Neueste Bewertungen für Haslach im Bereich Hobby & Freizeit
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von Schalotte
via Android
Heute hatten wir uns auf den Weg gemacht, die Silbergrube „Segen Gottes“ zu erkunden. Wir gaben die Adresse ins Navi ein und fuhren los. Es war herrliches Wetter. Nach drei Tagen Regen, wo wir trotzdem immer etwas unternommen haben, genossen wir die Sonne und es ist gut fürs Gemüt. Wir fuhren auf den kostenlosen Parkplatz und stapften los. Nur wenige hundert Meter und wir kamen zur Schnellinger Silberstube, die gleichzeitig Imbiss und Eintritts-Häuschen ist.
Wieder einmal hatten wir Glück und in 40 Minuten, sollte die nächste Führung beginnen. Wir zahlten pro Erwachsenen mit Gästekarte 5.50Euro und warteten neugierig auf den Beginn der Führung. Wir schauten uns um und nur zwei weitere Leute sahen wir, die an der Führung teilnehmen wollten. So warteten wir den Moment und dann, ging es los.
Wir wurden freundlich begrüßt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich habe den Namen des „Kumpels“ vergessen, der uns mit seiner Art, schnell in seinen Bann zog. Wir mussten uns Gummistiefel, Helme und Regenjacken (Friesennerze) aussuchen. Eine recht witzige Angelegenheit, denn jeder der die Stiefel in seiner Größe anzog, musste in eine kleinere Größe schlüpfen, denn sie fielen viel größer aus. Unsere normalen Jacken, hängten wir an die Garderobe, die nach Verlassen, verschlossen wurde.
Wir waren also tatsächlich nur zu viert, was immer interessanter und intensiver ist, als wenn man in einer 15-20 Leute starken Gruppe unterwegs ist. Mit einem kräftigen und natürlich lautstarkem „Glück Auf“, „fuhren“ wir ein. Jeder, der Bergwerke kennt und besucht hat weiß, dass man meistens hinein läuft und es trotzdem einfahren nennt. „Glück auf“ sagt man, weil man jedem Bergmann wünscht, er möge heil wieder aus dem Berg herauskommen.
Die Silbergrube ist eines der bedeutendsten Bergwerke des Schwarzwaldes. Unser „Kumpel“, der natürlich nie hier gearbeitet, aber sich all das Wissen über diese Grube selbst angeeignet hat, führte uns über drei Sohlen, des rund 800 Jahre alten Bergbaus. Silberführende Schwer- und Flussspatgänge in bizarrer und seltener Schönheit zeigte er uns. Kristalldrusen, Sinter und Stalagtiten, faszinierten uns.
Wie hier gearbeitet wurde, warum der Hunt eben Hunt heißt und das die Bergleute nur höchstens 35 Jahre alt wurden …. Historische Türstockverbaue und wie hier unter den härtesten Bedingungen die Bodenschätze zu Tage gebracht wurden.
Wir sind eigentlich verkehrt herum in die Grube „eingefahren“. Die Gummistiefel machten sofort Sinn, weil im gesamten Stollen Wasser lief. Enge Gänge … immer etwas geduckt, zweitweise schräg laufen … schnell macht der Helm ebenfalls Sinn … Einige steile Metallleitern hoch, alles ist feucht und nass und man ist weiterhin neugierig, auf das was noch erzählt wird. Hier und da stehen bleiben, dem Kumpel lauschen, der diese Führung mit soviel Herzblut macht, so dass wir alle ihm folgen und alles Wissen in uns aufsaugen.
Immer wieder bat er jemanden aus unserer Gruppe, hier und dort einen Lichtschalter zu betätigen, um dann wieder wunderschöne Gebilde zu sehen, die die Zeit mit sich bringt. Wie weit ist ein Schacht, wie tief. Wie viel Silber wurde hier in den ganzen Jahren zu Tage gebracht? Erstaunlicherweise weiß man auf den Gramm genau, wie viel Silber geborgen wurde, wie viele Bergleute jedoch ihr Leben in der Grube verloren, darüber findet man nicht einen einzigen Beweis. Es ist nur zu erlesen in den alten Kirchenbüchern, dass die Bergleute halt früh starben. Ob sie nun an Tuberkulose, Astma und Rheuma litten, taub oder blind wurden. Kein Bergmann von einst, hat seine Geschichte je aufgeschrieben. Und so kann man nur erahnen, wie hart das Leben war. Und trotzdem waren die Bergleute die etwas besser gestellten in der Gesellschaft. Sie waren die Ersten, die eine Gewerkschaft gründeten.
Nach über einer Stunde, „fuhren“ wir wieder aus der Grube. Mit einem lauten und kräftigen „Glück auf!“ verabschiedeten wir uns. Aber nicht ganz. Wir gingen mit dem netten „Kumpel“ wieder hinunter zur „Kaue“ um uns umzukleiden. Auf dem Weg unterhielten wir uns noch sehr nett und erfuhren so, noch einiges über Haslach und das Leben, wie es einst war.
Auch hier waren wir beeindruckt, von der Grube, der Führung, der über 800 Jahre alten Geschichte und wir waren fasziniert, weil es ein kleines Abenteuer war. Erstaunlicher Weise können hier schon Kinder ab 4 Jahre an den Führungen teilnehmen, aber wenn ich ehrlich sein soll, das ist schon recht anstrengend. Auch etwas bewegungseingeschränkte Personen, hätten sicher große Mühe die 18m steile Metallleiter hoch zu stapfen. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Stellenweise ist es schon recht anstrengend, gerade in Gummistiefeln, dazu in gebückter Haltung, wo man trotzdem mit dem Helm an die Grubendecke pocht. Aber alles in allem, ist es ein Erlebnis, über das ich froh bin, daran teilgenommen zu haben.
Hier noch die saisonalen Öffnungszeiten.
1.April bis 31.Oktober:
täglich außer Montag drei Führungen
um 11.00 Uhr, 13.30Uhr und 15.30Uhr
Im Winterhalbjahr, gibt es keinen Winterdienst,
der Parkplatz ist nicht beleuchtet,
aber Führungen können vereinbart werden.
bestätigt durch Community
Checkin
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von Schalotte
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Heute hatten wir uns auf den Weg gemacht, die Silbergrube „Segen Gottes“ zu erkunden. Wir gaben die Adresse ins Navi ein und fuhren los. Es war herrliches Wetter. Nach drei Tagen Regen, wo wir trotzdem immer etwas unternommen haben, genossen wir die Sonne und es ist gut fürs Gemüt. Wir fuhren auf den kostenlosen Parkplatz und stapften los. Nur wenige hundert Meter und wir kamen zur Schnellinger Silberstube, die gleichzeitig Imbiss und Eintritts-Häuschen ist.
Wieder einmal hatten wir Glück und in 40 Minuten, sollte die nächste Führung beginnen. Wir zahlten pro Erwachsenen mit Gästekarte 5.50Euro und warteten neugierig auf den Beginn der Führung. Wir schauten uns um und nur zwei weitere Leute sahen wir, die an der Führung teilnehmen wollten. So warteten wir den Moment und dann, ging es los.
Wir wurden freundlich begrüßt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich habe den Namen des „Kumpels“ vergessen, der uns mit seiner Art, schnell in seinen Bann zog. Wir mussten uns Gummistiefel, Helme und Regenjacken (Friesennerze) aussuchen. Eine recht witzige Angelegenheit, denn jeder der die Stiefel in seiner Größe anzog, musste in eine kleinere Größe schlüpfen, denn sie fielen viel größer aus. Unsere normalen Jacken, hängten wir an die Garderobe, die nach Verlassen, verschlossen wurde.
Wir waren also tatsächlich nur zu viert, was immer interessanter und intensiver ist, als wenn man in einer 15-20 Leute starken Gruppe unterwegs ist. Mit einem kräftigen und natürlich lautstarkem „Glück Auf“, „fuhren“ wir ein. Jeder, der Bergwerke kennt und besucht hat weiß, dass man meistens hinein läuft und es trotzdem einfahren nennt. „Glück auf“ sagt man, weil man jedem Bergmann wünscht, er möge heil wieder aus dem Berg herauskommen.
Die Silbergrube ist eines der bedeutendsten Bergwerke des Schwarzwaldes. Unser „Kumpel“, der natürlich nie hier gearbeitet, aber sich all das Wissen über diese Grube selbst angeeignet hat, führte uns über drei Sohlen, des rund 800 Jahre alten Bergbaus. Silberführende Schwer- und Flussspatgänge in bizarrer und seltener Schönheit zeigte er uns. Kristalldrusen, Sinter und Stalagtiten, faszinierten uns.
Wie hier gearbeitet wurde, warum der Hunt eben Hunt heißt und das die Bergleute nur höchstens 35 Jahre alt wurden …. Historische Türstockverbaue und wie hier unter den härtesten Bedingungen die Bodenschätze zu Tage gebracht wurden.
Wir sind eigentlich verkehrt herum in die Grube „eingefahren“. Die Gummistiefel machten sofort Sinn, weil im gesamten Stollen Wasser lief. Enge Gänge … immer etwas geduckt, zweitweise schräg laufen … schnell macht der Helm ebenfalls Sinn … Einige steile Metallleitern hoch, alles ist feucht und nass und man ist weiterhin neugierig, auf das was noch erzählt wird. Hier und da stehen bleiben, dem Kumpel lauschen, der diese Führung mit soviel Herzblut macht, so dass wir alle ihm folgen und alles Wissen in uns aufsaugen.
Immer wieder bat er jemanden aus unserer Gruppe, hier und dort einen Lichtschalter zu betätigen, um dann wieder wunderschöne Gebilde zu sehen, die die Zeit mit sich bringt. Wie weit ist ein Schacht, wie tief. Wie viel Silber wurde hier in den ganzen Jahren zu Tage gebracht? Erstaunlicherweise weiß man auf den Gramm genau, wie viel Silber geborgen wurde, wie viele Bergleute jedoch ihr Leben in der Grube verloren, darüber findet man nicht einen einzigen Beweis. Es ist nur zu erlesen in den alten Kirchenbüchern, dass die Bergleute halt früh starben. Ob sie nun an Tuberkulose, Astma und Rheuma litten, taub oder blind wurden. Kein Bergmann von einst, hat seine Geschichte je aufgeschrieben. Und so kann man nur erahnen, wie hart das Leben war. Und trotzdem waren die Bergleute die etwas besser gestellten in der Gesellschaft. Sie waren die Ersten, die eine Gewerkschaft gründeten.
Nach über einer Stunde, „fuhren“ wir wieder aus der Grube. Mit einem lauten und kräftigen „Glück auf!“ verabschiedeten wir uns. Aber nicht ganz. Wir gingen mit dem netten „Kumpel“ wieder hinunter zur „Kaue“ um uns umzukleiden. Auf dem Weg unterhielten wir uns noch sehr nett und erfuhren so, noch einiges über Haslach und das Leben, wie es einst war.
Auch hier waren wir beeindruckt, von der Grube, der Führung, der über 800 Jahre alten Geschichte und wir waren fasziniert, weil es ein kleines Abenteuer war. Erstaunlicher Weise können hier schon Kinder ab 4 Jahre an den Führungen teilnehmen, aber wenn ich ehrlich sein soll, das ist schon recht anstrengend. Auch etwas bewegungseingeschränkte Personen, hätten sicher große Mühe die 18m steile Metallleiter hoch zu stapfen. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Stellenweise ist es schon recht anstrengend, gerade in Gummistiefeln, dazu in gebückter Haltung, wo man trotzdem mit dem Helm an die Grubendecke pocht. Aber alles in allem, ist es ein Erlebnis, über das ich froh bin, daran teilgenommen zu haben.
Hier noch die saisonalen Öffnungszeiten.
1.April bis 31.Oktober:
täglich außer Montag drei Führungen
um 11.00 Uhr, 13.30Uhr und 15.30Uhr
Im Winterhalbjahr, gibt es keinen Winterdienst,
der Parkplatz ist nicht beleuchtet,
aber Führungen können vereinbart werden.
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