Heute möchte ich erneut über Kunst und Kultur berichten aber ein wenig anders, als in jenem am Hamburger Bahnhof zuvor ;-)! Gleichwohl auch beim Altonaer Museum nicht alle Bereiche als barrierefrei bezeichnet werden können! Entstanden ist es 1863, noch bevor es ein paar Jahre später von Hamburg eingemeindet wurde. Man spürt die maritime Verbundenheit mit den Elementen und ein wenig den Stolz, der die Menschen die bereits vor Jahrhunderten hier gelebt und (zum Teil körperlich schwer) gearbeitet... weiterlesen
haben. Die wechselvolle Geschichte der Region, die weit über die heutigen Grenzen Hamburgs hinausreicht ist voller Verweise auf das was sie geprägt hatte. Man erlebt hier Norddeutschland mit ihren verschiedenen Facetten: Handwerk, Tradition und was vielleicht einige überraschen könnte, auch als ein fruchtbares Gebiet, das noch bis heute für den Obstanbau bekannt ist – Altes Land. Zu einem solchen Leben gehören die Häuser mit den Gerätschaften, die man sowohl als Modell aber auch nah! Diese einfachen Behausungen sind dennoch ein Zeugnis an die Vergangenheit, die es in der Form heute nicht mehr gibt. In solchen Sammlungen sie aber als Wohnstuben bewahrt werden! Schade, dass die zeit nicht mehr ausgereicht hatte, denn das Altonaer Museum hat weitere Zweigstellen: Jenisch Haus, sowie Haus Lühe-Ewer Elfriede im Museumshafen Övelgönne und Heine Haus, die ich nicht kenne. Falls es erwünscht ist, kann man eine Kombikarte erwerben, die auf der hier verlinkten Seite gar nicht erwähnt wird :-(. Für das Kunst- und Kulturmuseum, wie es offiziell heißt, sind sehr magere 8,50 € fällig, die ich persönlich als sehr günstig erachte bei der Fülle, die hier geboten wird!
Viele der Museen, die ich in den vergangenen Jahren besucht habe und das „Norddeutsche Landesmuseum“, wie jene Einrichtung bezeichnet wird, geht auf eine Stiftung zurück. Diese „Gesellschaft“ ist eng mit private Sammlungen verbunden, die erstmals diese 1863 vorgestellt hatte. In dem damals noch dänischen Altona gab es einige Begeisterte, die das was sie zusammen getragen haben, sowie aus ihrer Sicht zur wechselvollen Geschichte des Ortes gehörten. An jene teile, die in dem Kontext genannt werden kann ich mich gar nicht entsinnen. Dazu gehörten Waffen, Münzen, sowie Gemälde, Alltagsgegenstände und weitere. Heute liegt der Schwerpunkt eher in den Bereichen, die ich Anfangs erwähnt habe.
Zu den Highlights, die man sich nicht entgehen lassen solle, zählen die im Untergeschoss ausgestellten Galionsfiguren! Die Beleuchtung bewirkt, dass eine besondere Atmosphäre entsteht. Dennoch da in diesem Teil nur sehr wenig natürliches Licht gelangt, hatte ich den Eindruck, dass es irgendwie stärker sein könnte. Das ist aber eine subjektive Wahrnehmung. Ein weiterer Nachteil innerhalb des Gebäudes ist, dass wenn man zu den historischen Bauernstuben gelangen möchte, dass diese nur über eine (sehr steile) Holztreppe erreichbar ist. Laut den Eingaben, die ich im Netz gefunden habe, soll es (mir unbekannt wo) eine andere Alternative dazu geben soll…
Die besagten „Behausungen“ – insg. 17 verschiedene vermitteln einem, welche Unterschiede es gegeben hatte, je nach dem in welcher Region es zu finden war. Hinzu kommt auch, dass eine Zeitspanne zwischen dem 17.-20. Jahrhundert hier verdeutlicht wird! Dadurch kann man sich auf eine abwechslungsreiche Bandbreite freuen. Manche sind zum Teil so klein bemessen, dass es mir nicht mal gelang, „adäquate“ Bilder davon zu machen! Sie gehörten von Anfang an, als ein entsprechendes Gebäude errichtet und 1901 eröffnet worden ist! Dem sollten aber bis jetzt weitere folgen! Otto Lehmann (1865-1951), der erste Direktor des Altonaer Museums galt zu seinen Lebzeiten als sehr fortschrittlich! Im schwebte keine „trockene Wissensvermittlung“, sondern dessen Gegenteil vor! Für mich ist es schon beachtlich, dass er persönlich sich auf den Weg gemacht hatte, um sie „aufzustöbern“! Er war einer der ersten, der sich nach dem, mehr als ein Jahrzehnt zuvor gegründetem ersten Skandinavischem „Skansen“ orientiert. Es war das erste Freilichtmuseum in Europa überhaupt, bei dem eine fundierte Darstellung eines solchen (bäurischen) Alltags mit Handwerk und allem was dazugehört, nicht nur zu zeigen, sondern auch (zum Teil noch heute) dank Interaktion visuell vermittelt wird! So entstanden Beispiele in Form von Dioramen (damals ein Novum), Modelle und Exponate an denen nachvollzogen werden konnte, wie „etwas“ funktioniert. Als ein solches kann ich mich an die, die man anfassen konnte, was alles andere als selbstverständlich ist! Es handelte sich um Handwerkzeuge, die zur Herstellung / Reparatur von Netzen genutzt werden. Das kann sich inzwischen aber geändert haben.
Meinem Partner sind die Modelle der Schiffe im Gedächtnis geblieben. Sie und die Nautischen Geräte bilden eine Möglichkeit sich über die Details zu informieren, die einer „Landratte“ völlig fremd sind! Was ich ein wenig vermisst habe, dass es in dem angeschlossenem Museumsshop, über den ich bereits geschrieben habe, gar nicht einen generellen Führer über die komplette Sammlung gegeben hatte :-(. Das ist aber nicht der Grund für die Abwertung.
Geschichtlich kann man anhand der Architektur einige Verweise auf das finden, was hier einst zu finden war. Durch die maritime Tierwelt wird deutlich, dass selbst durch solche (eher „zweitrangige“ ) Details eine Anknüpfung an die Nutzung gesetzt wird! In einem Verweis im Netz hieß es, dass einige der Teile von dem Anbau stammte, das als Erweiterung anlässlich des 250. Bestehensfeier Altonas verwirklicht wurde. Wie viele andere Gebäude auch wurde dieses während des 2. Weltkriegs zu über 65% zerstört. In den -50er Jahren wurde ein zeitgenössischer Aufbau forciert. Das was noch vorhanden war, wurde dabei mit integriert. Seit dieser Zeit liegt der Schwerpunkt der Sammlung bei der Kunst und Kultur der Region. Ein weiterer „Einschnitt“ war ein großer Brand 1980, bei dem einige wichtige historische Objekte unwiederbringlich vernichtet worden sind… Welche? Das wird nicht weiter auf der hier verlinkten HP nicht erwähnt. Das aber was dort zu sehen ist, spricht schon für sich!
Das erste mal, als ich das Altonaer Museum in den späten 90-er Jahren besucht habe, war ich wirklich erstaunt, wie weitläufig die Ausstellungsfläche ist! Die Modelle der Häuser habe ich als eins der Bereiche als erstes angesehen. Danach ist mir etwas ganz „verrücktes“ passiert: in einem weiteren Raum habe ich eine Person erblickt, die für mein Geschmack recht „altmodisch“ angezogen aussah. Mit ihrem strengen Dutt und den Stricknadeln in den Händen könnte sie glatt als eine „alte Bäuerin“ durchgehen. Habe meine Aufnahmen gemacht. Nach einer Weile hat es mich wirklich überrascht, dass sie nicht mal auf meinen Gruß reagiert hatte. So eine unheimliche Frau, habe ich mir gedacht!Musste hinterher selbst über meine Vorbehalte lächeln, als ich feststellen musste, dass es sich um eine HOLZPUPPE handelt. Habe weitererzählt, ob ich erneut darauf „reinfalle“. Nach mehreren Jahrzehnten kann sich einiges verändern. Auch hier war es der Fall gewesen. Alte Spielsachen gibt es weiterhin diese wurden gleichwohl auf neue Art und Weise zusammengestellt. Meistens ist es besser voreingenommen rein zu gehen, denn sonst kann man ein wenig enttäuscht sein, wie ich es gewesen war… Das ist aber eine subjektive Ansichtsweise. Wer sich für die (Kunst)Geschichte der Region interessiert und Spaß an maritimen Objekten hat, dem kann ich das Haus wärmstens ans Herz legen![verkleinern]