meisten anderen Bereiche auch. Nicht immer muss der erste Eindruck darauf hinweisen, ob es sich dabei um ein Werk aus „Versatzstücken“ der Vergangenheit handelt. Das soll aber nicht heißen, dass es seinen Reiz besitzt!
Mit der alten Stadt Trier wird mit einem Familiennamen in Verbindung gebracht Marx. In diesem Fall bei der Errichtung der St. Martinskirche war es nicht der berühmte Karl, sondern ein Architekt mit dem Vornamen Peter (30. Mai 1871 in Trier - 21. Dezember 1958 ebenda). Hab versucht ein Hinweis auf mögliche Verwandtschaft zwischen ihnen gesucht, leider habe ich im Netz nichts passendes dazu gefunden! Jedenfalls dagegen spricht, dass der letztere der Sohn eines Tuchfabrikanten gewesen ist (die ihm auch ausgedehnte Studienaufenthalte im Ausland ermöglichte (unter anderem nach Wien, Brüssel, Schottland und Italien – was eine gewisse finanzielle Freiheit (was damals alles andere als selbstverständlich war!) voraussetzt. Im 19. Jahrhundert, was noch stärker gegen Tendiert ist die religiöse Zugehörigkeit. Auch, wenn diese bei Karl im Erwachsenenalter kaum eine Rolle gespielt hatte, waren seine Ahnen mit dem Judentum verbunden.
Peter Marx hat während seiner Tätigkeit als Architekt zahlreiche weitere weitere Gebäude errichtet. Diese Aufträge waren sowohl von Privatpersonen, als auch im öffentlichem Sinn gebaut worden. An mehreren Stellen im Netz hieß es darüber hinaus, dass diese noch heute das Stadtbild prägen und aufgrund ihrer Bedeutung auf der Denkmalliste der Stadt Trier stehen. Die Liste ist lang, sodass ich auf die „üblichen Verdächtigen“ verweisen möchte ;-). Die St. Martinskirche ist eine von mehreren (unter anderem in Sulzbach/Saar, Lauterbach oder Ramersbach usw.) zeigen eine ähnliche „Handschrift“ wie diese.
Was mich bei meinem Besuch der Stadt ein wenig überrascht hatte, dass dort nicht nur an einen auserwählten Heiligen erinnert wird, der seine Wirkungsstätte in einem bestimmten Gebiet gehabt hatte. Das Thema werde ich demnächst an einer anderen Stelle noch vertiefen. Hier ist es darüber hinaus als ein Dekorelement auf der Hauptfassade angebracht worden. Jedenfalls gehört der Hl. Martin dazu. Es ist nicht die einzige Kirche (bzw. ehem. Kloster), die ihm geweiht ist.
Was ich noch nicht unerwähnt lassen möchte, dass (soweit ich mich recht entsinne) um den Kirchplatz betreten zu können, als auch sie selbst, einige Stufen bewerkstelligt werden müssen! Daher ist es weniger für Menschen mit Einschränkungen beim Treppensteigen weniger geeignet ist. Ob es einen eigenen Zugang sonst gibt, kann ich nicht beantworten. Nun möchte ich auch den Grund nennen, warum ich mich besonders für diese Kirche interessiert habe: es sind die Mosaikarbeiten, die man dort im Chorraum bewundern kann. Von der Farbwahl und ihrem Gesamterscheinungsbild war ich auf Anhieb begeistert! Leider aufgrund der verschlossenen Tür war eine weitergehende betrachten dementsprechend nicht möglich :-(. Da mir aber bereits das äußere zusagt, möchte ich (vorerst) ein OK aussprechen. Falls sich eine weitere Möglichkeit ergeben sollte, es nachzuholen, wird es ein Update geben. Wann es sein wird, kann ich nicht sagen! Bei Interesse verweise ich auf die Bilder, die ich vor Ort gemacht habe.[verkleinern]