Das Dorf Tarmow (2 km südöstlich von Fehrbellin / 35 km nordwestlich von Berlin) ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Fehrbellin .
Bereits im Mittelalter, damals zum Besitz der Bischöfe von Havelberg gehörend, hatte das 1294 erstmals urkundlich erwähnte Tarmow eine Kirche.
1834 entschlossen sich Kirchen- und Dorfgemeinde zum Abriss der alten, im Laufe der Jahre baufälligen Dorfkirche.
1835 wurde dann die heutige Dorfkirche eingeweiht, an die sich der heute noch als Friedhof genutzte... weiterlesen Kirchhof anschließt.
Die Baupläne der Kirche gehen auf die sogenannte „Normalkirche Schinkels“ zurück. 1825 hatte König Friedrich Wilhelm III. v. Preußen (1770-1840 / reg. seit 1797) den preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) beauftragt, einen Kirchen- Standardtypenbau zu entwerfen.
1827 erließ der König den Normalkirchenerlass, der seine Gültigkeit für alle Kleinkirchenneubauten im Königreich Preußen hatte und der auf den Entwürfen Schinkels beruhte. Ziel war es, kostengünstige Kirchenneubauten in Preußen zu realisieren.
Entsprechend dieser Vorgaben wurde auch die Dorfkirche Tarmow erbaut, die als „Schinkelkirche Tarmow“ bezeichnet wird, ein Begriff, der nicht ganz richtig ist, da Schinkel ja die Tarmower Kirche nicht selbst als Unikat entwarf, sondern lediglich seine Normalkirchenvorgaben von regionalen Baumeistern und Architekten umgesetzt wurden.
Auf dem Fundament aus den Steinen der abgerissenen Vorgängerkirche wurde die klassizistische einschiffige, weiß verputzte neue Dorfkirche mit einem im Grundriss quadratischen Turm erbaut.
Eine „offene Kirche“ ist die Dorfkirche Tarmow nicht. Nach Absprache soll es aber möglich sein, dass ein Verantwortlicher auf Wunsch die Kirche außerhalb von Gottesdiensten und Veranstaltungen öffnet.
Bei meinem Besuch war die Kirche verschlossen, daher nur 3 Sterne.
Fazit: Schönes und gut erhaltenes Bespiel einer preußischen Dorfkirche nach den Vorgaben des Normalkirchenerlasses von 1827.[verkleinern]