06.07.2016
Gestern haben wir das Kutschenmuseum in Kobrow bei Sternberg besucht.
Von selbst wären wir - ganz ehrlich - nicht darauf gekommen, dieses Museum zu besuchen, aber ein uns sehr verbundener Mecklenburger , den wir besuchten, hat uns diesen Geheimtipp gegeben und uns nur zu gerne begleitet.
Unsere Erwartungen an ein Kutschenmuseum war sehr gering. Was sollte es da schon besonderes zu sehen geben außer ein paar alten Kutschen?
Um so überraschter waren wir, als wir die... weiterlesen Ausstellung nach Zahlung des Eintrittsgeldes von 5 €/ Person sowie 4 € für einen Rentner betraten. Auf eine Führung verzichteten wir.
So gingen wir den Rundweg durch die miteinander verbundenen Hallen eines ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen auf eogene Faust ab. sachkundige Begleitung hatten wir ja.
Wir konnten uns gar nicht satt sehen an den restaurierten und sehr gepflegten ca. 200 Kutschen, Schlitten und Fuhrwerken. Es handelt sich um die wohl größte und bedeutsamste Sammlung (eines übrigens sehr wohlhabenden Sternbergers) in Deutschland.
So sahen wir u. a. prächtige königliche Kutschen, Galakutschen, Jagdkutschen, Kinderkutschen, Pferdeschlitten, militärische Fuhrwerke, Postkutschen, Omnibusse, ein Speditionsfuhrwerk, Leichenwagen usw.
Wir sahen Landauer, elegante Mylords, Münsterländer, Viktoria Kutschen, Coupés, Phaetons und andere Bauarten aus der Zeit zwischen 1800 - 1950.
Teilweise sind künstliche Pferde vorgespannt, die täuschend echt aussehen.
Am meisten haben mir die königlichen Kutschen imponiert, wie z. B. der Leib - Mylord der Kaiserin Auguste Victoria aus dem Jahr 1908.
Auch das prächtige Kaiserliche Zaumzeug imponierte.
Schon alleine diese Exponate lohnen die lange Anfahrt.
In zahlreichen Vitrinen werden zudem historische Reiseaccessoires gezeigt, Zaumzeug und Sättel ausgestellt.
Leider darf man die Kutschen aus verständlichen Gründen nicht besteigen, sondern nur bestaunen.
Schade, dass Kutschen fast vollständig aus dem Straßenverkehr verdrängt wurden und heute vor allem noch als Hochzeitskutsche oder für Rundfahrten im Fremdenverkehr genutzt werden. Kutschfahrten werden hier aber leider nicht angeboten.
Ein bis zwei Stunden sollte man sich mindestens Zeit nehmen, bis man den gesamten Rundgang absolviert hat.
Das Museum verfügt außerdem über einen Museumsshop und ein Museumscafé. Letzteres möchte ich noch lobend erwähnen. Dort nahmen wir im Anschluss an die Besichtigung einen Mittagsimbiss ein. Selbst gemachte Buletten und Kartoffelsalat sowie Soljanka mundeten uns sehr gut.
Das Museum hat saisonale Öffnungszeiten:
April bis Oktober: 10 - 17 Uhr, Montag Ruhetag
November bis März nur Gruppen mit Voranmeldung.
Eintrittspreise:
Eintritt/ Person 5 €, ermäßigt 4 €
mit Führung 7 €, ermäßigt 5 €
Familie mit Kindern bis 18 J. 10 €
Gruppen ab 15 Personen 4 €/Person
Gruppen ab 15 Personen mit Führung 5 €
Schulklassen und Kinder unter 6 zahlen nichts.
Fotos, die belegen, dass ein Besuch des Museums absolut lohnenswert ist, habe ich hochgeladen. ich hätte euch noch über 150 weitere interessante und schöne Kutschen sowie weitere Exponate zeigen können, aber dabei soll es erst einmal sein bewenden haben.
Besser ist sowieso, man fährt dort hin und schaut sich die umfassende Sammlung einmal an.
Für einen ersten Vorgeschmack habe ich auch ein Video hochgeladen.[verkleinern]