Bei unserem Besuch vor einigen Jahren in Dresden haben wir in der Nähe unseres Hotels die Dreikönigskirche entdeckt. Sie liegt in der Fußgängerzone von Neustadt. Es hatte uns überrascht, dass es ganz normal mitten in der Woche geöffnet gewesen ist. Den Grund haben wir wesentlich später erfahren, als wir sie durch die einladende Tür betreten haben: es wird auch als Ausstellungsort genutzt. Das hat uns die nette Frau, die im Eingangsbereich saß, mitgeteilt, doch wir persönlich haben darauf... weiterlesen verzichtet, weil es nicht unserem Geschmack entsprach, weil es sich um moderne Kunst handelte. Dann haben wir uns die Kirche angeschaut.
Eigentlich, wie in der gesamten Stadt auch, blieb nach dem 2. Weltkrieg nicht viel übrig von der Dreikönigskirche, auch wenn es nach außen ein anderer Eindruck erweckt wird. Das liegt unter anderem daran, dass die vorhandenen Mauerreste miteinbezogen wurden. Die Rekonstruktion erfolgte in den Jahren 1984-91, dabei wurde das Innere um ein Drittel verkleinert.
Wenn man auf dem Albertplatz steht, erkennt man am besten die markanten Türme dieser Kirche,die mit ihren 87,5 Meterin die Höhehe ragen. Sie wurden in den Jahren 1854-57 errichtet, doch da greife ich zu weit vor.
Wie so viele andere Barockbauten in Dresden, ist auch hier Matthias Daniel Pöppelmann als Architekt zu nennen, auch wenn er seine Fertigstellung nicht mehr erleben konnte. Die Arbeit wurde durch seinen Nachfolger George Bähr fortgeführt. Gesamtbauzeit erfolgte in den Jahren 1732-39.
Wenn man aber denkt, dass dort nur süßlich-barockes zu sehen bekommt, der wird in vielerlei Hinsicht sehr überrascht sein! Wie auch in der Frauenkirche wurden auch hier die alten Bestandteile mit integriert, deshalb sieht das Altar zum einen so Eckig und Kantig, aber auch zum Teil recht dunkel, aus. Man kann dabei erkennen, was neu bzw. alt gewesen ist.
Doch mein Highligt war an einer anderen Stelle zu finden: der von mir fotografierte Totentanz, den man neben dem Eingang sehen kann. Es stellt dar, dass vor dem Tod alle gleich sind, ohne auf den Rang, die Titel und seinen persönlichen Hintergrund „Rücksicht“ zu nehmen. Es ist schon beachtlich, dass es bereits 1534 von Christoph Walther d. Ä. errichtet wurde. Dargestellt sind insgesamt 27 Figuren, die in vier Gruppen eingeteilt sind: Klerus, Adel, Bürger und Frauen. Es ist insgesamt 12 Meter lang.
Wenn ich das ganze vor meinem geistigen Auge beurteilen sollt, möchte ich der Dreikönigskirche 3 Sterne vergeben, vor allem, weil das Totentanz mir so gut gefallen hatte.[verkleinern]