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Den Daberturm in Alt Daber (5 km nördlich von Wittstock an der Dosse / 85 km nordwestlich von Berlin), einem Ortsteil der Stadt Wittstock/Dosse, findet man auch unter den Namen „Daberburg“, „Wächter der Heide“ oder „Heideturm“, wobei sich letztere beide Bezeichnungen auf die Wittstocker Heide (auch „Schmugglerheide“ genannt) beziehen.
Ob es hier am Daberbach je eine... weiterlesen
richtige Burg gegeben hat, ist bisher umstritten. Erstmals erwähnt wird Daber in einer Urkunde aus dem Jahr 1284. Damals führten die Markgrafschaft Brandenburg unter Markgraf Otto IV. mit dem Pfeil (Haus Askanien / um 1238 – 1308 oder 1309 / Regent 1267-1308 oder 1309) und das Fürstentum Mecklenburg-Werle unter Fürst Nikolaus II. (um 1275-1316 / Herr zu Werle-Parchim 1283-1316 / Herr zu Werle 1292-1316) hier in einer Fürstenversammlung Verhandlungen.
Historiker vermuten daher in Daber eine mittelalterliche Burg oder zumindest einen befestigten Platz.
Im 15. Jahrhundert bildete der Daberbach die ewig umkämpfte Grenze zwischen Brandenburg und Mecklenburg. Zum Schutz des örtlichen Übergangs über den Daberbach erbaute die nahe Stadt Wittstock/Dosse von 1438 bis 1475 eine kleine Wachburg aus Backsteinen, bestehend aus Bergfried und Zwinger.
Im ausgehenden Mittelalter wurde die Wachburg überflüssig und verfiel. Nach den Napoleonischen Kriegen wurde die Daberburg entsprechend dem Zeitgeist wiederaufgebaut. Dabei wurde der Turm erhöht und erhielt eine Turmhaube.
Die neu aufgemauerten Teile sind an den anders aussehenden Bachsteinen zu erkennen.
Seit 1843 wurde die Daberburg von der örtlichen Forstverwaltung genutzt und war Wohnsitz des Försters. Aus dieser Zeit stammen auch die anderen Gebäude auf dem Gelände.
Nach der gründlichen Restaurierung der mittelalterlichen Bauteile (Turm und Zwinger) im Jahr 2003 befindet sich in diesen Gebäuden das regionale Museum „Daberturm“. Das Areal wird weiter von Forstverwaltung sowie für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Das kleinen Museum beherbergt eine Ausstellung zur regionalen Flora, Fauna und Geschichte, teils mit interaktiven Inhalten sowie eine Mineralienschau.
Von der Aussichtsetage des 18 m hohen Turms hat man einen schönen Blick auf die Umgebung.
Neben dem Daberturm befindet sich in der Scheune noch eine Ausstellung zur Forstwirtschaft mit dem Schwerpunkt Baumharzgewinnung. Sehenswert sind auch der Findlings- und Kräutergarten sowie ein großer Buschbackofen.
Nördlich des Daberbachs und nur wenige Meter vom Daberturm entfernt befindet sich der große kostenfreie Parkplatz und der Modellpark Alt Daber.
Fazit: Interessantes Heimatmuseum in historischen und gut restaurierten Gebäuden.
Der Eintrittspreis von 2 €uro für Erwachsene ist eher symbolisch.[verkleinern]