Das letzte Melkhus für diese Woche, habe ich heute an der Weser in Orth aufgesucht.
Vor dem Stall waren Parkplätze, vor dem Melkhus machte sich eine kleine Gruppe Radfahrer an die Weiterfahrt auf dem Weser-Radweg. Die Betreiberin, Frau Karin Schuhmacher rief mir zu, dass sie gleich wiederkommt.
Ich erblickte eine Toilettentür in einem festen Gebäude, sauber und geöffnet.
Dann sah ich mich erst einmal im Holzhäuschen um, die Produkte im Kühlschrank, deutlich mit den Preisen ausgezeichnet. Es... weiterlesen ist dort Selbstbedienung, eine kleine Kasse mit Wechselgeld steht auf dem Tresen. Dann nahm ich mir ein Glas, und füllte mir die Milch aus dem Krug ein, der im gläsernen Kühlschrank stand. Das Glas kostet dort 1,00 €, fairer Preis, da hatte ich woanders schon mehr bezahlt.
Als die Frau Schumacher dann kam, konnte ich auch meine Fragen loswerden, die sie mir sehr freundlich beantwortete.
Geöffnet ist von Mai bis Oktober, wenn es im April schon schön ist auch früher. Jeden Tag gibt es hier Milchprodukte, vom 9 bis 19 Uhr, wenn noch viele Radfahrer unterwegs sind auch noch später geöffnet. Das Melkhus gibt es jetzt schon 10 Jahre, also mit einer der ersten Höfe, die neben ihren Milchkühen auch so einen kleinen Rastplatz mit vielen Sitzplätzen unterhalten.
Insgesamt gibt es auf dem Hof 160 Kühe, die nur mit selbst angebautem Futter versorgt werden, im Sommer auf der Weide, im Winter im offenen Stall.
Für den netten Plausch, die saubere Toilette und der preiswerten Milch gibt es von mir 5 Sterne, mögen viele Gäste dieses Angebot am Weser-Radweg annehmen.
Auf Bestellung kann man dort auch frühstücken, erzählte mir Frau Zimmermann.
Noch etwas zum Weserradweg:
Kurz nach Passieren von »Karins Melkhus« verzweigt sich der Weg: Die Weser-Radweg-Schilder zeigen nach links, doch auch die als Radwanderweg ausgeschilderte rechte Route über die Insel Elsflether Sand ist reizvoll. Sie führt zum Hunte-Sperrwerk an der Mündung der Hunte und vereinigt sich kurz darauf wieder mit dem Weser-Radweg. Wer über den Elsflether Sand und das Hunte-Sperrwerk radelt, umfährt die Stadt Elsfleth.
Von der Verzweigung bei »Karins Melkhus« in Berne-Orth führt der Weser-Radweg durch idyllisches Wiesenland zur Eisenbahnbrücke über die Hunte. Auf dem schmalen Steg (knapp 1 m) neben der Eisenbahnlinie kommen keine zwei Fahrräder aneinander vorbei. Die Züge tuten gern auf der Brücke, um Fahrradfahrer, denen es in dieser luftigen Höhe über dem Wasser meist sowieso unwohl ist, so richtig in Furcht und Schrecken zu versetzen.
Ich war ja heute mit meiner roten Rennschnecke dort, diese Radwege lassen sich nur als Anlieger mit dem Auto befahren.
Allerdings kenne ich beide Strecken durch unsere VHS Wandergruppe.
Hier noch einmal der vollständige Text aus Wikipedia
„Melkhus (nds. für Milchhaus) ist die rechtlich geschützte Bezeichnung für Raststätten, die im Norden und Westen Niedersachsens vornehmlich an verschiedenen Radfern- beziehungsweise Radwanderwegen (unter anderem am Radfernweg Hamburg-Bremen, Weserradweg, Wümme-Radweg) aber auch an zahlreichen regionalen Radthemenrouten zumeist auf landwirtschaftlichen Betrieben liegen und in denen Landfrauen Milchspezialitäten anbieten. Radfahrer und Spaziergänger können sich auf diese Weise bei einem Glas frischer Milch, Milchmixgetränken, Quarkspeisen oder auch bei einem Kaffee stärken und erhalten nebenbei Einblick in die heutige Landwirtschaft sowie touristische Tipps für ihre Weiterfahrt. Der Geschäftsbetrieb wird oft mittels Kasse des Vertrauens abgewickelt. Die „offiziellen“ Melkhüs, die von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e. V. betreut werden, sind in der Regel von April bis Ende September täglich zwischen 11 und 18 Uhr geöffnet und am grünen Holzhaus mit rotem Ziegeldach erkennbar.
Die Idee, die heute vielen niedersächsischen Landwirten ein zusätzliches kleines Einkommen eröffnet, wurde im Jahr 2001 von der inzwischen verstorbenen Landwirtin Friedel Schumacher aus dem Rheiderland gemeinsam mit ihrer Tochter Frauke entwickelt. Mittlerweile existieren über 70 der kleinen Hütten zwischen der niederländischen Grenze, der oberen Wümmeniederung, der Nordseeküste und Bad Bentheim.“[verkleinern]