Chocoholicus magnus sum.
Für derart veranlagte Genussmenschen ist das Etablissement Schmelzpunkt - Café und Ladengeschäft - ab sofort fester Programmpunkt bei jedem Heidelbergbesuch.
Sowohl der Erstvertester als auch die sachkundige Stammkundin halten sich an die Spezialität des Hauses: Trinkschokolade die in beachtlichem Variantenreichtum und diversen Extra-Optionen daherkommt. Natürlich lassen wir uns die extradunkle Edelschoggi mit 70% Kakaoanteil einschmelzen (es gäbe auch Weiß,... weiterlesen
Vollmilch und Zartbitter) An Additiven stehen bereit: Espresso, Baileys, Amaretto und Rum sowie Chili, Buntpfeffer, Ingwer, Muskat und Zimt. Das Ganze wahlweise im kleinen Viertele oder großen 400 ml Gebinde, mit und ohne Sahne.
Laut glaubhafter Selbstauskunft wird über das gesamte Sortiment hinweg auf Aroma- Farb- und Konservierungsstoffe verzichtet. Nicht aber auf beste belgische Schokoladen und fair gehandelte Kaffeebohnen.
Die Wartezeit ist knapp bemessen und vergeht ohnehin im Fluge, da unser mit Glück ergattertes Fenstertischlein ideal fürs 'Leutekino' ist. Also für die interessiert-amüsierte Betrachtung der Volksmassen, welche auf der zentralen Einkaufsrennstrecke umanandwuseln.
Auch das Lokal ist gerne gut besucht - bei maximaler Auslastung kann es schonmal etwas eng werden. Einrichtung und Dekoration versprühen angemessene Leichtigkeit und auch das fixe und freundliche Hauspersonal trägt entscheidend zur Wohlfühlatmosphäre bei. Die gepflegten Toiletten stehen auch Nichtgästen offen, die jedoch um einen Obulus in Höhe von 50 Cent gebeten werden.
Die kredenzten Köstlichkeiten vertreiben sogleich die Dezemberkühle und die leichte Nachmittagsmüdigkeit und mobilisieren alsbald die löstijjen Endorphinscher. Von der Sonderausstattung Chili ist zunächst nicht viel zu bemerken. Anscheinend versammeln sich die feurigen Moleküle mehr am Boden des Glases - denn gegen Ende des Trinkgenusses nimmt die Verschärfung merklich zu. (Beim nächsten Mal also besser mal umrühren) Am exorbitanten Hochgenuss ändert das freilich nichts. Und weil dies hier ja auch für Ortsansässige nicht unbedingt zur täglichen Standardverpflegung gehört, spielt es auch keine große Rolle, ob man woanders evtl. 0,40 Euro weniger zahlt. Für unsere schokoladigen Erweckungserlebnisse werden 4 bzw. 5 Euro fällig und enthusiasmiert arrondiert.
Ach so ja: weiterhin sollte für den nächsten Besuch mehr Appetit eingeplant werden. Man möchte sich ja auch den Kuchen, Waffeln, Eisen (u.a. Whisky-Rum-Rosine) und Pralinen des Hauses widmen wollen. Denn ob es eine gute Idee ist, die diversen Assortiments an Confisérie (kein Eis, auch keine Trinkschokoladen) im Online-Shop zu ordern.... Sicher ist im Vergleich zu den genossenen Heißgetränken nicht mit eklatanten Qualitätsabstürzen zu rechnen. Daher komme ich nicht umhin, dem löblichen Schmelzpunkte das 'summa cum laude' auszusprechen und mit beschwingter Geste auch noch fünf Sternlein drüberzustreuen.
Mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas[verkleinern]