Das Picasso kenne ich seit den '90er-Jahren, als ich in der Gegend arbeitete. Eine Zeit lang verlor ich es aus den Augen, seit 2009 bin ich dort wieder Stammgast. Viele Jahre, viele Spanier und viele Portugiesen später kann ich mit voller Überzeugung kundtun, dass das Picasso mein spanisches Lieblingsrestaurant in Hamburg ist. Die Qualität der Speisen ist außergewöhnlich gut (selbst bei Standard-Tapas und z. B. auch Allioli), und der Service exzellent.
Als Beispiel eine Notiz von meinem... weiterlesen
ersten "Auffrischungsbesuch" vor sieben Jahren: Ich wählte den gespaltenen Rotbarsch mit Knoblauch (kostete damals 8,50 Euro). Gespalten ist eine Zubereitungsart, die ich erst vor kurzem bei einem Andalusien-Urlaub kennen lernte: Der Fisch wird aufgeklappt und nicht nur auf der Haut-, sondern auch auf der Fleischseite gebraten oder gegrillt, meist mit viel Knoblauch. Die Picasso-Version war ein Hochgenuss, perfekt gegart und gewürzt, mit herrlichen kanarischen Kartoffeln (also mit Salzkruste und scharfer roter Mojo-Sauce). Das alles schmeckte genauso vorzüglich, wie es aussah – noch besser (und preisgünstiger) als in Andalusien, und das heißt was.
Die Qualität des Picasso hat sich "leider" immer mehr herumgesprochen. Deswegen empfiehlt es sich, zumindest samstags lange im Voraus zu reservieren (am besten zwei bis drei Wochen). Aber es lohnt sich!
Auch den oben erwähnten günstigen Mittagstisch kann ich weiter empfehlen. Im Gegensatz zu den meisten Restaurants gibt es ihn auch samstags.
Im Gegensatz zum "Vorredner" finde ich die Portionsgrößen vollkommen in Ordnung. Ich mag es sogar, wenn die Portionen nicht allzu groß sind, weil das bedeutet, dass ich gegebenenfalls noch ein paar zusätzliche Kleinigkeiten probieren kann. (Wir hatten heute in größerer Runde einen Tapas-Mix mit ca. 15 unterschiedlichen Gerichten, von denen jeder probieren konnte. Ich kann garantieren, dass *jeder* satt wurde! ;-) )
Das Restaurant existiert seit knapp 40 Jahren. Ich finde es bemerkenswert, wie es so lang ein solch hohes Niveau halten konnte. Don Victor Méndez Gandón, der sympathische Sohn des Gründers, übernahm den Laden "erst" vor gut 20 Jahren, war aber auch heute Abend mit viel Spaß bei der Sache.[verkleinern]