Moin moin
Nachdem ich mir die Grabstätte von Henning Voscherau angesehen hatte, fuhr ich wieder in Richtung Ausfahrt Seekamp über die Waldstrasse. Auf der rechten Seite befinden sich die Säuglingsgräber. Sie fielen mir auf, weil sich dort drei blaue Stelen mit goldenen Sternen befinden.
Gegenüber dieser Gräberstätte sehe ich einen Hinweis auf die Grabstätte vom Blonden Hans. Nun bin ich mal da und kann sie mir ja ansehen. Zu blöd nur, dass es ununterbrochen regnet und das Smartphone beim... weiterlesen
Fotografieren Schwierigkeiten bereitet.
Ich gehe also nun den Weg am Hinweisschild von Hans Albers entlang. Auf der linken Seite steht ein Engel auf einem Marmorsockel, der ein grösseres Familiengrab bewacht. Es geht danach noch ca. 20 Meter weiter bis zu einer Weggabelung. Hier zeigt eine Tafel, dass man links zum Hans Albers Grab abbiegen muss und tatsächlich, nach weiteren 5 Metern habe ich die Grabstätte erreicht.
Eine Granitsäule umschliesst eine Hinweistafel auf die Familien Albers; Tölle und Kobrow. Mimi Tölle, geb. Albers war die Schwester von Hans Albers, sie liegt hier ebenso begraben wie Vater und Mutter Albers. Hans Albers starb am Sonntag, den 24. Juli 1960 nach längerer Krankheit im Sanatorium
Hans Albers wurde am 22.09.1891 in Hamburg, in der Langen Reihe 71, St.Georg geboren. 1911 ging er zum Theater und spielt in Bad Schandau und am Neuen Theater Frankfurt. Im Ersten Weltkrieg wurde er schwer am Bein verwundet und aus der Wehrmacht entlassen.
Er traf 1923 Hansi Burg, die Tochter des Schauspielers Eugen Burg und lebte mit ihr zusammen. In fast 100 Stummfilmen war er auf der Leinwand zu sehen.
1933 kaufte er sich ein Grundstück am Starnberger See und zog sich mit seiner Lebensgefährtin, die Halbjüdin war, zurück. Nachdem der Druck der Nationalsozialisten zu gross wurde, schickte er sie in die Schweiz und weiter nach England. Sein grösster Erfolg war wohl der Film „Grosse Freiheit Nr. 7“, der von schweren Bombenangriffen hauptsächlich in Prag gedreht wurde. 1945 wurde er in Westberlin aufgeführt und später auch im Ostteil.
Nach dem Kriegsende kehrte Hansi Burg aus London zurück und drehte noch diverse Filme, wie „Das Herz von St.Pauli“ und „Der Mann im Strom“.
Am 24.07.1960 verstarb Hans Albers in einem Sanatorium in München. Er wollte sich dort von einer Magen- und Darmgrippe erholen. Fünf Tage später wurde Hans Albers unter grosser Anteilnahme auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt.
Hans Albers hatte früher mal gesagt: „Heimat ist da wo man stirbt und nicht da, wo man lebt. Bayern ist ein wunderschönes Land. Aber ich möchte nicht als kleiner Otto in Tutzing auf dem Friedhof liegen – und wenn ich mal dran bin, da soll es in Hamburg sein.“
Eine grosse Hamburger Zeitung schrieb eine Tag nach seinem Tode: „Es ist, als ob jemand ein Stück des Hamburger Michels abgerissen hätte. Es fehlt jetzt und wird niemals mehr zurückkehren!“
Links neben der grossen Familiengrabanlage Albers, Kölle und Kobrow befindet sich für Besucher eine Bank. Auf einer Tafel steht zu lesen:
„Dank zahlreicher Spenden von Freunden des Schauspielers Hans Albers wurde diese Bank in Mai 1996 aufgestellt. Viele von ihnen schlossen sich später im „Hans Albers Freundeskreis Hamburg e. V.“ (Tel. 040 316626 oder www.hans-albers.info) zusammen, der sich den Erhalt der Grabstätte und das Gedenken an den grossen Sohn der Stadt Hamburg zur Aufgabe gemacht hat.
Die Stadt Hamburg widmete ihm einen Platz auf St. Pauli, auf dem auch noch ein aus Bronze gefertigtes Denkmal steht.[verkleinern]