- bestätigt durch Community
- Ausgezeichnete Bewertung
Kommunale Verbände können sehr unterschiedliche Aufgaben in sehr vielen Bereichen übernehmen. Das trifft auch auf den Landschaftsverband Rheinland (LVR). Auch, wenn sich „Verwaltung“ an sich sich gar nicht spannend anhört, werden von Köln aus einige Projekte unterstützt und gleichzeitig vorbereitet. Zu den Bereichen, die durch sie koordiniert werden, gehören unter anderem soziales Engagement bei der Betreuung körperlich benachteiligter Personen, Jugendarbeit, sowie das was für mich das... weiterlesen Hauptthema ist, die Kultur. Wie man es sich denken kann, liegt es in der Tatsache begründet, dass ich bisher nur mit diesem in „Berührung“ gekommen bin.
Ein Fernsehbetrag beim öffentlich-rechtlichem Lokalsender hat mich dazu veranlasst, mir meine Gedanken zu machen, welch unterschiedliche Teilbereiche unter einem solchen Dachverband man vorfinden kann. Um genau zu sein, wurde über ein mir vertrautes Thema dort gesprochen: Um- und Neugestaltung des Rathausvorplatzes in der Domstadt. Das an sich wäre nichts ungewöhnliches, denn das passiert (gefühlt „ständig“) mehr oder weniger regelmäßigen Abständen in (fast) jedem Ort. Worauf ich hinaus möchte, dass dabei ein Bogen zwischen der römischen Stadt Colonia Claudia Ara Agrippinensium des 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, als es nach einem weiteren Erdbeben nicht wider aufgebaut wurde, bis zu den schrecklichen Taten im Mittelalter, die die „Andersgläubigen“ während eines Pogroms im Jahre 1349 größtenteils ermordet, den Viertel zerstört und die wenigen Überlebenden wurden vertrieben. Man könnte meinen, dass es ein sehr deprimierendes Bild abgibt, sich mit solchen Katastrophen zu beschäftigen. Weit gefehlt! In einer solch alten Stadt, wie Köln es ist, sind es solche Wendepunkte, die sprichwörtliche „Würze“ in die jahrhundertelange Geschichte einbringt. Worauf ich hinaus möchte: ohne die Ausgrabungen in den 1950-er Jahren, sowie erneut seit 2000 konnten ganze Viertel erforscht werden: zum einen jenes aus der Römerzeit, als auch das jüdische Ghetto aus dem Mittelalter. Vielleicht können sich einige noch daran erinnern, als eine gläserne Pyramide das rituellen Bad der zuletzt erwähnten Glaubensgruppe – Mikwe sowohl schützte, als auch den interessierten einen Blick ins Innere gewährte. Lange ist es her, denn als ein anderes Museum in diesen Bereich umgezogen ist, wurde es eben entfernt. Vor ca. 10 Jahren, als ich selbst diese Ausgrabungszone angeschaut habe, hieß es, dass voraussichtlich jetzt eine Neueröffnung dieses Kombimuseums möglich wäre… Falls ich euch neugierig gemacht habe, aus einer Besichtigung wird in den nächsten Jahren dennoch nichts! Diese ist für 2024 geplant. Es wäre nicht das erste mal, das ein solches Ziel nie rechtzeitig erreicht werden konnte… Erstmals abwarten, bis es danach eintritt! Erwähnenswert finde ich auch, dass in diesem (geplantem) Rahmen die Archäologie der vergangenen 2000 Jahre im Mittelpunkt steht, wie bisher das „Praetorium“ es tat. Folgt mir nun weiter zu den, die ich selbst besucht habe.
Unter den zu den LVR gehörigen Museen kenne ich das im freien befindliche Archäologisches Park Xanten (APX). Auch, wenn man weiß, dass es sich um zeitgenössische Anlehnungen an die historischen Gegebenheiten während der Römerzeit am Niederrhein, als dieser noch unmittelbar vor den Toren von „Colonia Ulpia Traiana“ wie der Legionärslager und später eine Bürgerstadt mit einem eigenem Hafen geworden ist. Innerhalb des Freilichtmuseums gibt es ein weiteres „Römermuseum“ in dem man mehr über den geschichtlichen Kontext erfährt. Unter anderen, dass bei den 60 Hektar das APX umfasst, nur ca. 25 % davon erst erforscht sind! In den vergangen Jahren gab es einige (zum Teil spektakuläre) Grabungskampagnen, die wertvolle Erkenntnisse geliefert haben, über bestimmte Fragestellungen, die die Wissenschaftler auf diesem Weg herausfinden wollten. Unter denen war jenes Projekt das einen Nachbau eines Patrouillenbootes, das an der einstigen Limesgrenze eingesetzt worden ist. Durch die Reste, die gefunden wurden, war das überhaupt möglich gewesen! Übrigens: seit diesem Jahr gehört auch dieses Museum zum UNESCO WELTKULTURERBE niederrheinischer Limes dazu!
Trotz der Tatsache, dass ich nicht mal sagen kann, wie oft ich den APX besucht habe, gibt es bisher keine eigene Darstellung von mir auf GL… Möchte dennoch mindestens bis zum Sommer 22 damit warten, weil es einen besonderen Grund gibt, hinzufahren! Das (für gewöhnlich) alle 2 Jahre stattfindende Spektakel Römerfest „Schwerter, Brot und Spiele". Aufgrund von Corona musste es erst verschoben, danach komplett abgesagt werden. Da ist die Vorfreude um so größer!
Bei einigen anderen Museen des LVR scheint das Motte: „der Weg ist das Ziel“ im Vordergrund zu stehen! Bei zwei weiteren Freilichtmuseen gestaltet es sich besonders zäh: dem in Kommern und in Lindlar. Die Anbindung mit den Öffis ist (sagen wir mal) „unterdurchschnittlich“ (schlecht)! Hätte dieses Jahr die Gelegenheit dazu gehabt. Bei den beiden in der Eifel bestand auch noch das bekannte Problem mit dem Hochwasser, sodass ich völlig darauf verzichtet habe. Die Ziele stehen schon lange fest, doch wann sie realisiert werden, das steht auf einem anderen Blatt geschrieben!
Sie befassen sich mit dem bäuerlichem Leben und allem was dazu gehört. Wenn selbst jemand, der eher selten solche Einrichtungen aufsucht mir gegenüber bereits vor Jahrzehnten darüber geschwärmt hatte, dann ist die Neugier bei mir mehr als geweckt. Bekanntlich: Was nicht ist, kann es nur noch werden :-)!
Im Vergleich zum APX ist das Industriemuseum in Bergisch Gladbach mit seinem angrenzendem Areal recht überschaubar. Wie bei diesem steht eine detaillierte Darstellung noch aus. Muss aber erst einen Weg finden, wie ich den, leider durch einen Kartenfehler verursachter Defekt, beheben kann… Bei diesem Komplex handelt es sich um eine Papiermühle Dornbach. Es zeigt die Abläufe, die bei der manuellen Herstellung notwendig gewesen sind, bevor das ganze maschinell und automatisch im Laufe der Zeit geschehen ist. Man geht auch auf den gestiegenen Verbrauch ein, als auch was dazugehört. Ein wichtiger Aspekt, der im Fokus steht, ist auch der Mensch, wie sich die Herstellung des Papiers auf die Gesundheit, Bezahlung als auch den Wohnstandard ausgewirkt hatte. Solche historischen Arbeitsstätten bieten einem ein Spektrum an Wissenswerten, was ich bei einer solchen allgemeinen Darstellung nur punktuell benennen kann!
Wer hätte denn gedacht, dass das heute so beschauliche Ratingen der Ausgangspunkt einer ganzen „Revolution“ sein könnte! Im wahrsten Sinne des Wortes! Die dortige Textilfabrik Cromford ist eins der Museen, die ich bereits vor sehr vielen Jahren vorgestellt habe, die zu meinen Favoriten gehören! Es ist eine ganz besondere Mischung aus der harten Wirklichkeit der Textilarbeiter, die den "Spion" immer reicher gemacht haben, denn damals gab es keinen, der irgendwas reguliert hätte, weder die Vergütung, noch die Arbeitszeiten, erst recht nicht die Arbeitsbedingungen. Dem Gegenüber kann man das Gegenteil sehen: luxuriöses Anwesen der Unternehmerfamilie Brügelmann. Es ist wirklich etwas besonderes, wenn man in der Nähe sein sollte, auf jeden Fall besuchen!
Das gleich gilt für das LVR-LandesMuseum in Bonn, die sowohl erneut die Römer mit dem Mittelalter aber auch die Romantik mit der Urgeschichte! Immer wider spannend welche Themen für die Sonderausstellungen hinter diesen Mauern abgehalten werden: zuletzt standen die Knochen des Neandertalers im Mittelpunkt, dann waren die Mönche mit ihren „verrückten“ Ideen, die die Landwirtschaft und die Sicht auf die Welt geändert hatten. Als erstes habe ich vor über 15 Jahren etwas über die Skythen und ihre handwerklich hervorragenden Kunststücke erfahren. Bei einem Nomadenvolk sind Goldobjekte alles andere als selbstverständlich und vor allem in einer solchen Fülle!
Erwähnenswert ist, dass jede der Abteilungen eine z.Z. Überlebensgroße Darstellung mehr oder weniger berühmter Rheinländer zeigt unter anderen Mercator, Albertus Magnus, Heinrich Heine, Marx und Engels oder Kaiserin Theophanu. Es wird jeweils Erläutert in welchem Kontext sie hier in der Ausstellung zum jeweiligen Thema stehen. Eine kleine Reise durch die Jahrhunderte mit wechselnden Statisten, die man auf das ganze Haus übertragen kann.
Wie so häufig: die Industriegeschichte kann für eine Region, die der Ruhrpott (ja der bei LVR Dependance in Oberhausen dazugehört) einen großen Stellenwert besitzen. Bei der Anthonyhütte dort hatte sie genaugenommen ihr Beginn gehabt! Dennoch tue ich mich mit diesen Museum aus verschiedenen Gründen schwer, auf die ich dort erst eingehen werden. Es sei dennoch gesagt, dass man bei diesem reichlich Phantasie benötigt, wenn die multimedialen Darstellungen aufgrund von Corona nicht zur Verfügung stehen! Zudem aus gleichem Grund nur ein kleiner Bruchteil der Ausstellungsfläche überhaupt dem allgemeinen Publikum zugängig ist (die Räume sollen zu klein zu sein, die den „amtlichen Erdforderungen“ nicht entsprechen… Habe mich gefreut aber so…
Das Industriemuseum am Bahnhof habe ich schon mal von innen gesehen aber das liegt zu lange zurück, das ich darüber hätte schreiben können. Es ist eine weitere Hütte, bei der als erstes auf „maschinelle Veredlung“ (durch abschöpfen von Schwebstoffen / Verunreinigungen) gesetzt wurde. Für mich ist der Besuch zudem mit negativen Erinnerungen verbunden (vor allem im welchem Kontext es geschehen ist), sodass ich lieber (vorerst) auf einen weiteren verzichtet habe! Jeder kann das für sich entscheiden!
Auch, wenn Wesel und Solingen recht schnell von Düsseldorf aus erreicht werden können, habe ich die Zweigstellen dort noch nie besucht! Die Gedenkstätte / Abtei Brauweiler in Pulheim ist bis auf weiteres geschlossen. Im Sommer galt das auch für die von Überschwemmung betroffene Stadt Engelskirchen und wenn ich mich recht entsinne auch bei Euskirchen wäre es der Fall gewesen! Bei einer solchen Fülle, ist schon einiges zusammengekommen, was ich in dem Kontext vorgestellt habe! Erneut ist es sehr lang geworden! Zwischen Top bis (fast) Flop kann es sich sehr unterschiedlich darstellen. Geschmäcker sind (zum Glück) sehr individuell ausgeprägt, sodass jeder selbst entscheiden soll / kann, welche der dargestellten Adressen in Frage kommt! Insgesamt die Vielfalt sehr gut gefällt und auch, dass dort sehr spannende Ausstellungen zusammengestellt werden, passend zu den Themen, die das jeweilige Haus bietet, gehören die LVR Museen zu meinen Favoriten. Dass das kein weißer Fleck bleibt, wollte ich etwas dazu beitragen, dass das bekannter wird! Da mir noch einige „fehlen“, als auch gleichermaßen nicht alle den gewünschten Eindruck hinterlassen haben, möchte ich ein sehr solides – fast perfekt an der Stelle vergeben! Mir ist gleichzeitig klar, dass ggf. einigen das als zu „hart“ erscheinen könnte, was erneut zur „Diskussion“ stünde, auf die ich lieber verzichte und verweise auf den Spruch: jedem das seine…[verkleinern]