Die Skulptur „Die sich Erhebende“ von Ingeborg Hunzinger steht im Luisenhain, einer Parkanlage an der Dahmemündung in die Spree in Alt-Köpenick, nur wenige Meter vom Flussufer entfernt.
Von weitem hat die Skulptur was undefinierbar-abstraktes, je nähert man herankommt, um so mehr erinnert sie an die Schwester Quasimodos. Wenigstens entpuppt sie sich aus der Nähe als etwas Gegenständliches.
Schön und ästhetisch ist diese nackte Frauendarstellung in meinen Augen aber nicht. Dazu noch der... weiterlesen
Beton, der bei Skulpturen ohnehin nicht zu meinen Lieblingsmaterialen zählt.
Vandalismus, auf ihr herumkletternde Kinder und Witterungseinflüsse hatten der 1987 aufgestellten Skulptur so schlimm zugesetzt, dass sie 2010 vom Stadtbezirk Treptow-Köpenick, dem sie gehört, eingelagert werden mußte. Von 2016 bis 2017 erfolgte dann eine umfangreiche Restaurierung, bei der man die sich Erhebende auch mit einem lichtgrauen Schutzanstrich versah, der den Gesamteindruck aber nicht besser macht. Seit April 2017 steht die 600 kg schwere Skulptur wieder an ihrem angestammten Platz.
Ingeborg Hunzinger:
1915 in Berlin geboren, trat sie 1932 in die KPD ein und begann 1935 ein Kunststudium in Berlin. Die Reichskulturkammer verbot der Kommunistin und Halbjüdin 1939 das Studium und verhängte ein Berufsverbot. Hunzinger emigrierte nach Italien, setze dort ihre Studien fort und lernte den deutschen Maler Helmut Ruhmer kennen, dem sie 1942 zurück nach Deutschland in den Schwarzwald folgte. Heiraten durften sie wegen der Nürnberger Rassegesetze allerdings nicht.
Nach dem Ruhmer am Ende des 2. Weltkrieges gefallen war, blieb Hunzinger im Schwarzwald und baute die örtliche KPD-Gruppe mit auf. Mit ihrem neuen Lebensgefährten, dem kommunistischen Spanienkämpfer Adolf Hunzinger, zog sie 1949 in den sowjetischen Sektor Berlins und trat in die SED ein. Sie heiratete Hunzinger und nahm an der Kunsthochschule Weißensee, ua. als Meisterschülerin von Fritz Cremer und Gustav Seitz, ihr Studium wieder auf. Später war sie selbst Dozentin an dieser Hochschule.
Nach ihrer Scheidung von Hunzinger eröffnete sie im Berliner Ortsteil Rahnsdorf ein eigenes Atelier und heiratete in den 1960er Jahren den Bildhauer Robert Riehl.
Oft fand sie ihre Motive im Leben der Menschen in der DDR. Die ihr von der DDR-Regierung angetragenen hohen Auszeichnungen lehnte Hunzinger ab, da sie die Bevormundung der DDR-Kunstszene durch Partei und Regierung unwürdig fand.
Ingeborg Hunzinger starb 2009 in Berlin.
Fazit: Mich wenig ansprechende Frauendarstellung[verkleinern]