Kirchen sind in erster Linie für Gläubige da, die dort ihrer Religion und deren Vertretern auf Erden huldigen können.
Kirchen stehen in Deutschland aber auch für "Ungläubige" offen, zumindest gilt dies für evangelische und katholische Gotteshäuser.
Es ist also jedermann/frau aufgerufen, diese Häuser zu betreten und in ihnen zu verweilen. Ob man das glaubt, was man dort hört,
darf man selbst entscheiden.
Was man sieht, ist hingegen nicht nur Religion, sondern oft auch Kunst und Historie... weiterlesen sowieso.
Besonders beeindruckend ist dies in der Frauenkirche Dresden zu bewundern. Gegen Ende des 2. Weltkrieges fast völlig zerstört standen während der nachfolgenden DDR-Zeit nur noch Reste von Ruinen, die im Laufe der Jahre von wildem Grün überwuchert wurden.
Es gab kaum bis kein Interesse, diesen Schutthaufen der Geschichte zu beräumen, es sollte wohl auch als Mahnmal dafür dienen, was durch Kriege angerichtet wird.
Mit dem Ende der DDR änderte sich nicht nur die Gesellschaftsform in Dresden, es kamen auch neue Ideen zum tragen.
Eine davon war, die Frauenkirche wieder aufzubauen.
Von vielen Bürgern als spinnerter Gedanke abgetan begannen dann 1994 die Arbeiten.
In aufwändiger Kleinarbeit wurden die verbliebenen Überreste geborgen, katalogisiert, nummeriert.
Es ist kaum vorstellbar, wie es die Fachleute schafften, die Steinreste ihrem früheren Standort zuzuordnen.
Noch heute im Jahr 2016, 11 Jahre nach Fertigstellung der Frauenkirche nach altem Vorbild ( also kein gesichtsloser Neubau) , kann man an den dunklen Steinen am Bauwerk sehen, wo altes Material Verwendung fand.
Die Kirche steht, wie oben beschrieben, während der Öffnungszeiten für jeden offen.
Natürlich finden regelmäßig Gottesdienste statt, auch Konzerte oder andere Veranstaltungen werden hier durchgeführt.
Für Dresden-Besucher ist ein Blick in die prächtige Kirche fast Pflicht, wer Zeit und etwas Muskelkraft mitbringt, kann die Kuppel besteigen.
Die ersten 24 Meter werden dabei mit einem Aufzug zurückgelegt, weiter geht es über enge Treppen bis zur Aussichtsplattform auf 67 Meter Höhe.
Der Blick über die Stadt ist von dort oben wahrlich atemberaubend.
Zu beachten wäre noch, dass die Besichtigung der Kirche zwar kostenlos ist, gegen eine kleine Gebühr kann man sich zusätzlich von Audioguides leiten und informieren lassen, der Turmaufstieg aber kostenpflichtig ist.
Erwachsene zahlen dafür 8 Euro, ermäßigte Karten kosten 5 und Schülergruppen zahlen 2 Euro pro Person.[verkleinern]