Moin moin
Am 13.05.2019, um 19.00 Uhr fand eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die 129 verschleppten, inhaftierten und getöteten Chinesen aus dem Chinesenviertel um die Schmuckstrasse statt. Als Zeitzeuge, der etwas von der Zeit der 50ziger und 60ziger Jahre beitragen konnte, wurde ich eingeladen und nahm an der Veranstaltung teil.
Ein Überlebender Chinese aus dieser Zeit, Chong Tin Lam, hatte später ein Lokal (Hongkong) am Hamburger Berg übernommen und obwohl er sehr gut Deutsch... weiterlesen
sprach, weigerte er sich in Deutsch zu unterhalten.
Historie/Biografie:
„Im Jahre 1938übernahm der chinesische Einwanderer Chong Tin Lam das heutige Hotel Hongkong. Zu dieser Zeit befand sich ein kleines Chinesenviertel in der nahegelegenen Schmuckstrasse- das erste in Deutschland.
Im Zweiten Weltkrieg wurden auch die Chinesen von den Nationalsozialistischen Rassekrieger verfolgt. Am 13.05.1944 führte die Gestapo die sogenannte „Chinesenaktion“ durch und alle in Hamburg verbliebenen Chinesen wurden verhaftet und in Konzentrationslagern misshandelt. Mindestens 17 von ihnen wurden getötet.
Chong Tin Lam überlebte die Gefangenschaft. Nach dem Krieg kehrte er als einer der wenigen nach Hamburg zurück. Er führte das Hotel Hongkong bis zu seinem Tod im Jahre 1983 fort.
Bis heute hatte es keine Entschädigung für das chinesische Opfer des Nationalsozialismus gegeben."
Ein Dokumentarfilm, FREMDE HEIMAT, erzählt die Geschichte des Hotels Hongkong. Er wurde als „Bester Film im Rahmen des Deutsch-Chinesischen Jahres der Wissenschaft und Bildung 2009/10“ ausgezeichnet.
www.fremde –heimat.de
Seine Tochter Marietta Solty betreibt die „Hongkong“-Bar auf St. Pauli weiter.
https://www.elbe-wochenblatt.de/27/06/2018/portraet-marietta-solty-betreibt-die-hongkong-bar-auf-st-pauli/
Es ist eine kleine unscheinbare, in meinen Augen schmuddelige Kneipe, in der man aufpassen muss, dass man nicht auf dem Boden festklebt.
An den Wänden kann man noch diverse Fotos des damaligen Inhabers Chong Tin Lam sehen.
Es ist nicht nur eine Kiezkneipe, sondern man kann sie auch als Gedenkstätte der Nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft sehen.[verkleinern]