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  1. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    4. von 10 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Hier habe ich in vielen Jahren schon so manche Pizza (gut) oder Pasta (sehr ordentlich) vertilgt, oft tagsüber, meistens auf die Schnelle. Leider.

    In den letzten Jahren genieße ich es richtig, wieder in Hof zu sein. Und deshalb nehme ich mir Zeit für alles, sogar fürs Essen. Mindestens einmal bin ich dann zu Gast hier, habe auch schon Freunde und Kollegen mitgebracht, die ebenfalls zufrieden waren. Anlässlich eines späten Abendessens habe ich schließlich die prima Salatkompositionen entdeckt - genau das Richtige nach einem langen Tag und vor einem kurzen Schlaf.

    Schon der Beilagensalat war immer sehr lecker, was vor allem an der Vinaigrette liegt, die sehr frisch und fein schmeckt. Sie ist vermutlich (hoffentlich!) selbstgemacht. Mein Favorit ist allerdings der große Salat mit gebratenen Putenstreifen. Eine Umbestellung auf die vegetarische Variante für meine Begleitung war kein Problem. So eine frische Vielfalt an Zubehörteilen habe ich in einem eigentlich eher einfachen Restaurant wie diesem selten - und vor allem selten so gelungen erlebt: verschiedene Salat- und Gemüsesorten, Käse, Kräuter, Orangenschnitze und... und...und. Dazu die köstliche selbstgemachte Vinaigrette! Zur riesigen Portion wurde knuspriges, warmes Weißbrot gereicht. Jedenfalls beschloss ich, angesichts dieses Salaterlebnisses fürs erste Pizza und Pasta links liegen zu lassen, wenn ich abends hier bin. Was Leichtes zur Nacht ... eigentlich eine gute Idee!

    Das Restaurant ist bei Jung und Alt sehr beliebt. Reservierung empfohlen!

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Pizza in Hof an der Saale

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    51.



  2. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. von 3 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Böswillige Kreaturen behaupten, die Region Nordhessen ließe sich lediglich mit Brandenburg vergleichen, was die Klotzköppigkeit der Eingeborenen und ihre von Natur aus maulige Einstellung allem Neuen gegenüber betrifft. Und das war jetzt sehr liebenswürdig ausgedrückt. Derartige Vorurteile kann ich nicht nachvollziehen, vielmehr glaube ich daran, dass alle Menschen prinzipiell gleich sind, demzufolge auch Nordhessen und Brandenburger. - Man merkt: Ich neige dazu, stets das Gute im Menschen zu sehen.

    Dies erscheint mir schon deshalb sinnvoll bzw. als eine Art Selbstschutz, weil ich sozusagen Kernbrandenburgerin bin. Einen Großteil meines Lebens verbringe ich damit, anderen zu zeigen, dass nicht alle Berliner arrogante Stiesel ("Ismir zu ostich/Ismir zu wessi/Ismir zu blöd!"), ignorante Banausen ("Der sieht aber toll aus, der frische Safran in dem Blumentöpfchen!") oder asoziale Prolls sind ("Ick rooche, woot mir passen tut! Ihr seid ja alle sooo spießich hia!").

    Der Nordhesse/die Nordhessin toppt jedenfalls problemlos alle Brandenburgerinnen und Brandenburger. Hier gibt es noch "Fremdenzimmer" und "Fremdenverkehr". Und das ist genauso gemeint, wie es sich anhört. Man mag keine Fremden.

    Umso größer meine Begeisterung, als wir ins "Moritz" kamen. Wir wurden herzlich (!) empfangen. Von einer offenbar einheimischen und dennoch gut gelaunten (!) Servicekraft und von ihren ebenfalls mit unerwartet freundlichen Gesichtern herumlaufenden Kolleginnen und Kollegen. Sie waren alle so nett, dass ich beinahe zusammengezuckt wäre. VIP-Treatment in der Provinz? Sowas gibt es nicht in Brandenburg ("Ihr kommt wohl aus Berlin? West oder Ost?") und in Nordhessen ("Sie sind wohl nicht von hier?").

    Aber das "Moritz" ist toll, und zwar in jeder Beziehung. Sonst findet man in dieser erbarmungslos hinterwäldlerischen, aber landschaftlich reizvollen Gegend öfter mal Lokalitäten, in denen man um 13.45 Uhr mehr oder weniger diskret darauf hingewiesen wird, dass die Küche "eigentlich!" schon geschlossen ist. Die Gewährung einer weiteren warmen Mahlzeit käme mithin einem Almosen gleich. Demzufolge wird deutlich sichtbare Demut gepaart mit tiefer Dankbarkeit erwartet, damit die nölige Servicekraft mit dem müde herausgequälten Satz "Ich frag dann mal in der Küche ..." verschwindet, um dann unter dem frenetischen Jubel der wartenden Gäste mit den erlösenden Worten: "Ja, geht gerade noch", zurückzukehren. Aber im "Moritz" gibt es - man glaubt es kaum - durchgehend warme Küche! Und dazu noch ganz selbstverständlich, ohne Bittebitte.

    Nicht nur der Service ließ mich zum Fan werden, nee: Auch das Angebot konnte in Qualität und Preis überzeugen. Ein leichtes Mittagessen war angesagt. Also für zwei eine Portion "Ahle Worscht", hier genannt: "Carpaccio von der scharfen Alten". In dieser Formulierung zeigt sich zudem ein für nordhessische Verhältnisse ungewöhnlicher Willen zum Humor. Vor allem aber schmeckte die Wurst ziemlich gut, sie war üppig dekoriert, sehr gutes Öl verband sich mit Kräutern zu einer wohlschmeckenden und elastischen grünlichen Soße. Zusammen mit gutem Brot ein schöner, rustikaler Auftakt zum Mittagessen.

    Anmerkung: In Nordhessen esse ich zwanghaft "Ahle Worscht" (alte Wurst). Das ist eine luftgetrocknete Mettwurst. Sie schmeckt überall anders und überall sehr gut! Die Ahle Worscht, gern auch aus geheimen Quellen, ist für jeden nordhessischen Haushalt inkl. Gastronomie ein echtes Lebensmittel, etwa so wichtig wie Wasser - Nordhessen, die es nicht regelmäßig zu sich nehmen, verkümmern und sterben eines schrecklichen Todes.

    Der aufmerksamste Ehemann aller Zeiten entschied sich zum Hauptgang für die Kartoffel-Pilz-Pfanne. Serviert wurde eine wahre Köstlichkeit: kugelige, schmackhafte neue Kartöffelchen, in der Schale gegart und mit frischen Champignons leicht angebraten, eine offenbar selbstgemachte, würzige Schmandcreme dazu. Lecker und preiswert! Ich nahm den Flammkuchen, hier die Gemüsevariante mit warmem Schmand. Das Gemüse war frisch und hatte Biss. Ein bisschen zurückhaltend gewürzt, aber wozu gibt es Salzstreuer? Insgesamt eine große Portion, von Geschmack und Preis (5,90) sehr akzeptabel und überaus üppig.

    Um uns herum herrschte an diesem Freitagmittag lebhaftes Treiben. Einheimische, Touristen (Fremde!), Jüngere, Ältere - das "Moritz" hat sich zum beinahe weltstädtischen Treffpunkt entwickelt. Kein Wunder! Direkt im Stadtzentrum, im alten Rathausgebäude, gibt es ein richtig tolles Angebot: regional, bodenständig, saisonal, nur gelegentlich mit verzeihlichen Zugeständnissen an den Modegeschmack. Bei schönem Wetter kann man draußen sehr bequem sitzen, drinnen ist es ein bisschen verwinkelt, mit alten Fachwerkpfeilern, behutsam restauriert und daher gleichzeitig gemütlich und modern. Alles wird abgedeckt: Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen, Abendessen, Snacks, Cocktails. Dazu Sonderangebote, vermutlich zur Ankurbelung des eher schütteren Rotenburger Nachtlebens: Von 20.00 bis 22.00 Uhr kosten monatlich wechselnde Cocktailangebote nur 4,50 Euro.

    Wir sind Stammgäste, auch wenn wir nur zweimal im Jahr hierherkommen.

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Eiscafés in Rotenburg an der Fulda

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    52.

    Tikae Liebe Schlorrndorf dieses Ländergehakel verfolge ich seit ich hier bin :)))
    Da gab es schon so manche gereizt geschüttelte "Pfauenfeder" , aber mindestens genau so viel Spass . Sehr amüsant verpackt in deiner Bewertung , ich musste lachen .:)))
    Ausgeblendete 8 Kommentare anzeigen
    Schlorrndorf Vielen Dank für die Blumen bzw. den Daumen und die Komplimente - ich freu mich! Und wenn ihr ein bisschen drüber lachen könnt: umso schöner!
    jimso Wer zweimal im Jahr dieses von Dir so toll beschriebene und mit einer gehörigen Portion Humor genannte Lokal besucht, und das noch von hunderten KM entfernt, darf sich zu Recht ( so glaube ich) auch Stammgast nennen dürfen. Dein Bericht ist zu 100% eines GD würdig. Ich habe mich köstlich amüsiert.
    Nike Köstlichst amüsiert habe ich mich jetzt darüber wie du meine Heimat und die Menschen dort charakterisiert hast. Besser hätte ich es nicht gekonnt- mehr noch, nicht annähernd so gut !! Ich grinse von einem Ohr zum anderen.Nun ist der Grüne Daumen also verdienter Maßen in Rotenburg an der Fulda gelandet.
    Eine weitere Milieustudie zu Waldhessen ist übrigens unter Lullusfest/ Bad Hersfeld zu finden. ;-)
    Sir Thomas Schon wieder Sie ! Bei mir stapeln sich erneut die ungelesenen Geo Hefte und du bist schuld, O mit Witz und Sprachfertigkeit begnadete Schlorrndorferin.
    mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
    Schlorrndorf Dann wünsche ich eine schöne Belohnung und schicke herzliche Grüße ins Nordhessische!
    Nike Danke Schlorrndorferin, das war ein klasse Tipp von dir. Fünf Sternchen plus Herz für dich! :-)
    Bericht folgt!


  3. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. von 3 Bewertungen


    Familienfeste sind toll: Man trifft Menschen, die man mag und die einen ebenfalls mögen, und ganz nebenbei kann man auch noch gut essen. So wie hier an der Heerstraße, wo das ehemalige Waldhaus seit einigen Jahren in neuem Glanze erstrahlt und mediterrane Atmosphäre an den Scholzplatz bringt.

    Seit drei Jahren gibt es hier nämlich eine frische italienische Küche mit regionalem sardischen Bezug, wobei die Betonung auf "frisch" und "italienisch" liegt und weniger auf "sardisch". Vielleicht liegt es am konservativen Umfeld, dass es hier eher italienische Standards als sardische Spezialitäten gibt. Und dabei esse ich so gerne Bottarga oder sardisch Buttariga, den Fischrogen von der Meeräsche, der gesalzen, getrocknet und in dünne Scheiben geraspelt so köstlich zur Pasta schmeckt. Naja, vielleicht später mal! Aber die italienische Küche ist vielseitig genug, und das, was hier geboten wird, ist wohlschmeckend, gut abgeschmeckt und frisch. Und darauf kommt es schließlich an!

    Ich entschied mich zum festlichen Anlass für ein Angebot von der Tageskarte: köstliche, zarte Seeteufelmedaillons in Weißweinsauce mit Kapern und tollem Blattspinat. Der Beilagensalat kam dankenswerterweise vorab, er war von seltener Güte - inklusive Sonnenblumenkernen, Möhrchen, Rucola und selbstgemachter Vinaigrette. Die Familie ergötzte sich an Kalbsleber, an frischem Lachs und Rumpsteak und äußerte sich ohne Ausnahme sehr positiv. Ich trank hinterher noch ein Gläschen sardischen Weins und war glücklich. Der Service präsentierte sich aufmerksam und sehr freundlich.

    Wir hatten einen schönen Abend an der Heerstraße und haben uns vorgenommen, hier recht bald wieder einzukehren.

    geschrieben für:

    Italienische Restaurants / Veranstaltungsräume in Berlin

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    53.

    konniebritz Da hast Du aber Glück mit Deiner Familie - bei unseren Familientreffen könnte ich das so nicht sagen...
    Schlorrndorf Wir sind einfach gern zusammen. Und inzwischen weiß ich natürlich auch, was wir für ein Glück haben, dass wir uns so gut verstehen. Ist echt nicht selbstverständlich!


  4. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. von 4 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Das war eine kleine Sensation im Kiez: ein Geschäft für Wildfleisch, frisch aus Brandenburg, also aus natürlichem Lebensraum. Der Laden am oberen Ende der Großbeerenstraße (Ecke Stresemannstraße) bietet küchenfertiges Wild vom Jäger aus dem Umland sowie Lammfleisch vom Wanderschäfer. Dazu gibts fachkundige Beratung - auf Wunsch auch Rezepte!

    Man kann aus der Frischetheke wählen: Wildfleisch ist immer vorrätig, meist in Packungen ab 1 Kilo. Es gibt Wildschweinschinken und Rehschinken am Stück, oft auch Wurstspezialitäten - alles sieht sehr appetitlich aus und wird zu zivilen Preisen verkauft. Das sind auch alles schöne und originelle Mitbringsel, wenn man mal zum Essen eingeladen ist. Vom Wildschwein gibt es recht preiswertes Gulasch, aber auch Keule und Rücken zum Schmoren und Braten. Ebenso Fleisch vom Rotwild.

    Im Winter gibt es auch Fasan. Darauf freue ich mich besonders, denn der Fasan ist bekanntlich ein traditionelles Berliner Festtagsgericht. Ich hatte erst einmal die Gelegenheit, so ein Vöglein zu essen. Köstlich!

    Zum Probieren habe ich bei meinem ersten Besuch hier die Wiener Wildwürstchen mitgenommen oder besser gesagt: wilde Wiener. Die schmeckten sehr gut auf Grünkohl, sehr saftig und knackig, ohne diesen merkwürdigen Wienergeschmack, der einen oft noch stundenlang begleitet, dafür mit einem sehr zarten Fleischaroma. Eine preiswerte und schmackhafte Mahlzeit!

    Nicht wundern: Die Ware wird abgepackt und häufig in größeren Mengen oder mit Gewicht ab 1 bis 2 Kilo, also z. B. als ganze Keule, Rücken verkauft, denn es handelt sich nicht um einen Fleischer! Würstchen und Gulasch gibt es in kleineren Mengen. Selbstverständlich kann man hier auch bestellen, dann erhält man auf Wunsch auch kleinere Mengen. Oder größere. Also, wer schon immer mal ein Wildschwein auf den Grill legen wollte ...

    Manchmal gibt es ein Imbissangebot. Hier habe ich schon eine sehr leckere Wildgulaschsuppe gegessen, die der Patron selbst gekocht hat. Ich finde das Geschäft an sich sehr interessant, für mich war es ein spannender Aspekt, dass beispielsweise Wildfleisch - saisonal, regional und automatisch Bioqualität - mit das Vernünftigste ist, was man als Fleisch essen kann. Der freundliche Inhaber ist gern bereit, Informationen zu liefern. Beispielsweise weiß ich von ihm, dass Wildfleisch nicht mehr den typischen Wildgeschmack hat, wie er früher üblich war. Deshalb schmeckt mir Wild inzwischen sehr gut.

    Selbst wenn ich nur recht selten hier einkaufe, finde ich, dass dieses Geschäft mit den ungewöhnlichen Öffnungszeiten eine tolle Bereicherung ist.

    geschrieben für:

    Fleischereien / Naturwaren in Berlin

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    54.

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    carlossa Klasse Bewertung, ich schließe mich Herrn Amsel an, hier gehört unbedingt eine "Begrünung" her!
    opavati® ... und warum hat das Wild nicht mehr den früher so typischen Wildgeschmack?
    Nike Dahin "wandern" also die in der wildreichen Brandenburgischen Region totgefahrennen Wildschweine ... ;-)
    Ein gewohnt toller Beitrag , schlorrndorf. Der ruft nach der "letzten Äsung" in Form eines Daumens!
    Nike Herzlichen Glückwunsch zur verdienten "letzten Äsung"!
    Tikae Aber bitte nur vom Wild .Und nicht von Schlorndorf :)))))
    Glückwunsch , sehr gelungene Bewertung !
    Schlorrndorf Also: Der typische Wildgeschmack ist weg, weil das Wild nicht mehr so lange (mit Fell und Innereien) abhängt wie früher. Was man als "Hautgout" bezeichnet hat, war nicht nur sehr streng, sondern streng genommen Fäulnisgeruch (bäh!) und ist daher vollkommen zu Recht aus der Mode gekommen. Deshalb muss man Wildfleisch auch nicht mehr tagelang einlegen, um diesen Geruch zu mildern, sondern man kann das Fleisch einfach ganz normal verarbeiten.


  5. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    3. von 7 Bewertungen


    Grundsolide und preiswert präsentiert sich hier die schnelle Küche: Backfisch mit extra viel Krautsalat - 4,50. Der Fisch war okay, ohne besondere Vorkommnisse, aber auch keine Beleidigung der Geschmacksnerven, Krautsalat ebenso. Die Dame an der Imbisstheke ist relativ flott und um Freundlichkeit bemüht.

    Im Imbissbereich gilt: Selbstbedienung. Für Speisen und Getränke muss man sich an getrennten Ständen anstellen, deshalb haben wir diesmal auf Getränke verzichtet. Die Tische für die SB-Gäste sind vom Restaurantbereich getrennt. Trotzdem sitzt man ganz gut.

    Im Restaurant habe ich schon mehrfach sehr gut gegessen, ein paar Mal sogar mit Vorbestellung supertoll gefrühstückt, diesmal fehlte uns leider die Zeit. Beim nächsten Mal vielleicht!

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Fisch Restaurants in Werder an der Havel

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    55.



  6. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    Seit 2010 bin ich Stammkundin - auch wenn ich jedes Jahr nur ein- oder zweimal hierherkommen kann!

    Man fühlt sich sofort wohl und gut aufgehoben: In der großzügigen Lobby wird man von einer freundlich lächelnden Dame und mit leiser Musik empfangen. Ein angenehm frischer und vor allem natürlicher Duft liegt in der Luft - alles wirkt sehr sauber. Die geräumigen Kabinen sind durch Vorhänge voneinander getrennt. Für die kuschelige Atmosphäre sorgen viele Kissen, Decken und frische Handtücher sowie heißer Tee, der zwischendurch gereicht wird. Sehr positiv fällt auch auf, dass alle Damen leise und ruhig sprechen - miteinander und mit der Kundschaft.

    Ablageflächen und Bügel sind ebenfalls vorhanden, damit man sich gemütlich, ohne Eile und mit viel Platz entblättern kann. Auch ein Kamm steht für Notfälle zur Verfügung, denn bei der Ganzkörpermassage wird am Schluss etwas herumgezaust, so dass man schon mal aussehen kann wie ein Goldhamster nach 'nem Stromschlag.

    Jedenfalls war es bisher jedes Mal eine wunderbar entspannende und wirksame Behandlung - die ehrgeizigen Damen haben es bisher immer geschafft, mithilfe von heißen Steinen und angenehm duftenden Ölen aus einer verspannten Kinohockerin ein bewegliches, gelenkiges Wesen zu zaubern. Und das Ganze für ein unschlagbar günstiges Honorar. Toll - und ich freu mich schon wieder auf die letzte Oktoberwoche, dann bin ich wieder hier!

    geschrieben für:

    Massagen in Hof an der Saale

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    56.



  7. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    7. von 13 Bewertungen


    Endlich gibt's wieder ein preiswertes Lokal mit rustikaler, fränkischer Küche im Stadtzentrum!

    Die Speisekarte wirkt auf den ersten Blick eher üblich: Kurzgebratenes - mehr die schnelle Küche, Schnitzel, die unvermeidlichen Flammkuchen, hier und da was fränkisch Angehauchtes, eigentlich nix Besonderes. Glücklicherweise gibt es aber auch eine wechselnde Angebotskarte, und die hat es in sich. Hier finden sich die echten regionalen Spezialitäten, juhuuu!

    Wenn ich Ende Oktober hier bin, kann ich mich also an frisch gebratener Ente (obersuperlecker!) oder an einem Gänsebrüstlein oder an Schwaaß (gebratene Blutwurst) erfreuen. Schon allein diese Sensationen sind einen Besuch wert.

    Als das Lokal noch ein Geheimtipp für Gäste wie mich war, fühlte ich mich hier beinahe noch wohler. Mittlerweile sollte man zumindest während der Filmtage abends reservieren oder damit rechnen, dass man auf einen freien Tisch warten muss, wenn man zur Hauptverkehrszeit zwischen 19 und 21 Uhr anreist.

    Das Essen war bisher immer prima (Ente! Gans!), die Knödel selbstgemacht, der Rotkohl ziemlich weihnachtlich gewürzt, dennoch gut essbar. Die Weinpreise sind okay und vor allem: Es gibt diese phänomenalen saisonalen und regionalen Spezialitäten zu mehr als zivilen Preisen, u. a. "Saure Nierla" (leckaaah!) für 6,90 und "Schlachtschüssel" (wundabah!) für 8,60. Auch ein Blick auf die Homepage lohnt sich - schon allein wegen der "Kulinarischen Highlights". Die werden allerdings zurzeit überarbeitet ... naja!

    Freundliche, fixe Servicekräfte, gut gezapftes Pils und riesige Portionen - also vier Sterne. Und den fünften gibt's, wenn man sich hier endlich mit vollem Herzen zur fränkischen Küche bekennt. Steaks, Schnitzel und Lachs muss ich hier nicht haben - die gibt's schon überall!

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten in Hof an der Saale

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    57.



  8. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. von 7 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Bei Frau Weinhold wohnen während der Hofer Filmtage viele Mitglieder des Festivalteams. Das spricht für Qualität. Und wer hier wohnt, kann sich glücklich preisen. Ich habe ein für mich reserviertes Zimmer, und das lass ich nicht mehr los.

    Es ist nicht direkt schön, eher klein und ziemlich duster, das Mobiliar stammt aus Vor-Ikea-Zeiten, die Matratze ist ... naja. Auf der schmalen Spiegelablage im knallblau möblierten Bad liegt ein einsames Stückchen Seife, so wie früher.

    Wenn ich mich hier wohlfühle, dann liegt das nicht unbedingt am Zimmer, sondern an was anderem: Dass das Hotel direkt in der Innenstadt liegt und eine kleine Sauna im Keller hat, dass es preiswert ist und vor allem: dass es ein Frühstück gibt, das seinesgleichen sucht. Denn jeden Morgen steht eine lächelnde Frau Weinhold im Frühstücksraum, verteilt ihren sensationellen Filterkaffee (Marke Elternmörder), hat sich gemerkt, dass ich heiße Milch dazu möchte, bringt ein wunderbar auf den Punkt weichgekochtes Ei dazu, sie stellt ein Gläschen O-Saft sowie einen Blattsalat-Tomate-dekorierten Teller mit Wurst, Schinken, Scheibletten im Zellophanmäntelchen, verpackte Käseecken (Achja, Sie essen ja gar keinen Käse! Na, es wird sich schon ein Interessent finden ...) und portionierten Leberwürstchen auf den Tisch. Dazu gibt es mehrere Sorten Marmelade. Ein Brotkörbchen enthält knusprige Semmeln, Knäcke- und Vollkornbrot. So weit, so gut.

    Aaaaber! Nebenan, da steht ein Tisch, besser gesagt: eine kleine Anrichte oder vielleicht sollte ich sagen: der Hausaltar. Darauf - neben Joghurt, Milch und Cerealien: eine Schüssel des besten Obstsalates, den ich je in einem Hotel gegessen habe sowie mindestens zwei Sorten selbst gebackenen Kuchen. Hier und nur hier esse ich Kuchen. Morgens!

    Die zweitgrößte Sensation neben dem Obstsalat ist die unerreicht entspannte Atmosphäre im kleinen Frühstücksraum. Hier frühstücke ich gegen meine sonstigen Gewohnheiten mindestens anderthalb Stunden, während Frau Weinhold immer neue Kännchen ihres Herzkaschperl-Kaffees aufträgt. Auf engstem Raum versammeln sich jeden Morgen Kino-, Festival- und Filmleute. Es wird geredet, geblödelt, getratscht und gelacht, dass die Heide wackelt. Über Filme, die man gesehen hat, gesehen haben muss oder sich sparen sollte. Über Filmpolitik, Filmproduktion, Filmverleih, Filmkritik und Kinos. Und über alles andere, vom Rechtsstreit bis zur Gartenpflege. Zu jedem Thema finden sich hier Fachleute.

    Manchmal haben wir, weil wir gerade so schön zusammensaßen, den ersten Film verpasst. Sowas war früher unvorstellbar, inzwischen genießen wir es, dass wir uns einmal im Jahr wiedertreffen - zur selben Zeit am selben Ort.

    Und sobald das seit fünf Jahren versprochene W-Lan funktioniert, gibt's den fünften Stern!

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Hotels in Hof an der Saale

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    58.

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  9. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. von 2 Bewertungen


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    Ein tolles Museum über Design, Alltagskunst und Alltagskitsch, vor allem des 20. Jahrhunderts. Der Vorraum ist gleichzeitig Verkaufsausstellung, hier findet man wunderschöne Geschenke für Designfans und solche, die es werden wollen.

    Das Museum selbst ist ungewöhnlich aufgebaut, nämlich weder thematisch noch streng chronologisch, sondern es besteht aus vielen originell befüllten, scheinbar willkürlich angeordneten Vitrinen und Ausstellungsebenen. Tatsächlich ist die Anordnung sehr gut durchdacht. In mehreren Räumen findet sich ein repräsentativer Querschnitt durch die Welt der Dinge: praktische, unpraktische, herrliche, unsägliche, schlichte und verschnörkelte. Hier liegt das Erhabene und das Lächerliche dicht nebeneinander. Vieles kennt man, manches benutzt man, oder man verbindet Erinnerungen damit. So ging es mir mit Spielzeug, Küchengeräten und Einrichtungsgegenständen aus meiner Kindheit, die ich hier unerwartet wiederfand. Ein merkwürdiges Gefühl, diese alltäglichen Dinge in einem Museum zu sehen!

    Es gibt so viel im Museum der Dinge zu entdecken, dass mit einem Besuch nur ein geringer Teil der Sammlung besichtigt werden kann. Schon die Webseite ist eine passende Einstimmung: Sie wirkt unglaublich liebevoll gestaltet, ist dabei durchaus anspruchsvoll und macht richtig Lust auf einen Museumsbesuch. Unter anderem erfährt man, dass man "Dingpfleger" werden kann. Na, wie wär's?

    Die Räume liegen etwas versteckt in einer alten Kreuzberger Fabriketage an der zurzeit angesagten Oranienstraße. Man kann also den Museumsbesuch prima mit einem Einkaufsbummel kombinieren oder mit einem guten Essen in einem der zahlreichen Restaurants der Umgebung.

    Aktueller Tipp: Ab 15. Mai 2013 ist die unfassbar gute, interessante und hammerhart witzige Ausstellung "Böse Dinge" in Hamburg zu Gast. Unbedingt hingehen! Vielleicht trefft ihr dort mein chinesisches Porzellanbärchen-Orchester, das ich auf besonderen Wunsch der Museumsorganisatoren seinerzeit nicht zerstört habe - es gab prachtvolle Ding-Zerkleinerer - sondern dem Museum überlassen habe. Ein Wunderwerk des Kitsches!

    geschrieben für:

    Museen in Berlin

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    59.

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    Schlorrndorf Wow, schon wieder ein grüner Daumen ... das läuft ja wie am Schnürchen! Danke, ihr Lieben - und grüßt mir die Porzellanbärchen.
    Schlorrndorf Hier ist ein schönes Foto:
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtleben/kreuzberger-kitsch-ausstellung-boese-dinge-mut-zur-haesslichkeit/1647870.html
    Es waren übrigens wohl Kätzchen, sorry! Wie gesagt, ich wollte sie ja vernichten, aber ich durfte nicht.
    Nike Das ist wie mit den Schokoweihnachtsmännern und den Osterhasen, je nachdem, welche Folie man drumwickelt. ;)
    Papa Uhu + Theo auf die Spur dieses Berichts hat mich opavati mit seinen schönen Bildern gebracht. Sehr lesenswert und toll geschrieben. Mit 4 1/2 jähriger Verspätung herzlichen Glückwunsch zur Anerkennung.


  10. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Seit meiner Jugend kenne ich dieses Geschäft - und seitdem hat sich kaum etwas geändert. Der Geschmack der Chefin und ihres Teams ist exquisit, hier findet man für jede Gelegenheit das richtige Buchgeschenk und alles für den Eigenbedarf. Das Schaufenster ist immer hübsch dekoriert, und das Angebot ist umfassend: Nicht nur die großen Verlage und ihre Bestseller sind hier vertreten, sondern auch ein paar Kleinverlage, speziell mit Literatur aus und über Berlin. Ebenfalls prima die Kinderbuch- und Reiseabteilung. Mittlerweile wurde sanft modernisiert: Es gibt sogar einen Onlineshop.

    Eigentlich alles schön. Aber warum wurde der Divan nie meine Lieblingsbuchhandlung?
    Ganz einfach: Hier ist die Atmosphäre immer ein bisschen arg unterkühlt und für mich eine Spur zu bildungsbürgerlich. Die MitarbeiterInnen sind von professioneller Nüchternheit, einige verströmen sogar eine Aura intellektueller Unnahbarkeit, ganz wie früher.

    O selige West-Berliner Zeiten! Eingeweihte sagen, dass der alte Westen um die Reichsstraße herum weiterlebt - in dieser wohlhabenden Gegend weht der Wind der Zeit besonders sanft: Man trauert gern mal den alten Zeiten nach. Ach ja, damals der SFB ... und der Kudamm, die schönen Kinos und die Theater ... und wisst ihr noch ... die Grenzkontrollen? Wenn man wissen will, wie die West-Berliner zu Mauerzeiten gelebt haben, empfiehlt sich ein Spaziergang durch die Reichsstraße.

    Meine Lieblingsbuchhandlungen waren und sind anders: Ich werde freundlich begrüßt, bekomme meine vorbestellten Bücher, ohne dass ich zum x-ten Mal meinen Namen sagen muss, Frau X oder Herr Y hat eine Buchempfehlung für mich (und weiß natürlich, dass ich nicht Nein sagen kann ...).

    Fachlich ist das Team sehr kompetent, aber so richtig wohlfühlen kann ich mich hier nicht. Und dabei kauf ich so oft und so gerne Bücher!

    geschrieben für:

    Buchhandlungen in Berlin

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    60.

    Der Beitrag von einem Gast
    wurde unterdrückt, weil er gegen die golocal Nettiquette verstieß.