Es ist toll festzustellen, dass trotz das wir nach so langer Zeit dort, bei unserem Aufenthalt in Nürnberg, sich nur wenig geändert hatte! Da kann ich bestätigen, dass es weiterhin leckere Gerichte gibt, die auch noch großzügig bemessen sind! Es bleibt bei der vollen Zustimmung: mehr am Ende ;-)!
Nach der Pleite mit dem Raubritter, entdeckte ich wenige Meter weiter diese böhmische Gaststätte - Kaiserburg, ich war skeptisch, denn wenn ein Lokal so überteuerte Preise hat, dann ist es nicht... weiterlesen
selten bei allen anderen im Umkreis genau der Gleiche der Fall! Zum Glück war doch die Neugierde größer, als die hier angebrachten Vorhalte und Hunger hatten wir auch schon, denn wir waren schon viele Stunden in der Sebalder Altstadt unterwegs gewesen!
Auf den Aufstellern wurde auf die Tagesgerichte hingewiesen, alles hörte sich schon sehr lecker an: Biergulasch, unterschiedliche Schnitzelvariationen, Knödel und so vieles mehr... Also nichts wie rein.
Schon beim betreten des Lokals ein Waw-Effekt, denn es wirkte in keinster weise, wie eine 08/15 Kneipe, die es massenweise gibt, sondern schon beim ersten Blick wie (Ur)Großmutters Wohnzimmer aus der vorletzten Jahrhundertwende: teure Tapeten (die leider an einigen Stellen abblätterten), es hatte den Charme einer K&K Wohnung, die man sich gut in Prag oder in dem nahen Pilsen vorstellen kann. Manche könnten es aufgrund der auffälligen Farben (bordeauxrot und Gold) als kitschig abtun, doch das ganze Ambiente hat gestimmt.
Mein Freund strahlte auch, denn es gab das passende Getränk zur der Biersoße: Dunkelbier STAROPRAMEN (3,10€ /0,5 l) das ist für diese Lage mehr als günstig, das gilt auch ebenfalls für unsere Hauptgerichte. Diese kann man in zweierlei Portionsgröße bestellen: 1/2 und volle. Natürlich hat sich mein Freund für die zweite Version vom Schweinsbradl (Schweinebraten vom Jungtier mit Dunkelbiersoße, Preiselbeeren und einem Hefeknödel, sowie süß-sauer eingelegtem Weißkohl). Für mich kam es wegen des drin enthaltenen Kümmels nicht in Frage, doch der Preis von gerade 8,60 € für eine ordentliche Portion sprach dafür, dass es sich hier keineswegs um eine Tourifalle handelt.
Meine (bereits unter dem Foto) beschriebener Putenspieß, der mit Käse überbacken wurde, war wie alle Fleischgerichte wunderbar weich und zerging wunderbar auf der Zunge. Als Beilage konnte man zwischen Pommes und Bratkartoffeln entscheiden, mir stand schon nach dem erstgenannten, denn es sollte nur mit Speck zubereitet werden. Die Portion war so groß (auf dem Teller und Foto sieht es wirklich harmlos aus), dass ich es kaum geschafft habe. Der Preis ließ nicht nur mich jubeln, denn der Betrug gerade 10,50€ !
Wenn ich ehrlich sein soll, sind wir mehr als froh, dass es bei der Konkurrenz nicht geklappt hatte, denn hier hat fast alles gepasst, das Ambiente mit Bildern von Mucha und Stadtansichten von Prag und natürlich auch einem Portrait von Kafka, die als Blickfang dienten. Die Portionen sprechen auch für diese Gaststätte. Die Toiletten befinden sich außerhalb des Gastraumes und sind auch OK. Auch die Wartezeit fanden wir angemessen, da kann ich nur die beste Note dafür geben!
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Update Februar 2019
Es stand schon vorher fest, dass wir auf jeden Fall "Die Kaiserburg" in Nürnberg erneut besuchen werden! Aus unserer Sicht ist es immer ratsam ein Tisch zu reservieren, denn es wird sehr besucht.
Als erstes fiel uns auf, dass (wie man es sich denken kann) die Preise nicht mehr die selben geblieben sind, wie sie sich vor Jahren dargestellt hatten. Im Schnitt liegen sie im unterem 2-Stelligem Bereich. Für mein "Zigeunerschnitzel" (kann man in 2 verschiedenen Größen ordern) waren 11,90 € fällig. Mein Partner hat sich für den böhmischen Sauerbraten mit Rind und Knödeln für 13,90 € entschieden. Von der Menge war es erneut kaum zu schaffen! Es ist dann besser, wenn der Hunger nicht so groß sein sollte, die kleine Portion zu wählen, die jeweils 2-3 € günstiger ausfällt. Was weniger toll aus meiner Sicht ist, dass zu den Gerichten KEIN Beilagensalat serviert wird, wie es sonst der Fall ist :-/. Das hätte ich mir anders vorgestellt!
Eine weitere Besonderheit, die wir erst jetzt entdeckt haben, war der wunderschöne Gewölbekeller! Die Atmosphäre war einfach beeindruckend. Zum Glück gab es dort noch freie Plätze, denn sonst hätten wir "etwas" vermisst. Die Bilder sprechen wohl für sich! Leider ist dieser Bereich nur über eine steile Treppe erreichbar, doch das hat sich aus meiner Sicht wohl gelohnt!
Wie wir ebenfalls feststellen konnten, gab es in der Zwischenzeit einen Pächter / Besitzerwechsel. Ich habe es schon vermisst von den netten Leuten mit dem typischem "böhmischem" / tschechischem Akzent begrüßt und bedient zu werden. Ein wenig schade, doch das läßt sich nicht ändern...
Weiterhin (auch wenn man wie wir unten drunter sitzt) befindet sich die einzige Toilette in Flur VOR der eigentlichen Gaststätte!
Kann es, falls man auf deftige Hausmannskost aus dem beliebten Nachbarland steht, (mit kleinen Abzügen) weiterhin empfehlen! Da kehren wir (in nicht absehbarer Zeit) gerne erneut wieder! Eure Kulturbeauftragte[verkleinern]