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Kunstwerke im öffentlichem Raum gibt es viele, die mich schmunzeln lassen, wie man es sich vorstellen kann, nur wenige. Das kann man auf die Mutter mit ihrem Kind vor dem Bahnhof in Leverkusen Oppladen übertragen. Erneut hat es sehr lange gedauert, bis ich die passenden Hinweise zu diesen gefunden habe. Die Szene erinnerte mich an eine Begebenheit meiner Verwandter, die gar nicht so weit von dieser Straße vor Jahrzehnten gelebt haben. Im meiner Vorstellung könnte es meine Angehörige mit ihrer Tochter sein… Was für ein Koffer und Tasche bewirken können ;). Von der „Aufmachung“ her, erinnerte es mich an die, die ich als Kind benutzt habe. Es handelte sich um einen solchen „altmodischen“, ohne Reißverschlüsse, sondern wie der hier abgebildete mit (sehr soliden) Scharnieren. Hier gibt es auch eine Vorrichtung, die Mittels eines Schlüssels abgesperrt wird. Solche Details können, aus der Nähe betrachtet, für mich „Kopfkino“ bedeuten. Viele kennen solche Begebenheiten, die an einem Bahnhof bzw. wie in diesem Fall in dessen Nähe sich abspielen (können). Vielleicht haben andere eine andere Assoziation, wenn sie die beiden weiblichen Personen betrachtet. Bei mir gab es ein gewisses Déjà-vu Gefühl, bei dem ich mich an sehr alte schwarz-weiß Fotos meiner Familie entsinne.

Die Darstellung ist eine Alltagsszene. Es sind eine Frau, die sich zu einem Kind umdreht, das sie an der Hand führt aufgestellt. Die beiden stehen ebenerdig und auf einen Sockel wurde (ggf. bewusst) verzichtet. Diese Bronzen wurden, wie es auf dem Untergrund zu lesen ist, 1997 von dem inzwischen verstorbenem Bildhauer Kurt Arentz geschaffen. Der Auftrag erfolgte seitens der Stadt Leverkusen. Es ist nicht das einzige Kunstwerk von ihm im öffentlichem Raum. Mir persönlich ist ein weiteres in Köln bekannt, über das ich bereits vor mehreren Jahren berichtet habe. Kann mir vorstellen, dass ich mich im Sommer auf den Weg machen werde, um die anderen zu entdecken.

Durch das vorher erwähnte Reisegepäck wirkt das ganze auf mich, als ob diese Szene einige Jahrzehnte zurückliegen könnte. Heutzutage ist es eher ein seltener Anblick, dass ein kleines Mädchen in der kalten Jahreszeit einen Hut auf dem Kopf trägt. Bei der Dame wurde auf einen solchen verzichtet. Ihre Haare weisen einige Wellen, wie sie während des 2. WK und danach modisch waren. Durch die Schulterlänge kann ich mir das jedenfalls vorstellen. Das Paar trägt dicke Wintermäntel. Bei der Erwachsenen ist am Kragen ein Besatz erkennbar. Bei der Kleinen sind solche Details nicht weiter ersichtlich. Was mir bei dieser Gruppe gefällt, dass auch wenn die beiden unterschiedlich groß aufgrund ihres Alters sind, dass sie sich dennoch gegenseitig in die Augen schauen.

Bei mir hat es eine weile gedauert, bis ich mir in Ruhe alle Details anschauen und sie auf Fotos festhalten konnte. Sie sind es, die diese Skulptur aus meiner Sicht so besonders macht. Die Frau wurde zudem mitten in der Bewegung festgehalten. Falls man in Leverkusen Oppladen unterwegs sein sollte und sich in der Nähe des dortigen Bahnhofs befinden sollte, empfehlt es sich aus meiner Sicht sich das ganze aus der Nähe zu betrachten! Für mich gehört es zu den Favoriten, das kein weißer Fleck bleiben soll! Daher ist meine Empfehlung mehr als gewiss!