Die beknackteste Zufahrt für ein Drive In deutschlandweit. Dieser Preis geht unangefochten auch in diesem Jahr an die Burgerbäcker in der T(r)ullastraße.
Seit Jahren quälen sich alle Mc-Süchtigen auf das Privatgrundstück, das eigentlich der Fast-Möbel-Discounter Roller zur Anlieferung benötigt, kurven an der Grundstücksgrenze um Möbellaster herum auf eine spoilerfeindliche Rampe, die unmittelbar vor dem Kundeneingang endet. Drei haarfeine Stahlseile an wackeligen Pfählen schützen die... weiterlesen
fußläufige Kundschaft vor den die-Rampe-mit-Vollgas-geschafft abdrehenden GTI- und 3er-Kunden, die sich zur Drive-Through-Ehrenrunde um den Mc-Pavillion entschieden haben. Besonders nachts (ein richtiger Mc hat am Wochenende bis 3.00h auf), wenn die Fahrleistungen eh nicht mehr Idealfahrerniveau haben, könnte so der Begriff "Drive-Through" eine ganz neue Bedeutung bekommen.
Auch die Ausfahrt nach vollzogener Volte mit Tütenaufnahme geht über besagte Rampe - spätestens jetzt ist der Frontspoiler nachgeschliffen - an der Laderampe vorbei, wieder hoch über die kleine Industriekanalbrücke zurück auf sichere, weil öffentliche Verkehrsfläche. Da der Rückstau oft erheblich ist (drei weitere Betriebe und eine Außenstelle des Zoll nutzen dieses Nadelöhr zwangsweise auch), soll nur nach rechts abgebogen werden. Tut natürlich keiner. Burger halten, Cola trinken, Pommes von der Fußmatte kratzen und zwei Fahrspuren überblicken sollte in Freiburg wirklich zur Fahrprüfung gehören. Spätestens auf der Tullastraße sind die Pommes also kalt.
So wie die Herrmann-Mitsch-Str. in Freiburg als "Möbelmeile" läuft, hat sich die Tullastraße zur "Fast-Food-Meile" entwickelt. Nach Mc hat sich hier gerade gegenüber auch der Burger-King - mit besserer Verkehrsanbindung - und nun auch KFC, der alte Hühnertunker, niedergelassen. Wie lange Mc mit seiner Off-Road-Zuwegung da noch konkurrenzfähig ist, bleibt abzuwarten. Habe mir jedenfalls für zukünftige Besuche einen Geländewagen angeschafft...
Update Frühjahr 2018:
An der Zufahrt hat sich nix geändert. Wer aber trotzdem im Lokal essen will, muss jetzt mit Bestellautomaten fertig werden.
Die unentbehrlichen Burger, McIrgendwas und Kartoffelstäbchen sind in Warengruppen zusammengefasst, die dem Kunden endgültig die Komplexität der Systemgastronomie verdeutlichen. Und versucht mal „Extra-Mayo“ zu bestellen!
Bezahlt wird mit Karte, blöd, wer nicht kreditfähig ist. Angeblich kann der Automat auch Lieferung an den Tisch, aber ubier als ewiges Landei hat’s nicht kapiert.
Also an den verbliebenen Ausgabestellen warten, bis die ausgedruckte Nummer aufleuchtet - fast wie beim Arbeitsamt - und das Tablett von einem analogen Mitarbeiter dankbar entgegennehmen.
Den sehr praktischen Getränkeautomaten mit der kostenlosen Refillfunktion haben sie für die neuen Ungetüme demontiert - wirklich kundenfreundliche Innovation geht anders!
Also wieder raus und auf den Hindernisparcours zum wahren Leben![verkleinern]