Eigentlich weiß ich gar nicht so recht wie ich dieses Museum bewerten soll, ist es doch ein Ort der Wissenschaft.
Für denjenigen, der sich für Medizin interessiert, ist das sicherlich ein sehr interessanter Ort. wer sich dafür nicht interessiert, wird dem medizinhistorischen Museum nicht all zu viel abgewinnen können.
Da man hier einiges über die Geschichte der Charité und Rudolf Virchow erfahren kann, aber auch über historische Behandlungsmethoden sowie Erkrankungen, die man nicht jeden... weiterlesen
Tag zu sehen bekommt, wie z. B. Lepra, ist das Museum schon etwas außergewöhnlich.
Zahlreiche Plastinate dienen als Anschauungsobjekte für alltägliche und nicht alltägliche Erkrankungen und zeigen darüber hinaus gesunde Organe im vergleich zu kranken Organen.
Der aufmerksame Betrachter wird feststellen, dass viele mechanische Gerätschaften der Chirurgen, Gynäkologen etc. kaum eine Änderung bzw. Weiterentwicklung erfahren haben.
Die Ausstellung befindet sich in der 2., 3. sowie 4. Etage des Gebäudes.
Ein wahres Horrorkabinett und damit nichts für Kinder und Menschen mit schwachen Nerven ist die mittlere Etage angesichts der in Formalin eingelegten Exponate, die sogar schwere Missbildungen bei Föten u. a. aufgrund Alkoholabusus während der Schwangerschaft, aber auch genetische Fehlbildungen zeigen, die zur Letalität des Fötus führten.
Auch wird der Ablauf der Obduktion eines verstorbenen Menschen anhand von Bildern erklärt.
Ich möchte an dieser Stelle aus Gründen der Pietät nicht in Details gehen. verständlich auch, dass dort absolutes Fotografierverbot herrscht.
Bevor nun Fragen nach meiner persönlichen Erfahrung aufkommen und wie ich die Betrachtung dieser Exponate verkraftet habe, sei mir die Anmerkung gestattet, dass ich in dieser Hinsicht ein Gemüt wie ein Metzgerhund habe. Ich betrachte dies mit rein wissenschaftlichem Interesse und ohne Sensationsgier und deshalb gelange ich auch zu dem Ergebnis, dass ein Besuch des Museums okay ist - nicht mehr und nicht weniger.
Der Eintritt schlägt mit immerhin 7 € zu Buche, ermäßigt die Hälfte.
1 - 2 Stunden Zeit sollte man sich nehmen.
Das Museum ist vom Hauptbahnhof in ca. 5 Minuten Gehzeit erreichbar.[verkleinern]