Der sowjetische Ehrenfriedhof von Baruth in der Mark (ca. 40 km südlich von Berlin) liegt an der Bundesstraße B96 nur wenige hundert Meter nördlich der Stadtgrenze.
Zu übersehen ist er nicht, flankieren doch 2 Panzer des sowjetischen Typs T34 den Eingang.
Nach dem 2. Weltkrieg suchte die Rote Armee einen Ort, wo sie ihre Gefallenen der verlustreichen Kesselschlacht von Halbe (25.-28.4.1945) gegen die deutschen Truppen beisetzen konnte.
In den schweren Kämpfen fielen ca. 20.000 Angehörige... weiterlesen
der Roten Armee und ca. 30.000 deutsche Soldaten. Außerdem kamen mindestens 10.000 Zivilisten ums Leben.
Für die deutschen Toten wurde der Waldfriedhof Halbe (siehe golocal-Beitrag) angelegt, während die Rote Armee ihre Toten meist dezentral in kleineren Kriegsgräberstätten (gerne auf Dorfplätzen) beisetzte. Viele Tote beider Seiten wurden auch einfach in Schützengräben und –löchern verscharrt und sind bis heute nicht gefunden.
Für in den Kämpfen im April 1945 gefallene Angehörige der 1. Ukrainischen Front, der 3. und der 4. Panzerarmee ordnete das sowjetische Oberkommando 1946 den Bau des Baruther Friedhofs mit Ehrenmal an.
1947 wurde die Kriegsgräberstätte eingeweiht. 1208 Angehörige der Roten Armee wurden auf dem 89m langen und 72m breiten Friedhof beigesetzt.
1991 wurden weitere 91 Rotarmisten vom provisorischen Soldatenfriedhof in Ragow (25 km nördlich) nach Baruth in ein Gemeinschaftsgrab umgebettet, so dass nun fast 1.300 Rotarmisten in Baruth ihre letzte Ruhe gefunden haben. Der Ehrenfriedhof gehört damit zu den größten sowjetischen Soldatenfriedhöfen in Brandenburg.
Rund um das Ehrenmal ruhen die Toten in Einzel- bzw. Massengräbern, die mit Grabsteinen und Inschriftenplatten versehen sind.
Im hinteren Teil des Friedhofs erhebt sich das Ehrenmal, das aus einer Ehrenhalle und einem darauf stehenden 20m hohen Obelisken mit rotem Sowjetstern besteht.
An der (verschlossenen) Ehrenhalle sind 2 Betonreliefs angebracht, die einen Häuserkampf und die Überquerung des Teltowkanals zeigen.
Von 2004 bis 2007 wurde der stark sanierungsbedürftige Baruther Ehrenfriedhof mit finanziellen Mittel aus Deutschland und Russland instandgesetzt und restauriert.
Leider ist der Baruther Ehrenfriedhof immer wieder das Opfer skrupelloser Metalldiebe. 2007 wurden 190 Messinggrabplatten im Wert von 100.000 €uro gestohlen. Darauf ließ die Stadt Baruth diese Grabplatten aus Kunstharz nachgießen um Dieben zukünftig den Anreiz zu nehmen.
Im Februar 2017 kam es erneut zu schwerem Diebstahlvandalismus: 2 große bronzene Feuerschalen und zwei große Gedenkplatten aus Messing wurden vom Friedhof gestohlen.
Nach den Diebstählen von 2007 hielt man den Friedhof eine Weile geschlossen, entschied sich aber später dafür, ihn doch wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Es ist bedauerlich, verwerflich und verachtenswert dass der Metalldiebstahl nicht mal vor Friedhöfen halt macht.
Fazit: Würdige Kriegsgräberstätte.
Allerdings könnte man sich für die Infoschaukästen mit den sich ablösenden Plakaten eine bessere Lösung einfallen lassen.[verkleinern]