Pannekauken Schwaierte ist eine alte mundartliche Bezeichnung für die Stadt Schwerte. Da stellt sich natürlich die Frage, wie kam es zu diesem seltsamen Namen?
1243 erhielt Schwerte vom Grafen Adolf I. von der Mark die Stadtrechte und damit die Erlaubnis, die Stadt mit Schutzmauern zu umgeben, was für die Bürger Sicherheit bedeutete. Handel und Handwerk entwickelten sich und führten die Stadt zu immer mehr Reichtum.
Doch plötzlich ging es bergab, räuberische Überfälle brachten Zerstörung... weiterlesen
und Elend mit sich, Brände und Seuchen (Pest, Rote Ruhr) taten ihr übriges. Dann kam wegen fehlenden Saatgutes auch noch Hungersnot dazu. Die Schwerter Frauen (wo waren die Männer?) gaben aber nicht auf. Auf den schlechteren Böden bauten sie Kartoffeln an, auf den besseren Raps, um daraus das wertvolle Rüböl herzustellen.
Der Sage nach erfanden sie dann die Verarbeitung der Kartoffeln zu Pannekauken (Kartoffelpfannekuchen oder Reibekuchen), und konnten so viele Menschen vor dem Hungertod bewahren. Warum in anderen Gegenden Mehlpfannekuchen den Namen tragen, ist mir nicht bekannt.
An diese Sage wollten Schwerter Nachbarschaftsvereine (http://de.wikipedia.org/wiki/Schwerter_Schichtwesen) erinnern und ein Denkmal für die Frauen errichten. Nach dem Entwurf des Oberschichtmeisters Max Ewald (also keines Künstlers) wurde dann die Pannekaukenfrau geschaffen und 1984 auf dem Cava-dei-Tirreni-Platz an der Ostenstraße aufgestellt.
Bei den Schwerter Bürgern soll diese Bronzefigur ein großer Erfolg sein. Das kann man nachvollziehen, denn die Darstellung einer 'properen' Dame wirkt sehr sympathisch. Es handelt sich um eine Frau mittleren Alters in einem bodenlangen Kleid, über dem sie eine Schürze und darüber noch eine langärmelige Jacke trägt. Ihr Haar ist im Nacken zu einem Knoten zusammengesteckt, und in ihren Händen hält sie eine Pfanne mit drei Pannekauken. man sieht also ein sehr traditionelles Frauenbild, das nur durch die dazugehörige Sage gewinnt.[verkleinern]