Vor über 3,5 Jahren bei meinem damaligem 500. Beitrag habe ich etwas versprochen, was ich jetzt, nach dem Besuch in Hamburg nicht mal erfüllen konnte. Dort wollte ich einen weiteren Puzzelteil hinzufügen, denn für mich war diese Stadt mit dem dargestellten Johannes Brahms in Deutschland am ehesten verbunden. Man kann nicht alle Details eines so umfangreichen Lebens auskennen erst recht, wenn die Musik des besagten nicht ganz mein Geschmack ist in Punkto Klassik... Doch wer kennt nicht das... weiterlesen weltbekannte Wiegenlied, das in unzählige Sprachen übersetzt worden ist mit dem Titel “Guten Abend, gute Nacht”, das von Clemens Brentano ersonnen worden ist und im Juli 1868 in Bonn vertont worden ist.
Doch, was ich nicht wußte sowohl der Düsseldorfer Besuch, als auch die erwähnte Komposition folgten erst wesentlich später, als Brahms je in Detmold je gewesen ist. Wie man es auf der Stele lesen kann, war er in den Jahren 1857-59 hier als (Hauslehrer) tätig. Die Stellung war ein “notwendiges” Übel, wie er es selbst später festgestellt hatte, trotz des Engagements als Leiter des Hofchors fungiert hatte. In diese Zeit lassen sich auch seine erste Orchesterserenaden, Lieder und Klavierkonzerte datieren.
Der damals 24 jährige Johannes fühlte sich trotz der erwähnten Vorbehalte sehr wohl in der Residenzstadt Detmold, wo er ab dem Herbst 1857 der Prinzessin Friederike zu Lippe-Detmold (1825–1897) Klavierunterricht gegeben hatte. Eine weitere Parallele verbindet die beiden: sie waren niemals verheiratet gewesen, doch aus unterschiedlichen Gründen.
Johannes Brahms hat sich zwar während seines Aufenthalts in Detmold mit der Arzttochter Agathe von Siebold verlobt, doch die Verbindung auch bald (aufgrund seiner Bedenken - “Zeitmangel” / Klara ;-) ) aufgelöst. Die Vita der Prinzessin liegt bis auf wenige Details im Dunkel, doch eine der Spuren führt in ein Kloster in Lemgo, das ich aber nicht weiter benennen kann, weil es ebenfalls weitere Orte in Frage kommen. Da ist das weitere Schaffen von dem “Lehrer” besser belegt, doch dazu komme ich (in nicht absehbarer Zeit) in Hamburg zu sprächen!
Nun ja, trotz der kurzen Zeitspanne, die der namhafte Musiker im Lipper Land verweilt hatte, wird er zu den wichtigsten Personen gezählt, die ihre Spuren hier hinterlassen hatte! Das Denkmal, das in der Grünanlage vor dem Residenzschloss aufgestellt worden ist, kann als der beste “Beweis” dafür angesehen werden.
Trotz, dass ich es in der Denkmalliste der Stadt Detmold gefunden habe, konnte ich nur den Namen des Künstlers herausfinden, den ich aber kaum in eine bestimmte Zeit einordnen kann. Es hieß auf einer Seite, dass es von dem (mir unbekannten) Bildhauer W. Schramm, der die Büste signiert hatte, erstellt worden ist. Keine weiteren Angaben waren zu ihm / der Skulptur zu finden :-(. Das habe ich mir definitiv besser vorgestellt.
Zeitgenössisch kann es definitiv nicht sein, denn, wenn man sich die Fotos aus der besagten Zeitspanne anschaut, war von dem hier dargestelltem Vollbart keine Spur vorhanden, sowie dementsprechend das alter viel zu weit von dem jungen Mann entfernt ist, als das was man hier sehen kann.
Dafür, dass auch schon die Stadt selbst den Dargestellten einen hohen Stellenwert einräumt, erscheint mir die Größe des Denkmal vergleichsweise klein... Das ist naturgemäß eine subjektive Einschätzung. Da erscheinen mir (nach Einbeziehung der kleinen Nachteile) 4 Sterne angemessen.[verkleinern]