Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation

Neueste Bewertungen für Steinhöfel

  1. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Wie über alle Dörfer und Städte der Region rollte im Frühjahr 1945 die Kriegswalze über Steinhöfel (30 km östlich von Berlin, 30 km nordwestlich von Frankfurt/O) hinweg, lag das Dorf doch auf dem direkten Weg der sowjetischen Offensive auf die Reichshauptstadt Berlin. In Folge der Kämpfe lagen unzählige deutsche und sowjetische Kriegstote auf Feldern, in Wäldern und Ortschaften.

    Die Rote Armee handelte meist pragmatisch und bestattete ihre Gefallenen gerne mitten auf Dorfplätzen. So auch in Steinhöfel, wo sich der kleine sowjetische Soldatenfriedhof mit Ehrenmal auf dem Dorfanger zwischen Kirche und Schloss befindet. Zunächst nur für Gefallene aus Steinhöfel und Umgebung angelegt, wurden später auch gefallene Rotarmisten aus umliegenden Dörfern hierher umgebettet.

    Heute haben 76 gefallene Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere der Roten Armee in Steinhöfel ihre letzte Ruhe gefunden. Die Kriegsgräberstätte ist allerdings mehr ein anonymes Massengrab. Nur sehr wenige Grabsteine geben einzelnen hier Beigesetzten einen Namen.

    In der Mitte des kleinen eingezäunten Areals steht das einfache obeliskartige, von einem Sowjetstern bekrönte Ehrenmal auf einem zweistufigen Sockel. Es trägt 2 Inschriftentafeln auf deutsch und russisch mit identischen Texten:
    „Ruhm und Ehre
    den Sowjet Soldaten,
    die im Kampf gegen
    den Faschismus
    1941-1945
    gefallen sind“

    Fazit: Sowjetische Kriegsgräberstätte, leidlich gepflegt und leider von Maulwürfen teilweise umgegraben.

    geschrieben für:

    Friedhof in Steinhöfel Kreis Oder Spree

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    11.
  2. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Es ist leider ein Erbe der atheistischen DDR und der Landflucht nach der Wende, daß es den Kirchengemeinden in den neuen Bundesländern an Mitgliedern und der Kirche an Mitteln fehlt, um die vielen Dorfkirchen zu erhalten. So haben sich vielerorts Fördervereine gegründet, die sich um das kirchenkulturelle und –geschichtliche Erbe kümmern. So auch in Steinhöfel (30 km östlich von Berlin, 30 km nordwestlich von Frankfurt/O), wo sich der 2008 gegründete überkonfessionelle „Förderkreis Dorfkirche Steinhöfel e.V.“ um den Erhalt der Dorf- und ehemaligen Patronatskirche kümmert, deren Geschichte bis etwa 1250 zurück reicht.

    Der Verein hat es sich auf seine Fahnen geschrieben, die den Dorfmittelpunkt bildende Kirche zu erhalten, zu sanieren und zu restaurieren. Dafür werden Spenden gesammelt und Benefizveranstaltungen durchgeführt. Zusammen mit der Kirchengemeinde konnte von 2012 bis 2015 eine Grundsanierung zum Erhalt des vom Verfall bedrohten Kirchenbaus durchführt werden. Auch Teile der z.T. barocken Ausstattung wurden restauriert. Noch sind aber längst nicht alle Arbeiten abgeschlossen.

    Förderkreis und Kirchengemeinde bemühen sich auch, die Kirche für Besucher außerhalb von Gottesdiensten und Veranstaltungen für interessierte Besucher zu öffnen.

    Am Tag des offenen Denkmals 2016 bewirteten Förderkreis und Kirchengemeinde die Kirchenbesucher mit kostenlosem Kaffee und selbstgebackenem Kuchen und führten Besucher sachkundig durch die Kirche. Spenden wurden und werden gerne und dankbar angenommen.

    Fazit: 5 Sterne für soviel ehrenamtliches Engagement.

    geschrieben für:

    Vereine in Steinhöfel Kreis Oder Spree

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Schroeder Danke fürs Miterleben lassen.
    Auch postalisch.
    Langsam bekomme ich ein schlechtes Gewissen.... ;-)
    bearbeitet
    Ausgeblendete 13 Kommentare anzeigen
    eknarf49 Ein schöner Bericht, ansatzweise gibt es ähnliche Bestrebungen auch hier, denn die Kirchen scheinen publikumswirksame Objekte lieber zu fördern als kleinere. Und noch einmal vielen Dank. bearbeitet
    Sedina Einerseits schließe ich mich Schroeder an.

    Andererseits wundere ich mich nach der Diskussion um die Limburger Bischofsresidenz darüber, dass die Kirchen die Chuzpe haben, den Erhalt so schöner Orte vom Eingang von Spenden abhängig zu machen.

    Danke für den interessanten Bericht und Glückwunsch zum Grünen Daumen.
    bearbeitet
    Schroeder Die Brüder und Schwestern im Osten haben ja mehr Kirchenmäuse als zahlende Mitglieder....
    konniebritz Toll beschrieben! Glückwunsch zum verdienten grünen Daumen!

    @Sedina: Kirchengemeinden, gleich welcher Konfession, sind sich oft für nichts zu schade, wenn es um Geld geht. Geschäftstüchtig sind sie alle.

    Dabei sind gerade die kleinen brandenburgischen Dorfkirchen sehenswert. Es gibt die Aktion "offene Kirche", meist am Wochenende nachmittags, wo man die schönen Kirchen besichtigen kann.
    bearbeitet
    Sedina @Schroeder: wenn die zahlenden Mitglieder im Osten fehlen, dann muss es eben einen Kirchenländerfinanzausgleich geben.
    Puppenmama Und wieder mal danke für einen klasse Bericht.
    Herzlichen Glückwunsch zum verdienten grünen Daumen.

    bestätigt durch Community

    12.
  3. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Das deutsche Kriegerdenkmal steht auf dem Dorfplatzes von Steinhöfel (30 km östlich von Berlin, 30 km nordwestlich von Frankfurt/O) gegenüber der Kirche.

    Vermutlich wurde das Denkmal verwendet, daß ursprünglich für die Gefallenen des 1. Weltkrieges errichtet wurde. Das auf einem niedrigen Sockel stehende pyramidenstumpfförmige Denkmal endet in bogenförmigen Abschlüssen und wird bekrönt von Etwas, was ich nicht zu deuten vermag:
    Auf einer kurzen Säule ruht ein rundes Ding, das an einen henkellosen Topf oder vielleicht an eine Panzermine erinnert.

    3 der 4 Seiten tragen Inschriftentafeln:
    „Die Toten mahnen uns – 1914-1918 / 1939-1945“
    „1914-1918 Zum Gedenken an die 32 Gefallenen aus Steinhöfel. Gefallen sind 1.800.000 Deutsche“
    „1939-1945 Zum Gedenken an die 47 Kriegsopfer aus Steinhöfel. Opfer des Krieges wurden 6.500.000 Deutsche“

    Die Tafeln in der heutigen Form wurden nach 1989 angebracht.

    Fazit: Denkmal für die Weltkriegstoten aus dem Ort und aus dem Deutschen Reich.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Kultur in Steinhöfel Kreis Oder Spree

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    13.
  4. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Fast hätte ich den Felsbrocken am Rand des Dorfplatzes von Steinhöfel (30 km östlich von Berlin, 30 km nordwestlich von Frankfurt/O) übersehen. Dabei steht er als Gedenkstein für eine regionale Geschichte aus dem späten Mittelalter.

    Damit auch Auswärtige wissen, worum es geht, trägt der Stein eine erklärende Inschriftentafel, die auch Grundlage des nachfolgenden Textes ist.

    Schon Anfang des 16. Jahrhunderts hatte das Dorf eine Gastwirtschaft. Nicht anders als heute, wo Restaurants an bestimmte Brauereien gebunden sind, war auch der damalige Schankwirt Kersten eigentlich rechtlich verpflichtet, sein Bier aus dem 12 km Luftlinie nördlich von Steinhöfel gelegen Müncheberg zu beziehen. Er bevorzugte allerdings die Bierbrauer im benachbarten, nur 7 km Luftlinie entfernten südwestlichen Fürstenwalde.

    Darüber waren die Müncheberger derart empört, daß sie den Steinhöfeler Schankwirt 1516 kurzerhand entführten und ohne Gerichtsverhandlung aufhängten. Diese Selbstjustiz fand nun wiederum Bischof Dietrich v. Bülow als Landesherr von Lebus-Fürstenwalde nicht so toll.

    Er legte gegen die Müncheberger Beschwerde bei deren Landesherren, dem Kurfürsten Johann I. Nestor v. Brandenburg ein. Als Strafe und Buße wurde Müncheberg dazu verdonnert, ein Sühnebild für die Kirche zu stiften, den hingerichteten Schankwirt in der Kirche beizusetzen und Weideland an das Bistum Lebus-Fürstenwalde abzutreten.

    Fazit: Interessante, filmreife Story. Der Stein ist eher unscheinbar.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Steinhöfel Kreis Oder Spree

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Ausgeblendete 7 Kommentare anzeigen
    Puppenmama Auch hier danke für Deinen tollen und informativen Bericht.
    Mein Geschichtsbuch wird sich freuen.
    eknarf49 Wie gut, dass Geschäftsleute und Kunden heutzutage ein wenig phlegmatischer sind und eher niederschmetternde Bewertungen schreiben statt handgreiflich zu werden.
    grubmard @eknarf: Bewertungen können die Hinrichtungen des Internetzeitalters sein!!
    eknarf49 @grubmard - das Wort niederschmetternd hatte ich an Stelle von vernichtend gewählt, weil bei manchen ja auch Form und Sprache des Textes berücksichtigt werden müssen. (Deine ist damit aber nicht gemeint, und das weißt du auch.) ;-D bearbeitet
    opavati® Mir gefallen Deine didaktischen Erklärungen immer ausgezeichnet. ;-) golocal bildet. bearbeitet
    grubmard Stimmt, manche Schriftsätze hier sind selbst bei positiver Aussage geschäftsschädigend für die bewertete Location.

    14.
  5. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von mhgruen

    Diese Kirche ist eine echte Templer Kirche.
    In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts hat der damalige schlesische Herzog Heinrich I., unter anderem die Tempelritter ins Land geholt und ihnen Land übertragen. Der Templerorden gründete die Komturei Lietzen und Tempelberg, das erstmals 1244 urkundlich erwähnt wurde.
    Der Förderkreis Tempelberger Kirche hat erheblich zur bisherigen Sanierung der Kirche beigetragen.

    geschrieben für:

    evangelische Kirche in Tempelberg Gemeinde Steinhöfel Kreis Oder Spree

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    15.
  6. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Vielen Lieben Dank für das tolle Gespräch! Es hat mir sehr geholfen und mir wieder neuen Mut gemacht. Alles gut erkannt ohne das ich vorher was erzählen musste. Einfach klasse. Ich melde mich bald wieder!

    Danke und bis Bald
    Karin

    geschrieben für:

    Esoterik in Steinhöfel Kreis Oder Spree

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    16.
  7. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von erden70

    via iPhone


    Super Bedienung freundliche Gesichte durchgehen warme Küche leckeres Essen
    Und original italienische Eis

    geschrieben für:

    Cafés / Bistros in Heinersdorf Gemeinde Steinhöfel Kreis Oder Spree

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    17.