Aktualisiert 09.2023
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Nördlich von Alfred-Brehm-Haus und Dickhäuteranlage befindet sich das Giraffenhaus. Die Anlage, damals noch am sogenannten Huftierring, gibt es seit 1960. Das damals als Provisorium gedachte Haus musste lange auf einen tiergerechten Neubau warten. Tierpark und DDR-Führung fehlten einfach die materiellen und finanziellen Ressourcen.
Erst nach der Wiedervereinigung erfolgte 1995 der Neubau des heutigen Hauses. Zusammen mit anderen Tieranlagen... weiterlesen
bildet die Giraffenanlage heute den Bereich „Afrikanische Savanne“.
Zum Haus gehört auch eine 7.400m² große Freianlage. Im Haus kommt man recht nahe an Tiere heran, bzw. die Tiere, wenn sie denn wollen, kommen recht nahe an die Besucher heran.
Da Giraffen in Gefangenschaft recht gut züchten und es weltweit schwierig ist, den Nachwuchs dann unterzubringen, hat man sich in Zoo und Tierpark Berlin entschlossen, die Geschlechter zu trennen: Im Zoo werden die männlichen, im Tierpark die weiblichen Tiere gehalten. Da es auch in freier Wildbahn getrennte Bullen- und Kuhgruppen gibt, ist diese Haltung auch artgerecht. Und wenn man mal wieder Nachwuchs in Berlin will, schickt der Zoo einfach einen Bullen zum Tete-a-Tete zu den Damen.
Einige Tiere sollen sowieso nicht mehr züchten, da es sich um Hybride verschiedener Unterarten handelt.
Passend zu Afrika hat man auch noch eine ganz andere Tierart im Giraffenhaus einquartiert.
In einer kleinen Schauanlage lebt eine große Gruppe Nacktmulle. Diese unter der Erde lebenden Bewohner der Halbwüsten und Savannen Ostafrika mögen ja wegen ihres ausgeprägten Sozialverhaltens und ihrer Staatenbildung höchst interessante Tiere sein, aber sie sind auch potthässlich:
Ohne Fell bis auf ein paar borstige Stoppeln am Körper, im Verhältnis zur Größe des Tieres riesigen Schneidezähnen und verkümmerten Augen haben die Mulle nun wirklich absolut keinen Kuschelfaktor. Aber sie sind putzmunter und so kann man ihnen durch Glasscheiben und durchsichtigen Röhren bei ihrem Tagewerk zuschauen.
2022/23 wurde die Giraffenanlage umgestaltet und erweitert. Südlich des Giraffenhauses wurde ein hölzerner „Giraffenpfad“ errichtet. Vom 2,20m hohen Aussichtspunkt in großen Pavillons kann man den Giraffen Auge in Auge gegenüberstehen – wenn die Tiere denn Lust auf Blickkontakt mit den Zweibeinern haben. Damit die Tiere Lust bekommen, findet vom Aussichtspunkt einmal täglich eine „Giraffen-Talk“ genannte Schaufütterung statt. Da aber auch die normalen Futterplätze nah am Pfad sind, hat man von hier eine gute Chance, den imposanten Tieren relativ nah zu sein.
Fazit: Besuchenswerte Tieranlage. Zu erleben im Rahmen des kostenpflichtigen Besuchs des Tierpark Berlin.[verkleinern]