Ja, ja, ich gebe es zu … meine Bewertungen sind besonders. Ganz besonders unterhaltsam und … besonders langatmig. Das ginge doch auch kürzer und knackiger, liegen mir die Kritiker in den Ohren.
Als ob ein Schriftsteller wie ich das nicht auch könnte ...
Zum Beispiel: Frittenwerk, Hauptbahnhof Essen. Pommes und Currywurst in Variationen, Bedienung mal so mal so. Qualität wechselhaft, Service unterschiedlich, Preise zu hoch.
Aber viel netter liest es sich doch so …
Heute bin ich... weiterlesen
Spiderman, Glück gehabt. Morgen vielleicht Thor oder Wonder Woman. Oder Wicki, das wäre mir fast schon peinlich. Aber immer noch besser als Pumuckl, Pippi Langstrumpf oder die Biene Maja. Unterhaltsamer ist es schon, wenn man in der Warteschleife keine Nummer zieht, sondern eine Heldenfigur. Diese nette Idee stammt von den Leuten des „Frittenwerks“, einer klassischen Ruhrpott-Imbissbude im Essener Hauptbahnhof auf der unteren Ebene.
Wenn ich nach Feierabend mit dem ÖNVP in Richtung Bochum starte, ergibt sich zwangsläufig hin und wieder (die DB lässt grüßen) im Essener HBF etwas Wartezeit, die ich für eine kurze, warme Mahlzeit (es reicht leider nur zu Fast-Food) nutze. Dabei stieg mir neulich der verführerische Duft von frisch gebrutzelten Pommes in die Nase und ich beschloss im „Frittenwerk“ einzukehren. Wobei "einkehren" in diesem Falle bedeutet, sich in einem offenen Sitzbereich mit Blick auf den lärmigen Bahnhofsrummel niederzulassen. Als ich hier zum ersten Male der Verführung frittierter Kartoffeln erliege, werde ich von einem Herrn mittleren Alters und einer jungen Frau freundlich und korrekt bedient. Die Pommes sind heiß, groß und appetitlich, so wie ich sie gerne mag. Die Currywurst (etwas über Normalgröße) schmeckt okay, auch wenn sie mit der heißen, pikanten Sauce in punkto Raffinesse nicht ganz mithalten kann. Der Preis indessen erschien mir mit sieben Euro und ein paar Zerquetschten etwas zu hoch angesetzt.
Trotzdem bin ich neulich noch einmal der Verführung der Düfte (oder lag es an den Erdfarben des Interieurs und dem schlichten Holzambiente?) erlegen. Doch dieses Mal war alles anders. Die Currywurst war wohl eine der letzten Mohikaner, lauwarm und mit der Kruste eines langen Arbeitstages versehen. Die Pommes (immer noch gut), aber leider in Sauce und Mayo ertränkt. Die Bedienung (zwei jüngere Burschen) wirkte unfreundlich und wenig motiviert. Ja, so ein Bahnhofstag ist lang und zeitweilig sehr stressig, aber ich (selbst im Massage – Wellnessbereich tätig) würde den Teufel tun und meine letzten Gäste nicht auch noch zuvorkommend und professionell behandeln. Zu guter Letzt kosteten mich Pommes, Wurst, Sauce und Mayo ganze acht Euro, das fand ich dann doch etwas happig! Und dann .... stand ich anfangs in der Warteschlange ... als „Goofy“, also nee, das musste doch wirklich nicht sein! :O(
So gibt ´s schlussendlich doch noch drei knappe Sterne, weil der erste Besuch und das Team es wert waren. Die anderen beiden sollten sich was schämen … ;o))) ![verkleinern]