Erneut habe ich bei meinem neuerlichen Rundgang durch die Kölner Altstadt unter anderem diesen Brunnen entdeckt. Wie schon mehrmals zuvor, habe ich vor Ort, in Sichweite der Kirche Alt groß Martin sich befindet, keine näheren Veweise darüber gefunden. Durch die Nähe zum Rhein ist eine Marktszene bestens vorstellbar. In früheren Zeiten war das Marktrecht in den Städten ein Privileg, das, im wahrsten Sinne des Wortes, gwinnbringend ausgenutzt worden ist. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war das... weiterlesen sog. "Stappelrecht" für das jeweilige Ort, ein "Zugriffsmöglichkeit" die eigenen Kassen (durch die Angeben) füllen zu können.
Köln gehörte seit dem Mittelalter zu den großen Umschlagplätzen mit einer Bedeutung weit über die damaligen Landesgrenzen hinaus. Der Austausch von Rohstoffen ist noch heute ein wichtiges Wirtschaftszeig. Damals war es ein "Kulturgut", das mitunter weite Wege hinter sich hatten. Egal, ob Pelze, Waffen, Tuch oder Flachs. Für die Städte von Bedeutung waren auch Holz, Pech und Teer, die immer für mehrere Tage den Bewohnern angeboten werden mussten.
Begehrt waren bei den Einwohnern die Waren, die nicht vor Ort hergestellt werden konnten, als auch wie man es an Beispiel von Lebensmitteln es war, die Aufgrund von Speisevorschriften zum regelmäßigem Verzehr geeignet waren. Dazu gehörte der Fisch, der Flussabwärts transportiert worden war. An diese Tatsache und die Frauen, die sie dann verkauft haben, wird in diesem Brunnen gedacht.
Zwischen den historischen Häusern wirkt es so, als ob die "Weiber" weiterhin davor zu finden wären. Es sind unterschiedliche Charaktäre, die ihre Ware feilbieten. Sie wurden an einer Säule angebracht, die in einem 4-Blättrigem Kleeblatt-Bäcken angebracht wurde. Die ganze Arbeit ist, duch das verwendete Beton schon eher neueren datums. Leider konnte ich keine weitere Informationen dazu finden. Die Figuren sitzen Rücken-an-Rücken und jede von ihnen schaut in die eigene Richtung, ohne sichtbar die anderen wahr zu nehmen.
Die Heringe, die in dem einstigen Hafen überprüft und zum Teil in neue Fäßer umgefüllt, eingesalzen und ebenfalls schon dort vor Ort weiter verkauft. Warum es unter der Bezeichnung "grün" angeboten wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Jede der Frauen "wacht" verbissen über ihr "Verkaufsgut", der mal in Korb, Fass oder frei von der Hand angeboten wird. Ob die, die ihre Hände in die Höhe räckt über den Verlust klagt, bzw. es anpreist, ist anscheinend der eigenen Phantasie überlassen.
Das Mädchen mit einem Kopftuch neben ihr macht unter den Dargestellten den freundlichsten Eindruck. Man kann sich sogar vorstellen, dass es die Tochter der zuvor erwähnten handeln könnte. Bei den verschiedenen Personen wurden lediglich nur wenige Datails ausgearbeitet. Höchstens am Faltenwurf kann man nur erahnen, dass dadurch die jeweiligen Kleidungsstücke angedeutet werden soll. Hinzu kommen noch die jeweiligen Kopfbedekungen, bzw. ein Dutt bei der Marktfrau, die ihren Kopf mit dem Arm abstützt, das auf einem Faß gestützt wird.
Geschichte ist das eine, doch die Ausführung ist was anderes. Wie auch der neben der Kunibertkirche hinterläßt dieser mehr Fragen, als ich Antworten herausfinden konnte. Schade eigentlich... Die Optik empfinde ich als recht spröde, sodass mir an der Stelle solide 3 Sterne angemessen erscheinen. Wenn man in der Kölner Altstadt unterwegs sein sollte und am "Fischmarkt" sein sollte, empfehlt sich dennoch ein Blick drauf, wie ich es getan habe.[verkleinern]