Abweichende Öffnungszeiten
Juni bis August von Donnerstag bis Montag 11 – 18 Uhr
September bis Mai von Freitag bis Montag 11 – 18 Uhr
aber von Oktober bis April geschlossen
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Wir wären vermutlich kaum drauf aufmerksam geworden, hätten wir nicht die Dorfkirche von Kienitz an der Oder (60 km östlich von Berlin, 40 km nördlich von Frankfurt/O) besichtigen wollen. Der Hinweis „Kirche/Café“ im Ort ist doch sehr dezent. So wurde unser Interesse am Café erst... weiterlesen vor der Kirche geweckt, wo dann ein größerer Werbeträger stand.
Anfahrt:
Kienitz ist eigentlich bloß für motorisierte Gäste, für ambitionierte Radwanderer (Oder-Neiße-Radweg) und Oder-Wassersportler (eigener kleiner Hafen) erreichbar.
Es gibt eigentlich nur eine bessere Straße von Letschin über Kienitz-Nord. Dieses Straße ist arg wellig – eine Freude für alle Automobilisten mit tiefergelegtem Blech. Auch sollte man die erlaubte Höchstgeschwindigkeit außerorts nicht unbedingt ausreizen: Die Straßenbäume eignen sich bloß begrenzt als Fangnetz.
Am Panzerdenkmal dann links abbiegen, nächste Kreuzung rechts rein und dann bis zur Kirche auf der linken Seite.
Das Haus:
Das Café befindet sich IN der ab 1829 erbauten Dorfkirche von Kienitz. Bei den Kämpfen um den ersten sowjetischen Brückenkopf auf dem Westufer der Oder ab 31.1.1945 wurden die Kirche bis auf die Grundmauern zerstört. Nach dem Krieg wurde die Kirche durch die Gemeinde nur schleppend gesichert und als Provisorium hergerichtet. Erst ab 2010 wurde die Dorfkirche in heutiger Form saniert und wiederhergestellt.
Seit 2012 wurde die Kirche, die nur zu etwa 2/3 wiederhergestellt wurde, als multifunktionale erste Radfahrerkirche Brandenburgs eingeweiht. Neben dem Gemeindesaal gibt es noch eine Wohnung und das Café „Himmel und Erde“. Der südliche Teil der Kirche wurde als gesicherte Ruine belassen, dh. die gesicherten Kirchenmauern bilden nun eine Art offenen Innenhof.
Das Café:
Es besteht aus einem kleinen Gastraum und dem beschriebenen innenhofartigen, nicht wiederaufgebautem Teil des Kirchenschiffs. Der Gastraum ist modern und zweckmäßig.
Der Innenhof mit seiner Rasenfläche und den hohen, weiß gestrichenen Kirchensmauern strahlt fast etwas Caspar-David-Friedrich-haftes aus. Entspannt sitzend kann man die Stille des Ortes genießen. Wer es ganz gemütlich will: einige Liegestühle waren auch aufgestellt.
Der Café-Hund duldet die vielen Fremden in seinem Revier, nimmt aber gerne Streicheleinheiten als Belohnung an.
Neben der gastronomischen Nutzung finden im Café auch kulturelle Veranstaltungen statt (Konzerte, Lesungen, Theater – Infos auf der Website).
Die Speisekarte:
Sie ist sehr spartanisch. Es gibt natürlich warme (Kaffee, Trinkschokolade), kalte (Brause, Säfte) und alkoholische Getränke (Bier, Wein).
Das Speisenangebot ist mehr ein Imbissangebot: bei unserem Besuch gabs Spargel-Quiche (5 €uro) und Curry-Zucchini-Suppe (4,50 €uro) sowie die Standardimbissangebote (Schmalzbrote, Wiener Würstchen, Letschiner Rauchpeitschen – alles unter 5 €uro)
Und in einem Café darf natürlich auch Kuchen nicht fehlen. 3 Sorten frisch und hausgebackener Kuchen waren im Angebot. Eis beschränkt sich auf Eiskaffee und einen Eisteller mit Pückler-Eis.
Zugegeben das Angebot ist nicht groß – aber immer frisch und selbst zubereitet.
Der Service:
Der Service war sehr freundlich, nett und flink.
Das Essen:
Wir wollten Kuchen. Ich entschied mich für Rhabarber-Schmand-Kuchen, mein Begleiter nahm Quark-Mandarinen-Kuchen (jeweils 2,50 €uro). Dazu gabs Cappuccino (2,40 €uro). Beide Kuchen waren praktisch ofenfrisch und sehr lecker.
Fazit: Gemütliches kleines Café. Sehr abgelegen, trotzdem gerne wieder.[verkleinern]