Bewertung 2013/ Update am Ende
Während andere bei strahlendem Sonnenschein den Mittelpunkt von irgendwo im nirgendwo suchen, suche ich den Mittelpunkt der Erdkugel, aber wo gelange ich tief in die Erde, ohne selbst graben zu müssen ?
Bin also in das Land des weißen Goldes gereist, wo ich auf Gleichgesinnte traf. Nach Begrüßung durch den Hüter der Welt des weißen Goldes wurden wir in eine Festung geführt, in der wir unsere irdische Kleidung gegen .....
Ähem .... naja ... also betraten wir... weiterlesen
eine Kaue, in der wir warme Jacken und Mäntel gegen eine blaue Arbeitsjacke und einen weißen Helm tauschten, um dann anschließend über einen Aufzug mit 8 Metern pro Sekunde in den Schlund der Erde - zunächst 500 Meter tief- in den ehemaligen Kaliabbau des Werkes Merkers, der 1993 aus wirtschaftlichen Gründen nach der Grenzöffnung eingestellt wurde, befördert zu werden.
Dort warteten offene Pritschen - LKW´s auf uns und nach der Einteilung erklommen wir diese und es ging los zu einer Fahrt auf der tiefstgelegenen Achterbahn der Welt. So wurden wir einige Kilometer gefahren bis zu einem großen Raum, in welchem uns auf einer Leinwand der Arbeitstag des Bergmannes vorgeführt wurde.
Dabei wurden sämtliche technischen Gerätschaften in Aktion gezeigt bis hin zur simulierten Sprengung eines Stollens.
Weiter ging die Reise tiefer hinab in zügiger Fahrt durch enge, kurvige und recht niedrige Tunnel. Immerhin durchziehen über 4000 km unterirdischen Straßennetzes die Region um Merkers an der Thüringisch- Hessischen Grenze. Durchweg herrschen angenehme 21 bis 28 Grad Celsius unter Tage.
Auf 800 Metern Tiefe besichtigten wir die im Jahre 1980 entdeckte Kristallgotte Merkers, die in wechselnden Farben illuminiert und mit musikalischer Untermalung ein einmaliges Erlebnis darstellt. Bis nach der Grenzöffnung Anfang der 90iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde die Existenz dieses unterirdischen Naturdenkmals, dessen Salzkristallen eine Kantenlänge von bis zu 1 m haben, von den Kalikumpel geheim gehalten.
Nach einer kurzen Erfrischungspause wurden wir sodann zu dem unterirdischen Kalibergbau Museum mit Exponaten aus mehr als hundert Jahren gebracht, wo eine Führung durch die Epochen des Kalibergbaus statt fand. Die ausgestellten Fahrzeuge durften sogar bestiegen werden.
Ein weiterer Höhepunkt war die Akkustik- und Lasershow in der unterirdischen Konzerthalle, in welcher regelmäßig namhafte Künstler auftreten.
Krönender Abschluss war anschließend die Besichtigung des sog. Goldraumes mit einer kurzen Filmvorführung. Gegen Ende des 2. Weltkrieges brachten Lkw Konvois Gold und Kunstschätze vor allem aus Berlin nach Merkers . Die Amerikanischen Soldaten staunten nicht schlecht als sie mehrere tausend Tonnen (!!!) Gold fanden.
Amüsant und sehr unterhaltsam vermittelten uns die insgesamt drei Führer viele interessante Informationen rund um den Kalibergbau in der Region.
Die fast 3 - stündige Führung war ein einmaliges Erlebnis - ganz anders erlebt man hier Bergbau als im Besucherbergwerk Pobershau, wo wir uns durch enge Gänge zu Fuß vorarbeiteten (siehe mein Bericht).
Als kleines Souvenir erhielten wir nach dem Umkleiden einen kleinen Salzstreuer. Weitere Souvenirs erhält man im Shop neben dem Foyer, in welchem sich auch die Kasse befindet.
Der Eintritt beträgt aktuell 18 ,€ für Erwachsene. Kinder und Jugendliche können das Berwerg zu ermäßigten Preisen besichtigen.
Vor oder im Anschluss kann man sich im Selbstbedienungs- Restaurant Kristal zu günstigen Preisen stärken.
Die Führungen finden ganzjährig statt , von April bis November dienstags bis sonntags um 9.30 und 13.30 Uhr und in der Zeit von Dezember bis Ende März findet sonntags nur um 13.30 Uhr eine Führung statt, sonst bleiben die Zeiten gleich.
Außerdem werden Mountainbiketouren angeboten und es gibt einen unterirdischen Klettergarten.
Auch für private Events, wie z. B. Hochzeit und Firmenevents können Räume bzw. Säle unter Tage gebucht werden
Eine telefonische Reservierung vorab ist unbedingt zu empfehlen. Kinder unter 10 dürfen leider an der Grubenfahrt nicht teilnehmen.
Auch Personen, die unter Alkoholeinfluss stehen, dürfen an der Grubenfahrt nicht teilnehmen.
Barrierefreiheit ist ebenfalls leider nicht gegeben. Insoweit verweise ich auf meinen Bericht nebst ausführlicher Bilddokumentation in der Fotostrecke.
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Update Januar 2017
Meine Tochter hat mich beauftragt, Karten zu bestellen.
Der aktuelle Preis für die Besichtigung im Rahmen einer Gruppenführung beträgt jetzt 26 € , mit Ermäßigung 21 €.[verkleinern]