Die Marktkirche in Wiesbaden ist wohl die am südlichsten gelegene Kirche die mit rotem Backstein errichtet wurde.
Der Bau wurde in den Jahren 1853 bis 1862 vom Architekten Georg Christian Carl Boos am Schlossplatz erbaut und war seinerzeit der größte Backsteinbau des Herzogtums Nassau. Sie scheint die einzige neugotische Kirche im hessischen Raum zu sein, die in diesem Stil errichtet wurde und besitzt die höchsten Türme in Backsteinbauweise.
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Welt ist die Marktkirche auf Platz 81 aufgeführt zusammen mit z.B. dem Breslauer Dom und noch vor dem weltberühmten Nidarosdom in Trondheim/ Norwegen. der nur 97,56 m erreicht und auf Platz 82 zu finden ist.
Der Hauptturm erreicht immerhin eine Höhe von 98,00 m, die beiden Seitentürme 57 m, die Chortürme 73 m und alle 5 Türme sind extrem schlank. Der Bau war in seiner Formgebung seinerzeit nicht unumstritten, der Planer ließ sich aber nicht beirren. Sie ist zentral in der Landeshauptstadt gelegen und trägt ihren Namen wohl zu Recht. Da auf dem Platz vor der Kirche der Markt abgehalten wird.
Im Grundriss entspricht der Dom mit dem Hauptschiff und den beiden Seiten- bzw. Nebenschiffen der üblichen Gestaltung einer gotischen Basilika. Man verzichtete allerdings auf die Querschiffe die sonst meist beim Bau von Basiliken zu ihrer typischen Kreuzform führen.
Die imposante Orgel aus dem Jahr 1863 wurde mehrfach - zuletzt 1982 - restauriert und besitzt 85 Register (davon 73 in der Hauptorgel und 12 in der sogenanten Chororgel) und insgesamt 6198 Pfeifen.
Die Kirche verfügt über ein beeindruckendes Glockenspiel genannt "Das Carillon" in das vier der Hauptglocken - mit Ausnahme der allerschwersten - einbezogen sind. Es besteht aus insgesamt 49 Bronzeglocken von denen die schwerste alleine 2,2 Tonnen, die kleinste 13 kg wiegt. Das Gesamtgewicht der Anlage beträgt sage und schreibe 21 Tonnen, wovon 10 Tonnen auf die Tragekonstruktion entfallen. Man wundert sich, dass der schlanke Hauptturm den Massenträgheitskräften des Geläut`s, das in etwa 65 m Höhe untergebracht ist, standhält.
Ausführlicheres über das Geläut ist hier zu erfahren:
http://www.churchmusic.de/cms/front_content.php?idcat=31&lang=1
Fazit:
Ein außerordentlich beeindruckendes Bauwerk, das m. E. im Vergleich mit anderen sakralen Bauwerken zu wenig Beachtung findet.[verkleinern]